Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
überrascht hat mich die Trinkbarkeit vom Lynch Bages. Bei meiner letzten 2000er Probe vor einem Jahr war der mind. noch so verschlossen wie der LLC. Mouton fiel damals außer Trinkbarkeit zw. den Knallern nicht weiter auf. Vor einer Woche hatte ich aber das im Glas, was Du so an ihm schätzt. Die hohe Wertung habe ich ihm aber verwehrt - mangels Länge diese viel deutlich zum 2000er Baron ab. Das ist für mich die zweite Überraschung Eures Abends.
Grüße
Martin
Military justice is to justice what military music is to music [Groucho Marx]
Nach der üblen Erfahrung mit dem Patache d'Aux 2001 hatte ich beim Öffnen meiner nächsten BDX-Buddel leichte Angstgefühle. Diese stellten sich aber als völlig unbegründet heraus:
So oder so ähnlich sollte sich für meinen Geschmack ein solider Cru Bourgeois der 10-20-Euro-Klasse präsentieren! Dann stellt sich auch bei mir genug Freude an Bordelaiser Gewächsen ein.
Ausnahmsweise allein heute abend doch mal ein großes bzw. ganzes Fläschchen aufgezogen - die Wahl fiel neugierig auf
Ch. Poujeaux 2000:
Für sein Alter doch erstaunlich dunkle Farbe. Würzige, aber dezente Nase. Tannine noch klar spürbar, überhaupt wirkt der Wein jünger. Zunächst auch noch vgl.weise alkoholisch, mit etwas Luft dann eher von Beere (und Erde?) dominiert. Insgesamt ein eher feiner, dezenter Wein. 17 bis 18 Punkte. Mal schauen, wie das übrige Flaschendrittel sich morgen präsentiert.
Uli
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We're just two lost souls swimming in a fishbowl year after year
Über 3 Tage hinweg Lanessan 2000, Haut-Medoc getrunken.
Wurde mit dem Wein nicht warm. Kam mir gekünstelt rüber. Auch wenn die Boissenots diesbezüglich unverdächtig sind.
Leicht überreife süße einfach gestrickte Frucht in der Nase. Am Gaumen schlank bis mittelgewichtig. Tannine etwas hart und etwas bitter. Frucht zieht sich am Gaumen zurück. Abgang nach der trockenen Angelegenheit überraschend wuchtig lang und saftig.
Veränderte sich zwar immer wieder, richtig harmonisch wirkte der Wein nie. Das ‚Loch’ in der Mitte und die Härte blieben immer. 15,5 nP
Grüße
Martin
Military justice is to justice what military music is to music [Groucho Marx]
Vor einiger Zeit aus einem französischen Supermarkt für ca. 10 Euro mitgenommen: Chateau Verdignan (Cru Bourgeois, Haut-Medoc) 2000, dessen Nase mir recht gut gefallen hat.
Tolle Beerennase mit breitem Spektrum von Brom- und Heidelbeeren bis zu Anklängen an rote Johannisbeeren, recht elegant,sehr fein und balanciert, leicht ätherisch, leichte Würze und ein Hauch Lakritze. Am Gaumen kann dieser Wein nicht ganz halten was die Nase verspricht: leicht herbe Zwetschgen- und Kirsch(kern)aromen, es fehlt etwas Extrakt und Süße um ganz in der Balance der Nase zu sein. Abgeschmolzene Tannine. Macht allein nicht so viel Spaß, geht aber sehr gut zum Essen.
Wäre froh, wenn man so etwas ab und zu mal aus einem deutschen Supermarkt schleppen könnte.
Die Regel „Großes Jahr, kleine Weine“ bestätigt Wolf (Dir einen guten Rutsch!). Ich muß sie widerlegen:
Der Lilian Ladouys gestern Abend war nicht richtig schlecht, sondern ganz gut. Mehr kann man über diesen Wein aber leider nicht sagen. Sei leichter Körper und die fehlende Tiefe vermag ich nicht auf die fehlende reife schieben, denn weit gediehen kam er schon rüber – nur halt relativ belanglos.
Ein gut zu trinkender Wein, der nicht in Erinnerung bleiben wird.