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Re: Bordeaux ganz allgemein!

Verfasst: Sa 4. Nov 2023, 10:43
von small talk
„Und dieses Prestige kommt von den Lafites, Moutons, Margaux und Konsorten, aber weiß Gott nicht von dem, was da im Durchschnitt so abgeliefert wird.“
Es ist genau diese Polarität die das Bild so verzerrt ist irreführend.
Es ist unbestritten, dass die ‚Prestigeträchtigen‘ Châteaux überwiegend (ein bisschen Relativierung muss sein) ausgezeichnete Weine machen. Es ist auch eine Leistung und ein Wert, wenn schon seit über hundert Jahren kontinuierlich guter Wein von einem Château geliefert wird. Das ist anzuerkennen und in Ordnung. Und alle anderen sind dann nix? Weil die aus dem Supermarkt oder vom Diskounter unter 10 € auch nix sind. Das soll es dann also gewesen sein?
Na klar so einfach kann man es sich machen.
Zum Glück habe ich Bordeaux so nicht kennen gelernt.
Ich kenne ordentliche Weine aus dem Bordelais, die gut gemacht und gut zu trinken sind - auch noch unter 10 € - die verschwinden gerade wegen der inflationären Kostenentwicklung. Solche Weine wollen halt gefunden werden und in den Supermarkt oder Diskounter schaffen die es oft nicht. Da stehen dann andere rum, wo ich auch die Finger von lassen würde.
Völlig logisch, dass erst ab 10 € Aufwärts die Weinqualität ‚interessant‘ wird und bis 25 € gibt es schon richtig große Sachen – auch die wollen gefunden werden. Die Mühe muss sich keiner machen (obwohl das durchaus interessant sein kann). Das geht viel einfacher mit einem dicken Scheckheft. Damit habe ich auch kein Problem. Ganz im Gegenteil wenn die ‚Prestigeträchtigen‘ Châteaux solche Käuferschichten in eine Region ziehen, schaut sich der Ein oder Andere vielleicht doch noch um.
Es ist nur fatal, wenn die Qualität einer großen Region auf dies Prestige reduziert wird und alles andere keine Rolle spielt und schließlich das Image einer Region manifestiert- schön plakativ teuer oder schlecht. Das ist es was ich als Problem beschreiben wollte.
Beste Grüße aus Médoc
Stefan

Re: Bordeaux ganz allgemein!

Verfasst: Sa 4. Nov 2023, 21:45
von Udo2009
small talk hat geschrieben:„... Das ist es was ich als Problem beschreiben wollte.
Beste Grüße aus Médoc
Stefan
Daumen hoch!!!

Re: Bordeaux ganz allgemein!

Verfasst: Mi 22. Nov 2023, 13:08
von pessac-léognan
Vinum.swiss
https://www.vinum.swiss/catalogue/vins/ ... x/bordeaux
gibt diese Woche auf alle Bdx 15% Rabatt.
Gruß
Jean

Re: Bordeaux ganz allgemein!

Verfasst: Do 30. Nov 2023, 18:21
von Winedom
ein Artikel von Gemma Hadley auf English
der Beginn auf deutsch
https://janeanson.com/grubbing-up-exces ... ory-so-far

Nach Monaten des wachsenden Drucks und der Proteste markierte letzte Woche der Beginn des Conseil Interprofessionnel du Vin de Bordeaux (CIVB) Ziel.

Mit etwa einer halben Million Hektolitern überschüssigem Wein, die jedes Jahr produziert werden, hat die Europäische Kommission ein System genehmigt, das darauf abzielt, 9.500 Hektar Reben zu entfernen - fast 9% der gesamten Reben der Region. Mit insgesamt 57 Millionen Euro subventioniert das mit Spannung erwartete Finanzpaket die Erzeuger mit einer Rate von 6.000 Euro pro Hektar entwurzelter Weinbergsland......

"Die Preise sind nicht aufgehört zu sinken", beobachtet Olivier Metzinger von Chateau Pascaud in Entre-deux- Mers. Im Jahr 2018 erzielte ein 900-Liter-Fass zwischen 1.200 und 1.300 Euro. Heute ist es magere 600 bis 700 Euro wert....

