Bordeaux 2020

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
stollinger
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von stollinger »

UlliB hat geschrieben:
stollinger hat geschrieben:Auf der Facebook-Seite von Bernard Burtschy sind auch seine Noten ersichtlich.
Ähm, sorry... aber wer ist Bernard Burtschy? Muss man den kennen? Mir ist der Name nach mehr als drei Jahrzehnten Beschäftigung mit Bordeaux jedenfalls nicht geläufig :|
Hat (evtl. schon vor mehr als 30 Jahren) für die Revue Vin France geschrieben, auch für anderer französische Weinpublikationen. Hautberuflich wohl mathematik Professor.

Im Urlaub hatte ich etwas von ihm gelesen, ich fand den eigentlich ganz gut, finde, was er in den kurzen Berichten zu den einzelnen Appellationen schreibt auch ganz interessant. Wirklich viel kann ich zu ihm aber nicht sagen.
UlliB hat geschrieben:
stollinger hat geschrieben:Interessant finde ich d’Agassac mit 95 - 96 und Caronne Ste Gemme 94-95.
Das relativiert sich deutlich, wenn man sich seine sonstigen Bewertungen ansieht. Ich bin nicht bei FB und kann deshalb seine Bewertungen nur halb verdeckt sehen. Danach scheint seine Skala aber überhaupt erst bei 94 anzufangen... :mrgreen:
In der Zusammenfassung sind nur die Noten >93; Ich bin auch nicht bei FB, eben konnte ich noch drauf zu greifen, jetzt nicht mehr. Später mal den Browser neu starten.
Jochen R. hat geschrieben:Hallo Josef,
ich war kürzlich vom Caronne Ste Gemme 2018 wirklich
positiv überrascht: angenehme 13,5 %Vol. und der Satz in
Jeff Leve´s Notiv aus dem Jahr 2019 sagt wohl alles zu
der Stilistik ...
"... Lovers of old-school, classic Bordeaux will like this a lot more than I did. ..."
Werde ich weiter verfolgen!

Viele Grüße,
Jochen

PS: 94-95 P. halte ich aber für absurd.
Klingt gut, Jochen, Danke. Vielleicht order ich mir mal eine Testflasche.

Grüße, Josef
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UlliB
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von UlliB »

Hallo Ollie, hallo Josef,

danke für die Erläuterungen. Ob nun "nur" 150 Weine oder alle, die Bewertungen erscheinen mir schon sehr Sucklingesk (oder meinetwegen Lobenbergesk :lol: ).

Was konkret d'Agassac betrifft: ich kenne den aus etlichen Jahren - ein guter Wein, mehr aber auch nicht. Und ich bin absolut sicher: auch wenn der da jetzt 95-96 Punkte bekommt und der Léo Barton ebenfalls 95-96 Punkte, dann wird man trotzdem schon bei der arrivage einen (erheblichen) Klassenunterschied zwischen beiden feststellen können, und 10 Jahre später nur noch mehr.

Mir ist es ein Rätsel, warum die Voll- oder Halbprofis von Jahr zu Jahr immer höher punkten und damit zwangsläufig ihren Bewertungsspielraum immer weiter komprimieren, so dass zum Schluss gar kein Platz mehr für eine Differenzierung bleibt.

Gruß
Ulli
Segla
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von Segla »

Rauzan Segla hat sich irgendwie durch die Hintertür geschlichen, 91,- EVP!
Ollie
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von Ollie »

UlliB hat geschrieben:Was konkret d'Agassac betrifft: ich kenne den aus etlichen Jahren - ein guter Wein, mehr aber auch nicht. Und ich bin absolut sicher: auch wenn der da jetzt 95-96 Punkte bekommt und der Léo Barton ebenfalls 95-96 Punkte, dann wird man trotzdem schon bei der arrivage einen (erheblichen) Klassenunterschied zwischen beiden feststellen können, und 10 Jahre später nur noch mehr.
Ja, das ist ganz bestimmt so. Den Dom. de l'A hatte ich 2015 mal testweise gekauft, um Burtschy (und James Molesworth vom Wine Spectator) zu testen. War genauso ernüchternd wie Gallonis 94-96 für Clos St. Julien. So sind sie halt, die Kritiker.

