Fritz Haag

Ollie
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Re: Fritz Haag

Beitrag von Ollie »

Kurznotiz. Die 2024 Brauneberger JSU Auslese fügt sich nun wieder in den bekannten Rahmen ein. Eins-A saubere Botrytis, recht fein, aber vielleicht mit etwas zu viel Schwere und ohne die Komplexität des Vorjahres. Und vor allem: ohne die Süffigkeit. Selbst aus dem Halben und zu zweit will das Glas nicht leer werden. Nun gut, der Wein ist zu jung, aber dennoch... hmmm. Der Jahrgang bleibt schwierig, so richtig freudig mit dem Schwanz gewedelt hat meine Kreditkarte bislang noch nicht... (Vielleicht ist sie aber auch erschöpft durch Bordeaux 2022. :mrgreen:)

Cheers,
Ollie
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Bernd Schulz
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Re: Fritz Haag

Beitrag von Bernd Schulz »

Ollie hat geschrieben: Sa 16. Aug 2025, 11:45 ...Die 2024 Brauneberger JSU Auslese fügt sich nun wieder in den bekannten Rahmen ein. Eins-A saubere Botrytis, recht fein, aber vielleicht mit etwas zu viel Schwere und ohne die Komplexität des Vorjahres. Und vor allem: ohne die Süffigkeit....
Nach der Ansicht eines Bekannten, der von restsüßem Riesling mehr als ich versteht (weil er nur restsüße Weine trinkt und die von allen deutschen Betrieben, welche gut und teuer sind), war das Vorjahr 2023 an der Mosel ein tatsächlicher Jahrhundertjahrgang. Ergo dürften es sehr viele Jahre im Vergleich zu 23 richtig schwer haben.....

Herzliche Grüße

Bernd
Ollie
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Re: Fritz Haag

Beitrag von Ollie »

Interessante, übrigens oft formulierte Sicht, die ich aber nicht ganz teile (auch nicht für trockene Weine aus anderen Gegenden, vielleicht mit Ausnahme der Pfalz).

Nach meinem Geschmack war 2023er an der Mosel schwierig und nicht durch die Bank so superb, als daß ich von einem Jahrhundertjahrgang würde schwärmen wollen. In der (sehr schlanken) Spitze zwar wirklich ganz fantastisch (hauptsächlich Auslesen), ja, aber in der Breite oft sehr ernüchternd und durchaus hinter 2015 (schönere Kabinette) und 2016 (schönere Spätlesen) zurückbleibend. Wenn es also 2024er im Vergleich zum Vorjahr schwer hat, liegt das vor allem am 2024er.

Aber, wie gesagt: wie die Weine mir gefallen. Andere sollen das ruhig anders sehen, die Winzer müssen ja von was leben.

Cheers,
Ollie
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niers_runner
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Re: Fritz Haag

Beitrag von niers_runner »

Für mich ist der 24er ein Jahrgang wie er früher an der Mosel Standard war. Da war der 23er schon was besonderes. Meine persönliche Einschätzung und gilt nur für die fruchtsüssen Rieslinge. Bei den trockenen
kann ich nicht mitreden.

Beste Grüße

Peter
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Bernd Schulz
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Re: Fritz Haag

Beitrag von Bernd Schulz »

Es gab an der Mosel tatsächlich ansonsten gute Winzer (z.b. Stefanie Vornhecke), die 23 komplett in den Sand gesetzt haben - insofern würde ich nicht behaupten, dass 23 ein völlig unproblematischer Jahrgang gewesen ist. Aber das, was ich von anderen (wie beispielsweise Fritz Haag ;) ) aus 23 getrunken habe, fand ich schon überirdisch schön; Haags 15er kenne ich leider überhaupt nicht, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie noch besser als die 23er gewesen sind....

Die Erfahrungen, die ich bislang mit 24ern von der Mosel (und nicht nur von der Mosel) gemacht habe, waren auf jeden Fall weit besser als im Vorfeld von mir erwartet, weshalb ich noch einige 24er kaufen werde. Allerdings keine Auslesen.

Herzliche Grüße

Bernd
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Moselglück
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Re: Fritz Haag

Beitrag von Moselglück »

Die 2023 Kollektion bei Fritz Haag war das beste was ich dort bisher im Glas hatte und es hat sogar noch 2021 getoppt, es war einfach alles wahnsinnig gut.

Nur mein persönlicher Eindruck.

Gruß,

Daniel
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Re: Fritz Haag

Beitrag von niers_runner »

Moselglück hat geschrieben: So 17. Aug 2025, 20:23 Die 2023 Kollektion bei Fritz Haag war das beste was ich dort bisher im Glas hatte und es hat sogar noch 2021 getoppt, es war einfach alles wahnsinnig gut.
Volle Zustimmung!

Beste Grüße

Peter
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Re: Fritz Haag

Beitrag von port_ellen »

der gutsriesling trocken ist ja meist eine bank, aber der hier ist für mich bislang die spitze:

2019 Haag Gutsriesing trocken

helles jugendliches gelb (schrauber),
im duft rauchig, minimal schwefel mit schieferwürze, keine hervortretende frucht (mehr).
beginnt weich und ungewähnlich rund (12%); dann aber sofort verschiedene fruchtaromen von (saurer) nektarine, roter joh.beere, orangen mit saftiger und pikanter säure, die auch etwas schiefermineralität mitnimmt.
sehr lang: die fruchtaromen und das schiefermineral bleiben lange am gaumen und machen lust auf mehr.

der 2017er war schon toll, aber dieser ist nochmal eine klasse drüber in punkto frucht mit schiefer, länge, saftigkeit. die erste von 6 flaschen, ohne altersnoten, daher große begeisterung.

gruss, matthias
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Re: Fritz Haag

Beitrag von niers_runner »

Heute Abend im Glas:

2024 Fritz Haag Brauneberger Juffer Kabinett 03-25

Helles Gelb, intensive und komplexe Nase, am Gaumen Weinbergpfirsich und Stachelbeere, frisch, fruchtig, glockenklar, mineralisch, harmonisch, sehr saftig, perfektes Spiel 94 P. TOP-Kabi.

Beste Grüße

Peter
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Re: Fritz Haag

Beitrag von niers_runner »

Heute Abend im Glas:

2024 Fritz Haag, Brauneberger Juffer Spätlese 05-25

Blasses, helles Strohgelb. Reifes Steinobst, etwas Orange, Zitrusfrüchte, leicht kräuterig, sowie mineralische und steinige Noten. Feine, sehr gut eingebundene Säure, sehr frisch, sehr mineralischer, langer und komplexer Abgang. Ausgezeichneter Wein 94 P.

Beste Grüße

Peter
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