Re: Bordeaux ganz allgemein!

Verfasst: Mo 15. Jan 2024, 21:11
von Olaf Nikolai

Re: Bordeaux ganz allgemein!

Verfasst: Mo 15. Jan 2024, 21:35
von la-vita
Klimawandel! 2023 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Wer will da schon Wuchtbrummen aus St. Emilion mit 15 Umdrehungen trinken?

Gruß
Detlef

Re: Bordeaux ganz allgemein!

Verfasst: Mo 15. Jan 2024, 22:00
von Olaf Nikolai
War 22 da moderater?

Re: Bordeaux ganz allgemein!

Verfasst: Do 23. Jan 2025, 13:19
von Bradetti
Im Faden “Tipps zum Weinkauf“ wurde ja auf die Rabattaktion von extraprima hingewiesen.
Also die Preise für Bordeaux der Jahrgänge 2019, 2020, 2021 sind ja sehr attraktiv (Der eine oder andere wird sicherlich bewerten können, ob hier schon Sub-Subpreise erreicht sind!).
Unabhängig davon dass die meisten Weine aus der Aktion nicht mehr verfügbar sind, zeigen die aufgerufenen Preise wohl schon vorsichtig auf, wo die Preis-Reise auch bei anderen Händlern bzw auch bei den jüngsten Bordeaux-Jahrgängen hingeht.

Soll nicht der Konsumenten Nachteil sein...

P.S.: Auch die Preise der Piemonteser sind ziemlich attraktiv.

Re: Bordeaux ganz allgemein!

Verfasst: Do 23. Jan 2025, 16:39
von pessac-léognan
Bradetti hat geschrieben: Do 23. Jan 2025, 13:19 Im Faden “Tipps zum Weinkauf“ wurde ja auf die Rabattaktion von extraprima hingewiesen.
Also die Preise für Bordeaux der Jahrgänge 2019, 2020, 2021 sind ja sehr attraktiv (Der eine oder andere wird sicherlich bewerten können, ob hier schon Sub-Subpreise erreicht sind!).
Unabhängig davon dass die meisten Weine aus der Aktion nicht mehr verfügbar sind, zeigen die aufgerufenen Preise wohl schon vorsichtig auf, wo die Preis-Reise auch bei anderen Händlern bzw auch bei den jüngsten Bordeaux-Jahrgängen hingeht.

Soll nicht der Konsumenten Nachteil sein...

P.S.: Auch die Preise der Piemonteser sind ziemlich attraktiv.
Sub-Sub ist das ja nicht, entspricht einfach dem, was ein Händler von Kunden, die vergleichen, heute verlangen kann. Die Preise einiger Weine, die ich seit der Arrivage gekauft habe, entsprechen ziemlich genau dem, was ich in der Schweiz bezahlt habe, z.T. leicht darüber, z.T. leicht darunter: RS 20, Leo B 19, Feytit-Clinet 19, Batailley 20 usw. Günstig (angesichts der - vermutlichen - Qualität) scheint mir jedoch Brane-C.
Die 21er (teils teurer als 19 und 20!) sind immer noch weit überteuert, das kauft kein Mensch!
Trotzdem danke für den Hinweis
Gruß
Jean

Re: Bordeaux ganz allgemein!

Verfasst: Fr 24. Jan 2025, 07:54
von Olaf Nikolai
https://www.falstaff.com/de/news/kurswe ... unken-wird


Wohl eher ein Trend bei insgesamt rückläufigem Alkohol- Konsum.
Mit Klimawandel und steigendem Alkoholgehalt der Weine hat das nix zu tun.
Immerhin hat gerade der vor gut 20a dem Hype um Überseeweine (Australien, Chile und.a.m) auch keinen Abbruch getan (...und das waren nun wirklich Brummer....)
Rotweine sind z.Zt. schlichtweg nicht "woke".
Wellenbewegung halt.
Kein wirklicher Grund zur Sorge.