Re: Bordeaux 2024
Verfasst: Di 10. Jun 2025, 16:59
Letzten Donnerstag ist die diesjährige Primeurkampagne mit dem Release von VCC und L'Eglise Clinet beendet worden - still und leise, zumindest hier im Forum
Was ist das vorläufige Fazit? Alle waren brav und haben die Preise gegenüber den 23ern noch einmal gesenkt, manche nur um symbolische 10%, andere aber doch ganz erheblich. Die Releasepreise sind bei einigen Erzeugern die niedrigsten seit 2014 oder 2013, wobei der Kaufkraftverlust des Euro seitdem noch nicht einmal berücksichtigt ist.
Genützt hat das nicht viel. Ausverkauft am Platz Bordeaux sind nur LCHB (erwartungsgemäß) und Lafite (für mich eher überraschend), alles andere gibt es noch beliebig ex nego. Und im Handel sind beide Genannten noch zu finden, ohne Preissteigerung gegenüber dem ersten Preis. Ganz schlimm sieht es wohl schon im mittleren klassifizierten Bereich aus - für diese Weine gab es fast gar kein Kaufinteresse.
Die Kampagne ist Geschichte. Die eigentlich interessante Frage ist, wie es denn jetzt weitergeht, wie es überhaupt weitergehen kann. Was passiert, wenn 2025 ein guter und durchweg hoch bewerteter Jahrgang wird - siegt dann wieder die Gier der Erzeuger, und man schlägt heftig auf, oder gewinnt die Vernunft und die Einsicht, dass man Preise wie für die 22er auf sehr lange Sicht nicht wieder erreichen kann, wenn man etwas verkaufen möchte? Welche Preise werden die 24er nach der Abfüllung und physischen Verfügbarkeit in zwei Jahren haben, wenn nicht nur 2025, sondern auch 2026 als bessere Jahre gelten? Was machen die Erzeuger aus dem Mittelfeld, für die en primeur schon in den letzten vier Kampagnen nicht mehr funktioniert hat?
Fragen über Fragen, viel Raum für Spekulation.
Gruß
Ulli

Was ist das vorläufige Fazit? Alle waren brav und haben die Preise gegenüber den 23ern noch einmal gesenkt, manche nur um symbolische 10%, andere aber doch ganz erheblich. Die Releasepreise sind bei einigen Erzeugern die niedrigsten seit 2014 oder 2013, wobei der Kaufkraftverlust des Euro seitdem noch nicht einmal berücksichtigt ist.
Genützt hat das nicht viel. Ausverkauft am Platz Bordeaux sind nur LCHB (erwartungsgemäß) und Lafite (für mich eher überraschend), alles andere gibt es noch beliebig ex nego. Und im Handel sind beide Genannten noch zu finden, ohne Preissteigerung gegenüber dem ersten Preis. Ganz schlimm sieht es wohl schon im mittleren klassifizierten Bereich aus - für diese Weine gab es fast gar kein Kaufinteresse.
Die Kampagne ist Geschichte. Die eigentlich interessante Frage ist, wie es denn jetzt weitergeht, wie es überhaupt weitergehen kann. Was passiert, wenn 2025 ein guter und durchweg hoch bewerteter Jahrgang wird - siegt dann wieder die Gier der Erzeuger, und man schlägt heftig auf, oder gewinnt die Vernunft und die Einsicht, dass man Preise wie für die 22er auf sehr lange Sicht nicht wieder erreichen kann, wenn man etwas verkaufen möchte? Welche Preise werden die 24er nach der Abfüllung und physischen Verfügbarkeit in zwei Jahren haben, wenn nicht nur 2025, sondern auch 2026 als bessere Jahre gelten? Was machen die Erzeuger aus dem Mittelfeld, für die en primeur schon in den letzten vier Kampagnen nicht mehr funktioniert hat?
Fragen über Fragen, viel Raum für Spekulation.
Gruß
Ulli