Cheers,
Ollie
Zuletzt geändert von Ollie am Do 10. Jun 2021, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.

"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
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UlliB
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von UlliB »

Segla hat geschrieben:Rauzan Segla hat sich irgendwie durch die Hintertür geschlichen, 91,- EVP!
Na, der user Xilk hat den in seinem lückenlosen Service weiter oben schon erwähnt...

Etwas günstiger als 2018 (~99 € EVP ep, wenn man da etwas aus der ersten Tranche bekam), wie allgemein üblich teurer als 2019 (~75 €), aber interessanterweise auch teurer als 2016 (~84 €) - die Richtung zeigt hier ganz klar nach oben. Sollte 2021 wieder ein gutes Jahr werden, wird der dreistellig.

Gruß
Ulli
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harti
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von harti »

Segla hat geschrieben:Rauzan Segla hat sich irgendwie durch die Hintertür geschlichen, 91,- EVP!
Der Preis ex Negociant beträgt 66 €, das ist ein sattes Plus von 22,2 %. Die Kampagne nimmt Fahrt auf :roll: . Der Jg. 2015, ebenfalls ein gutes Margaux-Jahr, lag noch bei 50,5 €.

Grüße

Hartmut
kristof
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von kristof »

Zumindest ist er im Vergleich zum (aktuellen Preis des) 2016er ein echtes Schnäppchen :mrgreen:
Viele Grüße,

Christoph
Bradetti
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von Bradetti »

UlliB hat geschrieben: Mir ist es ein Rätsel, warum die Voll- oder Halbprofis von Jahr zu Jahr immer höher punkten und damit zwangsläufig ihren Bewertungsspielraum immer weiter komprimieren, so dass zum Schluss gar kein Platz mehr für eine Differenzierung bleibt.
Naja, und speziell bei Lobenberg wird das ja schon abstrus. Er schlägt ja nun mit seinen Bewertungen mehrfach an der Decke an und vergibt ja immer mehr Weinen 100+ Punkte. Was soll das? Dann soll er seine Bewertungssystem neu kalibrieren, zB das was vor 5 Jahren 100 Punkte waren, wäre jetzt mit der offensichtlich überirdischen Qualität :lol: eben nur noch 95 Punkte. Das würde ich eher nachvollziehen können als dieses nach oben schrauben mit 100+ und irgendwann wahrscheinlich 100++ usw....
Viele Grüße
Dirk
Weinschlürfer
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von Weinschlürfer »

UlliB hat geschrieben:.

Mir ist es ein Rätsel, warum die Voll- oder Halbprofis von Jahr zu Jahr immer höher punkten und damit zwangsläufig ihren Bewertungsspielraum immer weiter komprimieren, so dass zum Schluss gar kein Platz mehr für eine Differenzierung bleibt.

Gruß
Ulli
Viele Bekannte meinen "die Weine werden halt immer besser".

Aber so ganz einverstanden bin ich damit nicht.

Es ist für mich nicht erklärbar wieso manch einer 89 - 92 Punkte Wein aus 1998 wirklich grandios ist...
Während für mich schlechtere Weine der 2010er Jahre jetzt 95 Punkte bekamen...

Nur die Reife ist das nicht.
Sauternes
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Re: Bordeaux 2020

Beitrag von Sauternes »

Dieses Belauern der Chateau in der Sub hat fast etwas vom Boxkampf, wer zuerst aus der Deckung kommt, hat verloren :lol: .
Einige Chateau der Anfangsoffensive werden sich mittlerweile schon ärgern, das sie nur sehr gering den Preis angehoben haben, oder einige wenige überhaupt nicht.
Gestern kam ja Chateau Grand Puy Lacoste raus, und schon ist heute bei einigen Quellen der 2019 ausverkauft :o , das verwundert aber auch nicht.
Ich habe keine Ahnung welcher Wein mich jetzt noch zu einem Kauf überzeugen soll oder kann, diejenigen die jetzt noch rauskommen werden wohl mindestens 20% auf 2019 drauflegen :roll: , Nein Danke.

Gruß Heiko
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