Re: Knebel
Verfasst: Do 13. Nov 2025, 18:43
Da Heymann-Löwenstein gerade den Gang alles Irdischen geht, ist es nur konsequent, diesen Strang mal wieder zu bedienen. Zumal zur Zeit der nächste (dritte?) Anlauf erfolgt, Knebel etwas mehr ins Rampenlicht zu rücken - zuletzt hatte ja Felix Bodmann in seinem Wiesbaden-Fazit Knebel lobend erwähnt.
Mich interessieren trockene Rieslinge, und erst recht solche von der Mosel, nur noch sehr wenig, aber nach meiner überraschend erfreulichen Begegnung mit Heymann-Löwensteins 2023er Röttgen GG (siehe dort im Strang bzw. in der VKN-DB), wollte ich mal in Erfahrung bringen, ob das Röttgen war oder Heymann-Löwenstein, was ich da zu erkennen glaubte. Und da kam es gerade passend, daß Mosel Fine Wine im letzten Jahrgang ausgerechnet Knebels Spätlese aus dem Röttgen nicht besprochen hatte. Also hole ich das kurz nach.
2023 Röttgen Spätlese (R'n'B Knebel)
9.0 Vol%, 46.4 g/l RZ, 7.2(!) g/l Säure
Schon an den Analysewerte sieht man, daß diese Spätlese ganz anders ist als ihre Schwestern stromaufwärts. Aromatisch ist der Wein zwar auch anders als Heymann-Löwensteins Interpretation, behält aber dennoch die Expressivität, die man vom Röttgen erwartet. Sicherlich ist auch die eine oder andere Botrytis-behaftete Beere in die Kelter gefallen, es könnte tatsächlich die Negativauslese fürs GG sein (was auch den etwas ambitionierten Preis erklären könnte; davon gleich mehr). Was den Wein aber absolut besonders macht, ist seine Konzentration und seine unglaublich cremig-weiche Textur, wirklich wie das sprichwörtliche Öl.
Auch wenn der Riesling dadurch etwas "schaumgebremst" wirkt und ihm die allerletzte Frische und vielleicht auch Präzision fehlt, so finde ich ihn eigenständig genug, um die 37 Euro ab Werk (und auf Anfrage; einige Flaschen sind noch da) nicht zu abgehoben zu finden. Zumal Preis und Eigenschaften dafür sorgen, daß man den Wein nicht jeden Tag haben muss. Echter Luxus also.
Punktemäßig liege ich bei 92, aber eine zeitnah mitverkostete 2023er Scharzhofberg-Auslese von von Hövel kann auch nicht mehr - bei deutlich höherem Preis.
Cheers,
Ollie
Mich interessieren trockene Rieslinge, und erst recht solche von der Mosel, nur noch sehr wenig, aber nach meiner überraschend erfreulichen Begegnung mit Heymann-Löwensteins 2023er Röttgen GG (siehe dort im Strang bzw. in der VKN-DB), wollte ich mal in Erfahrung bringen, ob das Röttgen war oder Heymann-Löwenstein, was ich da zu erkennen glaubte. Und da kam es gerade passend, daß Mosel Fine Wine im letzten Jahrgang ausgerechnet Knebels Spätlese aus dem Röttgen nicht besprochen hatte. Also hole ich das kurz nach.
2023 Röttgen Spätlese (R'n'B Knebel)
9.0 Vol%, 46.4 g/l RZ, 7.2(!) g/l Säure
Schon an den Analysewerte sieht man, daß diese Spätlese ganz anders ist als ihre Schwestern stromaufwärts. Aromatisch ist der Wein zwar auch anders als Heymann-Löwensteins Interpretation, behält aber dennoch die Expressivität, die man vom Röttgen erwartet. Sicherlich ist auch die eine oder andere Botrytis-behaftete Beere in die Kelter gefallen, es könnte tatsächlich die Negativauslese fürs GG sein (was auch den etwas ambitionierten Preis erklären könnte; davon gleich mehr). Was den Wein aber absolut besonders macht, ist seine Konzentration und seine unglaublich cremig-weiche Textur, wirklich wie das sprichwörtliche Öl.
Auch wenn der Riesling dadurch etwas "schaumgebremst" wirkt und ihm die allerletzte Frische und vielleicht auch Präzision fehlt, so finde ich ihn eigenständig genug, um die 37 Euro ab Werk (und auf Anfrage; einige Flaschen sind noch da) nicht zu abgehoben zu finden. Zumal Preis und Eigenschaften dafür sorgen, daß man den Wein nicht jeden Tag haben muss. Echter Luxus also.
Punktemäßig liege ich bei 92, aber eine zeitnah mitverkostete 2023er Scharzhofberg-Auslese von von Hövel kann auch nicht mehr - bei deutlich höherem Preis.
Cheers,
Ollie