Unser Griechenland-Trip ist zwar schon ein paar Wochen lang Geschichte, aber ich habe noch nicht alle Weinchen beschrieben, es fehlen noch die aus den Weinbars:
Die interessantesten Lokalitäten dieser Art findet man übrigens nicht im kulturellen (und touristischen) Zentrum Athens, also Plaka, Monastiraki, Psirri etc., sondern z.B. im Bezirk Neapoli, das ist nördlich des Lykabēttós-Hügels und bietet den Nichtweininteressierten eigentlich gar nichts, Touridichte daher nahe Null. Herausragend für Freunde der etwas schrägeren Weine ist m.E. das
Τανινη αγαπη μου (Tanini agapi mou = Tannin, meine Liebe), Ippokratous 91, 106 80 Athen
In dieser quirligen Weinbar, in der 7 (sichtbare) Bedienstete hochfrequent die Weine verteilen, ist das Zentrum der Ausschank, der wiederum von einer 50 l-Stickstoff-Druckgasflasche dominiert wird (müßte gemäß dem grünen Farbcode so sein, sofern das in GR nicht anders gehandhabt wird). Diese wird dazu benötigt, mit einem anscheinend selbst umgebauten Coravin mit Schlauchanschluß aus den Flaschen den begehrten Saft abzuzapfen, es gibt nämlich die allermeisten Weine auch glasweise. Dazu wird einem eine Weinkarte im A3-Format mit den gut 100 ausschließlich griechischen Weinen (die alle aus der nichtkonventionellen Ecke stammen) sowie ein Dreikant-Lineal zur besseren Lesbarkeit hingelegt, ein Farbcode liefert Hinweise, ob der jeweilige Wein biodyn, orange, schwefelfrei, aus der Amphore etc. ist.
Einen Tag später haben wir quasi im Vorbeigehen eine Weinbar mehr im Zentrum Athens aufgesucht, eher gediegen als flippig, dennoch gab’s auch hier ein paar nette Sachen:
Oinoscent, Voulis 45-47, 105 57 Athen
Die dritte besuchte Weinbar liegt wieder in Neapoli, nicht weit entfernt von unserer ersten Station, hier ging’s wieder deutlich légerer zu, das Durchschnittsalter der Gäste wurde durch unsere Anwesenheit auch deutlich angehoben...
Warehouse, Valtetsiou 21, 106 80 Athen
