BORDEAUX 2012

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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UlliB
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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von UlliB »

Moulis hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben:

Ich hatte eine ganze Reihe 77er im Alter von 7 oder 8 Jahren im Glas.

Gruß
Ulli
Also ich habe mit 7 Jahren noch keinen Wein getrunken :o
:lol:

Mann! Die Weine waren 7 oder 8 Jahre alt, nicht ich... :roll: :D

Gruß
Ulli
Moskalito
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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von Moskalito »

octopussy hat geschrieben: Anders als andere Verkoster kann er letztlich gar nichts positives an dem Jahrgang finden. Zitat: "Simply put, 2012 will go down as an average vintage at best. Yes, the better wines are clean and fruity, and will offer early appeal, but relatively few wines will improve markedly over a long period of time."
Hallo Stephan!

Kann man den Artikel zu dem Zitat online nachlesen oder ist der Artikel nur für Abonnenten abrufbar? Interessieren würde mich ja wie sein Resumé für die EP-Kampagne 2011 war. Vielleicht hilft das ja auch dabei Herrn d'Agatas Meinung besser einschätzen zu können.

Mit besten Grüßen, Chris.
Moulis
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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von Moulis »

UlliB hat geschrieben:
Moulis hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben:

Ich hatte eine ganze Reihe 77er im Alter von 7 oder 8 Jahren im Glas.

Gruß
Ulli
Also ich habe mit 7 Jahren noch keinen Wein getrunken :o
:lol:

Mann! Die Weine waren 7 oder 8 Jahre alt, nicht ich... :roll: :D

Gruß
Ulli
Weiss ich wohl, war trotzdem schön;)
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octopussy
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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von octopussy »

Moskalito hat geschrieben:Kann man den Artikel zu dem Zitat online nachlesen oder ist der Artikel nur für Abonnenten abrufbar? Interessieren würde mich ja wie sein Resumé für die EP-Kampagne 2011 war. Vielleicht hilft das ja auch dabei Herrn d'Agatas Meinung besser einschätzen zu können.
Hallo Chris,

den Artikel gibt es nur im geschlossenen Abonnentenbereich. Du verpasst aber nichts ;).

2011 war er auch alles andere als enthusiastisch, schätzte den Jahrgang etwas besser als 2007 ein, aber deutlich schlechter als 2001 und 2008 und erst recht als 2009 und 2010. In den Punkten ist er auch über 92-94 oder 92-95 nicht hinausgekommen, hatte aber deutlich mehr linkes Ufer in seinen Top 20 als 2012.

Um Ian d'Agata nicht Unrecht zu tun, hier die gesamten Aussagen zum Jahrgangskontext 2012 (ändert aber wenig an seinen Jahrgangsvergleichen):
Every once in a while, a Bordeaux red wine vintage comes along that is neither a "vintage of the century" nor "surprisingly good." For Bordeaux lovers such as myself, 2012 is unfortunately such a year. It neatly follows 1967, 1977, 1987, 1997, and, to a lesser extent, 2007 (the wines of which will turn out better than most people, myself included, initially believed).
...und
When we look back at this vintage years from now, I have little doubt that it will be viewed in much the same way as, for example, 1994 or 1997 are looked upon nowadays when we consider the vintages of the 1990s.
Mir kommt es tatsächlich so vor, als würde er ein Statement machen wollen. So lässt er sich zum Beispiel darüber aus, dass andere Verkoster "Alibi" hohe Bewertungen wie 95 oder 96 Punkte geben, weil das ja erwartet werde. Das gebe der Jahrgang aber nicht her. Nach allem, was man hört und liest, hat er ja recht, dass der Jahrgang alles andere als ein Wunderjahrgang und eher mittlerer Durchschnitt ist. Auf der anderen Seite geht in solchen Jahrgangsreports aber auch unter, dass nunmal nicht jeder Jahrgang ein Jahrhundertjahrgang sein kann, dessen Spitzenweine auch 50 Jahre später noch top in Form sind und potenzielle Probensieger in der Vertikale oder Kultweine, vergleichbar mit Cheval Blanc 1947 et al. sind. Das heißt aber nicht, dass man diese Jahrgänge deshalb gleich in die Tonne treten kann oder sollte. Ich sage es hier nicht zum ersten Mal, dass für mich die nicht ganz so konzentrierten und "beeindruckenden" Weine total ihre Berechtigung haben. Und wenn sie wieder leistbar werden, umso besser. Aber ich bin wie die meisten anderen auch überzeugt, dass sich eine Subskription im Zweifel nicht lohnt, außer aus den genannten Gründen (Sonderformate, seltene Weine, usw.). Eins möchte ich aber loswerden: jedenfalls Stand heute hat sich eine Subskription der 2010er weitgehend auch nicht gelohnt. Fast alle Weine sind noch verfügbar und die Preisunterschiede halten sich auch in Grenzen. Man kann also eher zu dem Fazit kommen, dass sich eine Subskription aus rein rationalen Gründen fast nie mehr lohnt.
Beste Grüße, Stephan
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Desmirail
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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von Desmirail »

