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Re: MEDOC 2024

Verfasst: Di 11. Jun 2024, 18:04
von Herr S.
small talk hat geschrieben: Di 11. Jun 2024, 09:35 Mildiou auf dem Fruchtansatz
240611-1299_Mildiou sur grappe-3.JPG
Es hat uns also doch erwischt. Dieser Fruchtansatz hier ist verloren. Wie groß der Schaden auf dieser Parzelle ist wird sich bald zeigen. Die Schwarzfäule/Black Rott ist ebenso weiter präsent und sehr gefährlich. Der Bestand auf dieser Parzelle ist heterogen.
Die anderen Parzellen sehen (noch) gut aus. Da sind wir bisher also noch glimpflich davon gekommen. Es sollte mit dem Pilzdruck aber nicht so weiter gehen, denn mit jedem Zyklus holen sich die Pilze ihren Teil.
Wir brauchen warmes trockenes Wetter, damit wir diese Zyklen durchbrechen können. Davon ist die nächsten 10 Tage jedoch nichts in Sicht.
Beste Grüße aus Médoc
Stefan
Hallo Stefan,

Nicht schön, so schlimm bei Euch? Ich drücke Euch die Daumen, dass es besser wird. Schwarzfäule kommt bei Euch weiter an der Mosel aus nicht mehr bestellten Weinbergen?

LG,
Björn

Re: MEDOC 2024

Verfasst: Di 11. Jun 2024, 18:09
von Dionisos
Danke für Eure umfangreichen Erläuterungen. Wie ich sehe und vermutete ein sehr komplexes Thema. Am Ende des Tages müsste man also ganz genau hinschauen bzw. analysieren, wer da was eingesetzt hat.

Re: MEDOC 2024

Verfasst: Do 13. Jun 2024, 11:22
von Winedom
Denke bei Winzerweinen bin ich im Schnitt besser dran. Vor allem bei persönlichen Bezug und Vertrauen.
Möcht nicht wissen wie die Tetrapackliga usw. da abschneidet.
Gibt ja einige Anbauer denen das egal ist, weil es noch mehr Konsumenten gibt die dieses Thema gar nicht haben wollen und deshalb blinde Kuh spielen.

Re: MEDOC 2024

Verfasst: Do 20. Jun 2024, 07:13
von small talk
Nun auch noch Hagel...
Eine isolierte Lage von Château Lassus hat es in der Nacht von Montag auf Dienstag böse erwischt.
Hagelschaden
Hagelschaden
Die Hagelkörner waren ungewöhnlich groß, entsprechend richten die Einschläge heftige Verletzungen an den Reben an. Ich gehe nicht davon aus, dass aus diesen Fruchtansätzen noch etwas wird.
Zwar 'nur' Eineinviertel Hektar, aber es sieht hier nach einem Totalschaden aus. Die anderen Lagen könnten nochmal glimpflich davongekommen sein, das wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Weitere angekündigte Gewitter sind an uns weiter südlich vorbei gezogen; haben dort jedoch heftigen Schaden angerichtet.
Der Pilzdruck parallel dazu, macht uns die Arbeit nicht einfacher. Es ist nun endlich besseres Wetter in Aussicht. Vielleicht bewahrheitet sich das dieses Mal.
Beste Grüße aus Médoc
Stefan

Re: MEDOC 2024

Verfasst: Do 20. Jun 2024, 07:31
von EThC
...mit dem immer noch weit verbreiteten, recht verbrämten Bild der glückseligen Winzerromantik hat das ja irgendwie recht wenig zu tun. Oder doch? War's immer noch zweifelsfrei die richtige Entscheidung, das Weingut zu übernehmen? Oder ist's trotz aller Widrigkeiten immer noch DER Traumjob?

Re: MEDOC 2024

Verfasst: Do 20. Jun 2024, 07:33
von small talk
Traumjob!
So leicht falle ich nicht um.

Re: MEDOC 2024

Verfasst: Do 20. Jun 2024, 07:34
von EThC
👍🏼👍🏼👍🏼

Re: MEDOC 2024

Verfasst: Do 20. Jun 2024, 11:17
von diogenes
small talk hat geschrieben: Do 20. Jun 2024, 07:33 Traumjob!
So leicht falle ich nicht um.
Exzellente Arbeit auf dem Feld und im Keller, und insbesondere auch hier.
Un grand MERCI.

Re: MEDOC 2024

Verfasst: Fr 21. Jun 2024, 12:24
von small talk
Beim wieder herrichten der Reben gefunden.
Nest
Nest
Diese Nester sind normalerweise sehr gut versteckt. Weil alle Zweige vom Gewittersturm durcheinander gewirbelt wurden, lag es völlig frei.
Der Vogel muss seine Eier sehr gut geschützt haben im Sturm. Alles blieb unversehrt. Jetzt ist es wieder gut mit Rebzweigen getarnt.
Mit den Aufräumarbeiten sind wir auch bald durch...
Beste Grüße aus Médoc
Stefan

Re: MEDOC 2024

Verfasst: Di 16. Jul 2024, 18:08
von small talk
Das war bisher keine einfache Vegetationsphase. Ständige wiederkehrende Niederschläge, die teilweise heftig ausfielen. Die Pilzkrankheiten haben sich überall festgesetzt – auch in den Bäumen und auf verschiedenen Kräutern. Besonders in den Merlots hat der Falsche Mehltau/Mildiou einen erheblichen Teil der Trauben zerfressen. Die Pflanzenschutzmaßnahmen haben viel Zeit gekostet. Wir mussten bereits dreimal mit kupferhaltigen Präparaten arbeiten und kommen nun schon auf knapp 900 g Cu/ha. Das ist zwar immer noch weit unter der zugelassenen Höchstmarke von 4 kg, trotzdem halte ich das für zu viel - aus ökologischer Sicht. In 'normalen' Jahren bleibe ich unter 300 g/ha. Da kommen mir manchmal Zweifel, ob ich nicht besser auf die sehr giftigen Präparate zurückgreifen soll, wovon ich mich vor etwa 10 Jahren verabschiedet habe.
Bei all dem sind andere Arbeiten liegen geblieben, die gilt es nun aufzuholen. Langeweile kommt also nicht auf. Mit der Traubenfärbung ist dann das schlimmste überstanden, bis dahin ist sind es noch etwa 2-3 Wochen.
Cabernet Sauvignon
Cabernet Sauvignon
Es soll nun endlich mal über längere Zeit trocken bleiben. Die kommenden Wochen bis zur Lese sind entscheidend für die Qualität.
Beste Grüße aus Médoc
Stefan