Re: Schäfer-Fröhlich
Verfasst: So 5. Jan 2025, 13:21
...des einen Freud, des anderen Leid! Gerade S-F schafft es für mich immer wieder sehr schön, auch eine ausgeprägte Reduktivität wunderbar in Szene zu setzen und dabei die Fruchtseite dennoch ordentlich mitspielen zu lassen, das kann sonst kaum jemand so gut, auch wenn die Sachen schon etwas gereift sind. Deshalb würde mir hier möglicherweise was fehlen...
Ich hatte den Wein neulich im Glas und kann die Eindrücke nachvollziehen und zum grossen Teil bestätigen. Ich kann auch eine deutliche Note bestätigen, würde sie aber nicht als "kaugummi-esk - kaltvergoren" identifizieren oder bezeichnen – ist es nicht eher diese leichte Lychee-Note, die hier für meinen Geschmack ein wenig zu deutlich hervorlugt? Allerdings muss auch gesagt werden, dass sich diese Note mit zunehmender Belüftung zurückgezogen hat.amateur des vins hat geschrieben: ↑Do 4. Mai 2023, 22:50 Ein faux pas!
Ich hätte schwören können, daß dieser Wein noch darauf wartete, angetestet zu werden - und dann sehe ich, daß ich ihn nicht nur bereits probierte, sondern auch hier verewigte [Link]! Aber ist ja auch mal schön, sich selbst nach nur einem halben Jahr zu widersprechen.![]()
S-F, Weisser Burgunder ‚R’ 2021 (13,0 %)
Sehr blaß. Die Nase floral (Orchidee), aber auch etwas kaugummi-esk - kaltvergoren? Etwas Reduktion, kühl, weißer Pfirsich, Nektarine, Ananas. Auch am Gaumen "charakterstark", um nicht zu sagen: untypisch. Für WB sehr frische Säure. Hier wenig Frucht; wieder weißer Eindruck, aber undefiniert - nur Lychee lugt hier hervor.
Hmm, was soll ich davon halten? Bin eigentlich großer Fan dieses Weines, aber das ist schon recht speziell.
...so, und jetzt vergleichen wir das mit meinem ersten Geschreibsel zu diesem Wein: Die Beschreibung ist ja noch garnichtmal so unähnlich. Aber mein Fazit fällt heute signifikant anders aus. Was schert mich mein Geschreibsel von gestern?![]()
Aber im Ernst: Am meisten stört mich diese etwas künstlich wirkende, an Kaltvergärung erinnernde Note, und daß ich (im Ggs. zur ersten Flasche) die Rebsorte nicht erkenne. "Fruchtbefreiter Steinwein" stimmt soweit, und die Struktur ist gut. Aber "stimmig und interessant" zögere ich doch ein wenig zu bestätigen. Heute könnte das irgendwas sein; Friulano oder so; ich muß ein wenig an Vie di Romans denken (mal wieder ein aufmachen!). Ja, das ist immernoch gut gemacht, aber von seinen teilweise außerordentlich schönen, stimmigen(!) und ausdrucksstarken Vorgängern sehe ich diesen Wein doch ein Stück entfernt.
Echt? Ich hab ein ganz anderes Narrativ im Ohr. Meinem Empfinden nach wurde der Jahrgang regelrecht hochgejubelt - anders als seine Vorläufer und Nachfolger. Habe mich dummerweise dadurch auch anstecken lassen und relativ gosszügig eingekauft...amateur des vins hat geschrieben: ↑Fr 6. Jun 2025, 11:32 Aber 2021 überbewertet? Ich habe eigentlich überwiegend kritische Töne im Ohr - zurecht, wie ich meine.
Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt...amateur des vins hat geschrieben: ↑Fr 6. Jun 2025, 11:32Nur Erich hofft immernoch, daß das häßliche Entlein sich noch in einen schönen Schwan verwandeln könnte.![]()
...hab ich so nur bezüglich der restsüßen Rieslinge vernommen. Oder auch für Südtirol und die Steiermark.
...ist halt ein Winzerjahrgang. Da hatte ich bis dato schon sehr sehr schöne Sachen im Glas, welche die sicher noch brauchen (analog dazu haben viele 2010er auch erst nach 6 bis 8 Jahren aufgedreht), welche bei denen ich leider nicht denke, daß sich da mit der Zeit noch was Relevantes tut und auch komplette Themaverfehlungen (so nach dem Motto "ich begegne der höheren Säure und der geringeren Anfangssubstanz mit mehr Zucker"). Insgesamt gefällt mir im Hinblick auf meine Vorlieben der Jahrgang aber jetzt schon deutlich besser als z.B. 2022. Für den schnelleren Genuß -also bis zu dem Zeitpunkt, ab dem die 21er hoffentlich gut dastehen- finde ich einige 23er aber recht apart...amateur des vins hat geschrieben: ↑Fr 6. Jun 2025, 11:32 Nur Erich hofft immernoch, daß das häßliche Entlein sich noch in einen schönen Schwan verwandeln könnte.
Vollkommen d'accord bei diesen beiden. Ich war bei der Aussage gedanklich bei trockenen weißen aus Deutschland.