UlliB hat geschrieben:
Desmirail hat geschrieben:Wenn 2013 und evtl. auch 2014 mäßig bis übel werden, dann sitzen die Güter auf Bergen von Wein ... dann fallen die Preise endlich wieder unter das 2008er Niveau.
Ja, und... würdest Du die Weine dann kaufen, nur weil sie preislich einigermaßen güstig erscheinen? Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, mäßige bis üble Bdx zu kaufen, ganz egal zu welchem Preis.

Bezogen auf 2012: nach den vorliegenden Bewertungen sind etliche Weine völlig uninteressant, und ich würde die auch dann nicht kaufen, wenn es sie zu 2008er Preisen gäbe. Schwacher Bordeaux ist eine ziemlich unerfreuliche Angelegenheit - auch dann, wenn er verhältnismäßig günstig zu erwerben ist.

Gruß
Ulli
Üble Weine möchte ich keinesfalls kaufen und auch nicht auf dem Niveau was zur Zeit verlangt wird. Was ich damit sagen wollte ist, dass die Preise nach wie vor viel zu hoch sind und der Preisdruck zu den Gütern, vielleicht durch Mütterchen Natur umgedreht werden könnte und vielleicht auch wieder mal klassische Weine zu angemessenen Preisen zu haben sein werden.
Davon ab sind nicht alle 12er schlecht, aber bei den Preisen wird mir schlecht :lol:
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UlliB
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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von UlliB »

When we look back at this vintage years from now, I have little doubt that it will be viewed in much the same way as, for example, 1994 or 1997 are looked upon nowadays when we consider the vintages of the 1990s.
Hallo Stephan,

das hört sich jetzt schon anders an als das unmittelbare Herstellen eines stilistischen bzw. qualitativen Zusammenhangs von 2012 sowohl mit 1997 als auch mit 1994, den ich aus Deiner Zusammenfassung weiter oben herausgelesen habe. Und die zitierte Aussage ist auch sicherlich richtig - mittlere Jahrgänge geraten irgendwann in Vergessenheit, auch wenn einige Weine aus diesen Jahren durchaus gut sein können. Insofern taugen solche Jahre auch niemals zum Kauf in spekulativer Absicht.

Bleibt immer noch diese Aussage:
It neatly follows 1967, 1977, 1987, 1997, and, to a lesser extent, 2007
und hier wird er jetzt tatsächlich hergestellt, der Zusammenhang. Zu 1967 kann ich nicht viel sagen, ich kann mich gar nicht daran erinnern, etwas aus '67 im Glas gehabt zu haben. Aus den anderen Jahren aber schon durchaus einiges. Die Parallele zwischen 2012 und 2007 bzw. 1997 mag stilistisch vielleicht noch angehen, nach allen vorliegenden Beschreibungen des 2012ers passt der Vergleich mit '87 aber überhaupt nicht mehr (das war ein Jahr sehr knapper Zuckerreife, was auf 2012 nun eher nicht zutrifft), und mit '77 wird's dann vollends absurd. 1977 ging in den Rebanlagen so ziemlich alles schief, was schiefgehen konnte, und gering selektiertes, hochproblematisches Traubenmaterial wurde in technisch unzureichend ausgerüsteten Betrieben mit ungeeigneten Standardverfahren vinifiziert. Die Ergebnisse waren dann auch entsprechend grausam (es gab in dieser Art in den 60ern und 70ern noch ein paar mehr Jahrgänge). Nach allen vorliegenden Beurteilungen ist 2012 ganz sicher kein sehr gutes oder großes Jahr, aber grottenschlechte Weine wie die meisten 77er dürften wohl die Ausnahme sein. Hier wird ein Zusammenhang konstruiert, der nicht existiert - vermutlich in der Hoffnung, dass den heute kaum noch jemand verifizieren kann.

