Gerade im Glas:
Seehof, Morstein Alte Reben 2020
Irre komplex und dabei stimmig: Limette, gelbe Marille, sehr reife Ananas, Darjeeling, frisch gemähtes Gras u.v.a.m.. Intensiv mineralisch und im Zusammenspiel mit der unauffällig frischen Säure einer der extrem seltenen Momente, wo ich ansatzweise nachvollziehen kann, wenn jemand "Salz" assoziiert. Extrem lang, dabei - sehr animierend! - leicht herb wie von getrocknetem Thymian und Oregano, gepaart mit etwas Grapefruit und einem Hauch von kandierter Orange. Sehr balanciert.
Großartig!
Wen's interessiert: Hier mein Ersteindruck vor anderthalb Jahren.
Seehof
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Re: Seehof
Besten Gruß, Karsten
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Re: Seehof
...da sollte ich wohl so langsam auch mal ran...amateur des vins hat geschrieben:Großartig!

Gestern gab's aber versuchsweise erst mal was, was wohl nicht so die Kernkompetenz des Gutes ist, jedenfalls aus meinem begrenzten Trockentrinkerblickwinkel:

Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
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Erich
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Re: Seehof
Gerade ausgetrunken:
Seehof, Weißer Burgunder <R> 2018 (13,5 %)
Die Säure ist niedrig, aber gerade für WB noch ok. Auffällig ist, daß sich nicht so recht ein Eindruck von Frische, Frucht oder Blumigkeit einstellen mag (ich überzeichne minimal). Es schwingt eine leicht erdige (gar etwas muffige?) Note mit, begleitet von leichter Bitterkeit.
Ich denke, hier zeigen sich die Auswirkungen von Trockenstreß, wurden aber noch so gut es geht abgemildert. Jedenfalls ist das kein exemplarisches Highlight dieses sonst häufig sehr schönen Weines. Ok, aber nicht mehr.
Seehof, Weißer Burgunder <R> 2018 (13,5 %)
Die Säure ist niedrig, aber gerade für WB noch ok. Auffällig ist, daß sich nicht so recht ein Eindruck von Frische, Frucht oder Blumigkeit einstellen mag (ich überzeichne minimal). Es schwingt eine leicht erdige (gar etwas muffige?) Note mit, begleitet von leichter Bitterkeit.
Ich denke, hier zeigen sich die Auswirkungen von Trockenstreß, wurden aber noch so gut es geht abgemildert. Jedenfalls ist das kein exemplarisches Highlight dieses sonst häufig sehr schönen Weines. Ok, aber nicht mehr.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Seehof
...ich weiß schon, warum ich vom Seehof aus 18 nur ein paar Basisweinchen hatte. Die fand ich auch gemessen an den Umständen ganz gut gemacht, aber das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten, deshalb habe ich erst in 19 wieder ein bißchen mehr gekauft. Und dann natürlich in 21...amateur des vins hat geschrieben:Ich denke, hier zeigen sich die Auswirkungen von Trockenstreß, wurden aber noch so gut es geht abgemildert. Jedenfalls ist das kein exemplarisches Highlight dieses sonst häufig sehr schönen Weines. Ok, aber nicht mehr.

Viele Grüße
Erich
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Re: Seehof
Um endlich mal meine bisher nur sehr dürftige Silvaner-Erfahrung auszubauen, und da ja gerade dieser immer als guter Spargel-Begleiter empfohlen wird, sind heute 2 Flaschen
Grüner Silvaner 2022 trocken Edition Pinard de Picard
bei mir angekommen. Und da es morgen grünen Spargel gibt, musste heute gleich die erste Flasche dran glauben
In der Nase sehr fruchtig-apfelig, am Gaumen ebenso, mit etwas Zitrusfrucht, würzig, leicht mineralisch, die Säure etwas spitz. Sehr vollmundig.
Was Bernd zum 2021er geschrieben hat mit dem ganz leichten Süßeeindruck kann ich hier auch finden, aber immer nur im allerersten Moment des Schluckes auf der Zunge, bis die Säure durchkommt.
Aber mit jedem Schluck süffiger werdend. Gefällt mir.
Ich bin gespannt, wie er morgen zum Spargel passt.
Grüner Silvaner 2022 trocken Edition Pinard de Picard
bei mir angekommen. Und da es morgen grünen Spargel gibt, musste heute gleich die erste Flasche dran glauben

