Und ins Marketing passt es natürlich auch sehr gut

Charlie,Charlie hat geschrieben:Was mich irritiert: gibt es dann im Kastanienbusch eine Große und eine Erste Lage??? Dass nicht alle Parzellen im Kastanienbusch GG sind ist klar.
Ne ne ne, der Wehrheim hält sich schon ganz genau an die VDP-Vorschriften: keine Prädikate bei trockenen Weinen. Also nicht Taschberg Spätlese trocken, sondern nur Taschberg (QbA trocken) mit der umlaufenden Kapselschrift "VDP.Erste Lage" - sofern sich nicht der VDP bis September auch noch ein neues Erstes-Gewächs-Logo einfallen lässt (ein neues GG-Logo gibt es ja schon).Moselfan hat geschrieben:[...] oder aber auf dem offiziellen Vorderetikett, also dem eigentlichen Rückenetikett steht nur "Birkweiler Kastanienbusch" und auf dem Rückenetikett, also eigentlich Vorderetiektt steht dann Taschberg Spätlese trocken, [...]
Soviel zu dem vom VDP lauthals verkündeten "Einweinprinzip" - und alles geschieht hier völlig regelkonform. Alt-68er würden das Vorgehen vermutlich als "kreative Zersetzung des Systems von innen" beschreiben.
Ja, die Wehrheim-Produkte sind teilweise sehr gut (wobei ich neulich den hier von anderer Seite sehr gelobten 07er-Keuper-Chardonnay, der ein Geburtstagsgeschenk war, enttäuschend eindimensional fand). Trotzdem muss, ich nachdem, ich Wehrheim in 2002 besucht habe, künftig nicht noch einmal dort hin. Es gibt so viele interessante deutsche Weine....was der VDP treibt, interessiert mich immer mehr nur noch deshalb, weil man so schön darüber ablästern kann!Übrigens auch wegen der Qualität seiner Weine
Bernd,Bernd Schulz hat geschrieben: ....was der VDP treibt, interessiert mich immer mehr nur noch deshalb, weil man so schön darüber ablästern kann!Ihre GGs , GLs, EGs, etc. usf. können sich die Geierleute meinethalben wirklich an den Hut stecken.
Die steirischen STK-Weingüter arbeiten auch ein wenig in die Richtung. Beiden wurde aber von ÖWM, Bundesweinbauverband und Landwirtschaftsministerium mehr oder weniger nachdrücklich gestoppt, m.W. bei den Tradtionsweingütern sogar mit einer eigenen Verordnung (bzw. Änderung einer bestehenden).na ja, bei uns gibt es auch so ein merkwürdiges Modell (der Lagenklassifizierung, Anm.), nämlich von den "Traditionsweingütern" im Krems- bzw. Kamptal.
http://www.traditionsweingueter.at/lage ... g2010.html
Die öffentliche Wahrnehmung hält sich aber - wenn ich das richtig mitbekommen habe - eher in Grenzen. Und es scheint auch keine Nachahmer gefunden zu haben.
Ulli, diesbezüglich habe ich wenig Sorgen. Denn erstens bin ich ja nun alles andere als ein ausgewiesener Trockentrinker, und zweitens haben die Winzer, deren trockene Weine mich besonders anlachen, in aller Regel so klare Vorstellungen von dem, was sie tun, dass der "Vorbildcharakter" des Nobelverbandes für sie überhaupt keine Rolle spielen dürfte. Ein Bruno Schmitt ( der vor noch nicht allzu langer Zeit aus dem VDP ausgetreten ist), ein Florian Weingart, ein Martin Müllen, ein Hajo Becker oder eine Claudia Loch pfeifen auf den VDP, und zwar in jedweder Hinsicht!Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Du (zumindest außerhalb der Mosel) auch bei Nicht-VDP-Winzern mit VDP-artigen betriebsinternen Klassifizierungssystemen konfrontiert wirst, ist durchaus hoch und wird zukünftig sicher noch weiter steigen.