Doch, ein paar alte Knacker wie mich gibt's schon noch... :twisted:

Gruß
Ulli
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harti
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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von harti »

d'Agata scheint der Regel zu folgen, dass Jahrgänge, die auf 2 und 7 enden, in der Regel nichts taugen ;) .

Im Großen und Ganzen hat er auch Recht, zumindest auf der linken Seite ist der 2012er ein eher schwächerer Jahrgang, der nur durch den Großeinsatz von technischen Hilfsmitteln und rigoroser Selektion gerettet werden konnte.

Ich kann auch seine verhaltenen Bewertungen nachvollziehen, die durchaus in das Bewertungsschema des IWC passen. Hier gibt es eben keine 100-Punkter am Fließband. Man kann grob sagen, dass der IWC im Schnitt 3 Punkte weniger gibt als der Wine-Advocate und meines Erachtens der Wahrheit damit deutlich näher kommt.

Obwohl Tanzers Zuverlässigkeit ebenso hoch einzuschätzen ist wie die von Parker in dessen besten Zeiten, wird sich der IWC aber nie durchsetzen können, weil der Handel hier nicht mit massenhaft hohen Punkten bedient wird.

Grüße

Hartmut
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UlliB
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Re: BORDEAUX 2012 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Beitrag von UlliB »

harti hat geschrieben:d'Agata scheint der Regel zu folgen, dass Jahrgänge, die auf 2 und 7 enden, in der Regel nichts taugen ;) .
Den Eindruck hatte ich bei seinem Brechstangenvergleich mit 1967, 1977, 1987, 1997, und 2007 auch - wobei er eigentlich gleich noch den wohl ebenfalls lausigen 1957er hätte miteinbeziehen können. Inwieweit das jetzt irgend etwas mit 2012 zu tun hat, erschließt sich mir aber nicht. Denn das Jahr endet nicht mit 7, und bei den "2er-Jahren" sieht das Bild schon etwas anders aus - '82 war und ist groß; '92 dann zwar grottig, und '02 hat ein paar durchaus interessante Weine gebracht. Diese ganze Bordeaux-Zahlenmystik ist doch absurd; mal ganz abgesehen davon, dass kein neuerer Jahrgang wirklich mit dem vergleichbar ist, was in Bordeaux vor 1990 produziert wurde - völlig unabhängig von den äußeren Bedingungen.

Gruß
Ulli
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innauen
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Der letzte macht das Licht aus

Beitrag von innauen »

9.00 Uhr

Lagrange - 13 % EVP rund 30 Euro
Ducru Beaucaillou - 7 % EVP rund 90 Euro
Lascombes -11 % EVP rund 50 Euro
La Conseillante -20% EVP rund 80 Euro (das könnte ein interessanter Pomerol sein)

von den großen Namen fehlen nur noch Cos Estournel, Leville Poyferre, Leoville Las Cases, der sicherlich zu teure Cheval Blanc und - ist noch niemanden aufgefallen - der mutmaßliche Wein des Jahres: Eglise Clinet

10.00 Uhr
Nachtrag: Cos Estournel von der Liste streichen. Kommt mit 89 Euro ex nego und damit beachtliche 18 Prozent billiger als 2011

12.00 Uhr
Echte Schlussverkaufsstimmung heute. Alles muss raus. Cheval Blanc kommt in etwa zum Lafite Preis.

13.00 Uhr
Es geht weiter. Ausone hatte ich in meiner Aufzählung weggelassen, weil das ja ein Phantomwein ist, taucht wie Petrus praktisch nirgendwo auf (by the way, Petrus wurde schon letzte Woche lanciert). Der Wein kommt mit rund 500 Euro EVP auf dem Niveau von 2008 und 28 % billiger als zuletzt.

15.00 Uhr
Gruaud Larose 33,60 ex nego. -9 Prozent. Wird in diesem Jahr aber niemanden interessieren.
Zuletzt geändert von innauen am Di 21. Mai 2013, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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UlliB
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Re: Der letzte macht das Licht aus

Beitrag von UlliB »

innauen hat geschrieben: von den großen Namen fehlen nur noch Cos Estournel, Leville Poyferre, Leoville Las Cases, der sicherlich zu teure Cheval Blanc und - ist noch niemanden aufgefallen - der mutmaßliche Wein des Jahres: Eglise Clinet
VCC fehlt auch noch, zumindest habe ich den noch nicht gesehen. Bei vernünftigem Preis wäre der vielleicht eine Überlegung wert.

Gruß
Ulli
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