Man könnte es ja so halten wie mit Fassstärke-Whisky: vor dem Genuss mit etwas stillem Wasser auf Trinkstärke herabsetzenla-vita hat geschrieben:Was mir immer bei Kampagnen in warmen Jahrgängen merkwürdig vorkommt ist, dass die Zunft der Verkäufer und Weinschreiber den Alkoholgehalt regelmäßig bagatellisiert. [...] Wenn man als Verkoster nur ein Probeschlückchen verkosten muss und dann spuckt, ist das natürlich kein Problem. Der Endverbraucher jedoch will die Weine auch "trinken". Für mich als Bordeauxliebhaber und Endverbraucher stellt sich mir die Frage zu welchem Essen ich diese Weine trinken soll. Soll man nur noch trinkfeste Gäste einladen?
 
 Dass die Verkäufer die potentiellen Probleme eines Jahrgangs bagatellisieren, kann ich sehr gut verstehen. Wer vom Verkauf lebt, wird das zum gerade zum Verkauf anstehende Produkt seinen potentiellen Kunden nicht madig machen. Und so werden wir vergeblich auf eine Werbebotschaft wie diese warten:
"Bordeaux 2018: noch nie war subskribieren so günstig wie dieses Jahr. Denn aus 2018 brauchen Sie nur eine Halbflasche, um volltrunken zu sein (es sei denn, Sie sind Alkoholiker). Im Moment verdeckt die reiche Frucht noch den Alkohol, aber keine Sorge: wenn die Fruchtphase erst einmal vorbei ist, werden die begehrten Noten von Kirschwasser, Jamaica-Rum und altem Brandy in den Vordergrund rücken. 2018 - der ideale Jahrgang für den Schnapstrinker."
Warum die Weinschreiber das Spiel mitmachen und sich mittlerweile jedes Jahr einen Wettbewerb liefern, wer mehr Weine mit 90 Punkten und deutlich darüber bewertet, ist schon etwas schwieriger zu erklären...
Gruß
Ulli






 
 