Alas, mir ist nicht ganz klar, wie Deine Wahrnehmung zustande kommt. Hier schreiben ständig Menschen, die bei Winzern zu Besuch waren oder beim Weingut bestellt haben.
Erst einmal ist hier die Rede von 'Winzern um die Ecke', also nicht die mit großen Namen und Preisen, sondern von Wein bis 5,- €.
Sodann habe ich nicht geschrieben, daß niemand Winzer und Weingüter besuchen würde.
Auch habe ich gefragt.
Es ist ja noch ein wenig früh. vielleicht schaut ihr aber trotzdem etwas genauer, was ich geschrieben habe.
Guten Tag wünscht
Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
.... muss nicht zwingend Wein nur bis € 5.- verkaufen.
Die meisten von uns kaufen nicht in diesem Segment, ergo wird auch keiner darüber VKNs schreiben.
VKNs sind immer gerne gesehen und ich freue mich jede zu lesen,
aber bitte mach anderen keine Vorwürfe, wenn Sie nicht ebensolche schreiben.
Na ja, zumindest bei uns in Österreich gibt es eher selten Rotweine unter 5 Euro beim Winzer, zumindest nicht bei einigermaßen renommierten Weingütern. Die Grenze dürfte bei etwa 6 bis 6,50 Euro liegen. Gut gefallen hat mir in diesem Segment oft z.B. der Blaufränkisch Gfanger von Paul Lehrner (Mittelburgenland).
1. gibt es kaum erwähnenswerte rotweine unter € 5,-
2. finden sich viele empfehlungen für günstige weine in entsprechenden beiträgen hier (zu "alltagsweinen" beispielsweise, oder auch zu regionen mit besonders gutem preis-genuss-verhältnis)
3. zumindest für mich gilt, dass ich in diesem segment kaum experimente eingehe, wenn ich erstmal ein paar vernünftige weine in dieser preisklasse gefunden habe....über die schreibe ich dann einmal, aber nicht jedesmal aufs neue eine vkn.
Deine Haltung kann ich schon nachvollziehen.
Es ist eine Frage des Interesses und des Wozu.
Mich interessiert auch lokale Küche, und zwar die, die sich die Menschen selbst kochen, bzw. die es in normalen Wirtshäusern für die Einheimischen gibt. Und dort kommen dann die Weine zum Einsatz, die es im normalen Handel überhaupt nicht gibt, die vom Winzer um die Ecke, aus dem Ort oder der Gegend stammen. Die Masse der Winzer arbeitet in diesem Rahmen und ist Rückrad der Weinwirtschaft. Und dort entstehen auch, oft bei Betriebsübernahme, Stars von morgen.
sorgenbrecher hat geschrieben:zumindest für mich gilt, dass ich in diesem segment kaum experimente eingehe,
Klar, das kann auch etwas aufwendig und enttäuschend sein, aber mancher Wein ist besser, als man vermuten würde, hat ein gutes PLV. Und finanziell ist es nicht aufregend.
Gruß
Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
bei der Diskussion, ab welchem Preisschild man beim Weingut einkaufen geht, oder ab wann man überhaupt bereit ist zu probieren mal foldgende Anmerkung zur Strukturen von Weingütern:
wenn ein Weingut in erster Linie auf den Vertriebsweg Weinfachhandel setzt, dann muss der Fachhändler mindestens zu einem ähnlichen Preis anbieten können wie das Weingut. Da der Fachhändler idR nicht von Luft und Liebe leben kann, bekommt er Rabatt. Die Spanne variiert zwischen 30-50% vom Endkundenpreis des Weinguts - je nach Händler, Abnahmemenge etcpp. Da der Winzer auf einen Wein für 6,- Euro Endkundenpreis dem Fachhandel nicht 30-50% Rabatt bieten kann versteht sich von selbst. Also setzt er den Listenpreis auf 10,- Euro bietet 40% Rabatt für Händler und hat seine 6,- Euro für die Flasche bekommen. Vom Endkunden nimmt er 10,- Euro, so wie der Fachhändler auch. IdR kauft die Kundschaft dann beim Fachhändler, da meist näher.
Nun gibt es Weingüter, die auf Direktvermarktung setzen, d.h. den Wein gibts direkt vom Weingut für 6,- Euro verkaufen. Mit dem Fachhandel sind auf der Basis dann natürlich kaum Geschäfte zu machen.
Unterm Strich haben beide Winzer 6,- Euro für Ihre Flasche Wein und damit die gleiche Basis zur Investition in gute Qualität. Nur bei einem kostets 6,- Euro, beim anderen 10,- Euro.
Der Preis ist also bis zu einer gewissen Untergrenze, ab der auch in der Direktvermarktung keine Qualität mehr produzierbar ist (würde mal so ca. 4,50 als Untergrenze ansehen), nur ein ungenügender Messwert um die Qualität des Weines vorab zu bestimmen.
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
Nun gibt es Weingüter, die auf Direktvermarktung setzen, d.h. den Wein gibts direkt vom Weingut für 6,- Euro verkaufen.
das funktioniert aber nur, wenn das Weingut - irrigerweise - davon ausgeht, dass die eigene Arbeitszeit im Verkauf sowie die Investitionen für das Verkaufsumfeld (Probierstube, Kasse etc.) nichts kosten, z.B. da ohnehin die Oma fast immer zuhause ist und die Weine verkauft.
Ganz abgesehen davon, dass man den Vertriebskanal über den Fachhandel - wie du ja schon erwähnt hast - kannibalisiert.
Wird schon einen Grund haben, warum man beim Abhof-Verkauf z.B. in Italien oder gar Bordeaux (falls es überhaupt einen solchen gibt) meist mehr als im Fachhandel bezahlt ...