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Re: 2007 GG auf dem Prüfstand
Verfasst: Fr 23. Aug 2013, 16:22
von tubermagnatumpico
Neuppy hat geschrieben:
Hallo,
ich hätte da einen tollen Vermarktungstipp: Mach doch einfach eine streng limitierte Marmeladenholzkiste und pack neben der Abtserdemarmelade noch Marmeladen von G-Max, Hubacker, Morstein, Hipping usw. rein. Kannst Du dann sicherlich für 500 EUR verkaufen
Grüße Peter
*lol* gute Idee, Peter

Re: 2007 GG auf dem Prüfstand
Verfasst: Sa 24. Aug 2013, 17:30
von susa
Pfalz in Perfektion

Re: 2007 GG auf dem Prüfstand
Verfasst: So 25. Aug 2013, 14:46
von tubermagnatumpico
Ja, in der Tat. Ein wunderbarer Wein, der Kastanienbusch 07. Kann ich so unterschreiben.
Der Morstein von Wittmann aus selbem Jahrgang (hoch dekoriert übrigens) hat dagegen total enttäuscht. Breit und ohne Finesse.
Alle drei anwesenden Verkoster waren einhellig derselben Meinung.
Re: 2007 GG auf dem Prüfstand
Verfasst: So 25. Aug 2013, 15:35
von innauen
Hallo,
das schreit ja geradezu danach, meine letzte Flasche Kastanienbusch aufzureissen. ABER für den Morstein kann es jetzt einfach zu früh sein. Da würde ich versuchen, mehr Geduld aufzubringen. Ein Ergebnis unserer Probe war, dass die GG sich alle sehr unterschiedlich hinsichtlich ihres Reifestadiums präsentierten.
Genial dagegen im Moment 2008. Gestern Abend Frauenberg von Battenfeld-Spanier 2008. Großartiger Wein, insbesondere aus dem großen Glas, mit ein wenig Luft und nicht zu kühl.
Grüße,
wolf
Re: 2007 GG auf dem Prüfstand
Verfasst: So 25. Aug 2013, 16:28
von Markus Vahlefeld
tubermagnatumpico hat geschrieben:2007
Der Morstein von Wittmann aus selbem Jahrgang (hoch dekoriert übrigens) hat dagegen total enttäuscht. Breit und ohne Finesse.
Alle drei anwesenden Verkoster waren einhellig derselben Meinung.
Hm, komisch. Den Wein hatten wir vor ca. 6 Monaten (blind) zusammen mit dem Emrich-Schönleberschen Halenberg aus 2007 und er war wunderbar. Habe ihm da irgendwas um 94-95 Punkte gegeben.
Re: 2007 GG auf dem Prüfstand
Verfasst: Mo 26. Aug 2013, 10:11
von tubermagnatumpico
Markus Vahlefeld hat geschrieben:
Hm, komisch. Den Wein hatten wir vor ca. 6 Monaten (blind) zusammen mit dem Emrich-Schönleberschen Halenberg aus 2007 und er war wunderbar. Habe ihm da irgendwas um 94-95 Punkte gegeben.
Markus, wie so oft, bleibt uns nur, das erstmal im Raum stehen zu lassen. Es gibt halt zu viele Gründe, die ein Verkostungsergebnis beeinflussen können.
Re: 2007 GG auf dem Prüfstand
Verfasst: Mo 26. Aug 2013, 13:05
von Neuppy
Hallo,
so komisch ist das wahrscheinlich gar nicht, sondern schlichtweg wieder einmal eine Frage der Vorlieben beim Riesling. Wer die schlanke und säurebetontere Rieslingart mag, wertet den 2007er Morstein wahrscheinlich niedriger, als jemand der die reifere und etwas vollere Art des Rieslings bevorzugt. Zumindest bei Markus Vahlefeld meine ich mich erinnern zu können, daß er den letzteren Stil etwas bevorzugt. Obwohl Wittmann hier ja häufig ein Grenzgänger ist. 2007 kenne ich allerdings nicht.