In der Nase sehr fruchtig-apfelig, am Gaumen ebenso, mit etwas Zitrusfrucht, würzig, leicht mineralisch, die Säure etwas spitz. Sehr vollmundig.
Was Bernd zum 2021er geschrieben hat mit dem ganz leichten Süßeeindruck kann ich hier auch finden, aber immer nur im allerersten Moment des Schluckes auf der Zunge, bis die Säure durchkommt.
Aber mit jedem Schluck süffiger werdend. Gefällt mir.
Ich bin gespannt, wie er morgen zum Spargel passt.
Viele Grüße - Allegro
Re: Seehof
Da gibt es aber auch reichlich andere....
"Spargel gilt als wählerisch, was die Partnerschaft mit Weinen angeht, denn sein Geschmacksprofil ist von einer leichten Bitternote geprägt. Das mögen fruchtbetonte Rebsorten mit sehr stabilem Säuregerüst nicht besonders. Ganz anders: Silvaner, Weißburgunder, Grauburgunder und Müller-Thurgau. Ihre sanfte Säure und die Aromen, die zart an Birnen, Äpfel, Nüsse und Blüten erinnern, schaffen es, das weiße Gold sanft zu umschmeicheln und das Beste aus dieser Verbindung herauszuholen."
Ich habe hier z. B. einen Chardonnay (von Russbach), der m. E. ausgezeichnet zu Spargel passt.
"Spargel gilt als wählerisch, was die Partnerschaft mit Weinen angeht, denn sein Geschmacksprofil ist von einer leichten Bitternote geprägt. Das mögen fruchtbetonte Rebsorten mit sehr stabilem Säuregerüst nicht besonders. Ganz anders: Silvaner, Weißburgunder, Grauburgunder und Müller-Thurgau. Ihre sanfte Säure und die Aromen, die zart an Birnen, Äpfel, Nüsse und Blüten erinnern, schaffen es, das weiße Gold sanft zu umschmeicheln und das Beste aus dieser Verbindung herauszuholen."
Ich habe hier z. B. einen Chardonnay (von Russbach), der m. E. ausgezeichnet zu Spargel passt.
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Re: Seehof
Der wird schon ganz gut passen!Allegro hat geschrieben:Ich bin gespannt, wie er morgen zum Spargel passt.
Da ich Spargel in aller Regel als Mittagessen zubereite (dreimal weißen gab es schon in dieser Saison), trinke ich aus arbeitstechnischen Gründen keinen Wein dazu. Wenn ich welchen dazu trinken würde, würde es wohl eher auf einen Silvaner oder Müller-Thurgau oder Weißburgunder (auf deutschen Schardonnäh reagiere ich aus prinzipienreiterischen Gründen rein gedanklich ebenso algerisch wie auf deutschen Sangiovese) als auf einen Riesling hinauslaufen. Aber in dem Punkt regieren bei mir schon wieder wenig Prinzipien: Ich kenne bestimmte Rieslinge, die ich mir zu bestimmten Spargelrezepten sehr gut vorstellen kann!Udo2009 hat geschrieben:"Spargel gilt als wählerisch, was die Partnerschaft mit Weinen angeht, denn sein Geschmacksprofil ist von einer leichten Bitternote geprägt. Das mögen fruchtbetonte Rebsorten mit sehr stabilem Säuregerüst nicht besonders. Ganz anders: Silvaner, Weißburgunder, Grauburgunder und Müller-Thurgau.....
Wer ist jetzt wieder Russbach (den Namen habe ich im Leben noch nie gehörtUdo2009 hat geschrieben:....von Russbach....

Herzliche Grüße
Bernd
Re: Seehof
Der Chardonnay von Russbach, Eppelsheim steht bei unserem Spargelbauern im Regal. Habe ich als sie den neu hatten aus Neugier mal eine Flasche mitgenommen und stellte fest: passt ausgezeichnet. (Ob das jetzt mit der angebauten Spargelsorte zusammenhängt... k. A.) Jetzt kaufe ich zum Anfang der Saison gleich einen 6er Karton.Bernd Schulz hat geschrieben:...Wer ist jetzt wieder Russbach (den Namen habe ich im Leben noch nie gehört) ? Klar, ich kann nach ihm googeln, aber sollte man das Weingut wirklich kennen? Wenn ja, aus welchen Gründen?

Ansonsten steht auf der Webseite von Russbach bei 90 % der Weine "Bezug über den Fachhandel". Von daher muss man das Weingut nicht kennen.
Re: Seehof
Also der Grüne Silvaner hat soeben sehr gut zum in Butter gebratenen grünen Spargel sowie der Wildbratwurst und dem mit Knoblauch aromatisierten Kartoffelstampf gepasst
und schmeckt nun auch solo nach wie vor sehr gut 


Viele Grüße - Allegro
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Re: Seehof
Gerade jahrgangsübergreifend erstmalig im Glas:
Seehof, Pinot Noir rosé 2022
PdP schreibt: "Duft nach Zitrusschalen und roten Beeren" -- stimmt soweit. Am Gaumen, würde ich sagen, gesellt sich noch eine sehr feine Rhabarbernote hinzu. Kein Komplexitätswunder, aber für gerade einmal Achtockensechzich ein blitzsauberer, balancierter, mittelgewichtiger frischer Rosé ohne Ecken und Kanten, aber auch ohne Langeweile. Mme, für deren Geschmack ich zuwenig Rosé kaufe, dürfte er gefallen.¹ Kann man bedenkenlos jede[mr] im Sommer auf der Terrasse in die Hand drücken.
__________
¹ Auch, wenn es keine Tavel-Wuchtbrumme mit 14,5+ Umdrehungen aus dem Hause Mordorée ist.
Seehof, Pinot Noir rosé 2022
PdP schreibt: "Duft nach Zitrusschalen und roten Beeren" -- stimmt soweit. Am Gaumen, würde ich sagen, gesellt sich noch eine sehr feine Rhabarbernote hinzu. Kein Komplexitätswunder, aber für gerade einmal Achtockensechzich ein blitzsauberer, balancierter, mittelgewichtiger frischer Rosé ohne Ecken und Kanten, aber auch ohne Langeweile. Mme, für deren Geschmack ich zuwenig Rosé kaufe, dürfte er gefallen.¹ Kann man bedenkenlos jede[mr] im Sommer auf der Terrasse in die Hand drücken.
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¹ Auch, wenn es keine Tavel-Wuchtbrumme mit 14,5+ Umdrehungen aus dem Hause Mordorée ist.

Besten Gruß, Karsten