Grüße Peter
Re: 2007 GG auf dem Prüfstand
Verfasst: Do 29. Aug 2013, 16:15
von Moselfan
So am Wochenende haben wir jetzt nochmal den 2007er von Richter probiert (und den 2008 und 2011 aber dazu später mehr) und eins Vorneweg von 5 Verkostern konnte keiner feuchten alten Lappen erriechen oder erschmecken. Ich habe mal versucht ungefähr unsere Verkostungsnotizen etwas zusammen zu fassen:
2007 Max Ferd. Richter Mülheimer Sonnenlay Riesling Auslese trocken (89-90P)
Reife kräftige Nase, sehr typisch für 2007. Karamell, Gelbe Früchte, auch etwas Petrol und Kräuter. Im Mund relativ ausladend und kräftig, ähnlicher Eindruck wie in der Nase, jedoch ohne Petrol. Sehr cremig und mundfüllend, wieder gelbe überreife Früchte mit etwas Kräutern und auch Nasser Schiefer. Im sehr langen Abgang eine für einen 2007 noch sehr prägnate Säurestruktur, am Ende leichte - jedoch angenehme - Bitternoten. Ihr scheint da wirklich eine Fehlerhafte Flasche gehabt zu haben. Insgesamt ein unserer Meinung nach relativ typischer Vertreter der trockenen 2007er an der Mittelmosel, jedoch etwas leichter als die Weine aus den Top-Lagen - Süd-West Ausrichtung und im Seitental war 2007 wohl kein Nachteil. Für 15€ kann man da wirklich nichts falsch machen, wobei uns die am gleichen Abend verkosteten 2008er und besondern die 2011er noch erheblich besser gefallen haben. (Da wurden im trockenen Bereich wirklich erstaunliche Fortschritte gemacht - Gerade die 2011er Auslese trocken (laut Website wohl aus der ehemaligen Einzellage Johannisberg) läuft da so manch anderem GG von der Mosel ohne Probleme den Rang ab und das für die Hälfte des Preises.).
Re: 2007 GG auf dem Prüfstand
Verfasst: Do 29. Aug 2013, 17:42
von Markus Vahlefeld
Neuppy hat geschrieben:Wer die schlanke und säurebetontere Rieslingart mag, wertet den 2007er Morstein wahrscheinlich niedriger, als jemand der die reifere und etwas vollere Art des Rieslings bevorzugt. Zumindest bei Markus Vahlefeld meine ich mich erinnern zu können, daß er den letzteren Stil etwas bevorzugt.
So pauschal würde ich das nicht sagen
Mit 2007 beginnt bei Wittmann das bio-dyn-Wirtschaften und ich habe den Eindruck bekommen, dass die Weine ganz generell jung eher schlanker ausfallen, bevor sie nach 3-4 Jahren wieder Fett ansetzen. Der 2007er schmeckte mir bei der Ankunft in der Tat eher mittelprächtig. Aber er hat sich zu einem sensationellen Wein entwickelt. Zudem tut der Verzicht auf jegliche Form der Botrytis den Weinen einfach ungeheuer gut.
Nach Deinem Post, Neuppy, habe ich mich gefragt, wie ich den Morstein 2007 wohl jung heute bewerten würde. Und da stelle ich fest, dass auch ich einen Wandel vollzogen habe. Ich misstraue immer mehr meiner Nase bei Jungweinen und warte das Mundgefühl ab. Leider erinnere ich mich nicht daran, wie das beim jungen 2007er damals war (da habe ich eher nach Nase verkostet).
Re: 2007 GG auf dem Prüfstand
Verfasst: Fr 6. Sep 2013, 18:34
von Ollie
Der Ordnubng halber ein Nachtrag in Sachen Battenfeld-Spaniers Frauenberg. Leider hat eine meiner beiden Flaschen (aus einem sehr guten Keller) den Probeneindruck von damals bestaetigt: In der Nase leichter Auslese-Touch (Botrytis), auch am Gaumen etwas Honig mit einem leichten Bitterl im Abgang. Der Wein ist zwar noch trinkbar ("... und der Preis haelt's drin."), aber eigentlich ziemlich fertig. Schade.
Cheers,
Ollie