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Re: Fritz Haag

Verfasst: Do 31. Aug 2023, 22:30
von niers_runner
amateur des vins hat geschrieben:
niers_runner hat geschrieben:Deshalb kann bei mir ein Kabi durchaus mal 97 Punkte haben
Und warum nicht 100?
jm2c
Ich muss gestehen, ich habe noch nie einen Kabi von Egon Müller getrunken, vielleicht würde der 100 Punkte bekommen.

Offtopische Grüße

Peter

Re: Fritz Haag

Verfasst: Mo 20. Nov 2023, 22:47
von Bernd Schulz
Dass 2008 ein zunächst sträflich unterschätzter Jahrgang war, zeigt einmal mehr diese wunderbare Spätlese:

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Auch der über Jahrzehnte hinweg hervorragende Ruf des Betriebs wird hier eindrucksvoll bestätigt. Ich muss gestehen, dass ich Wilhelm beziehungsweise Oliver Haag als absolute Spitzenwinzer lange zu wenig im Blickfeld hatte.... :oops:

Re: Fritz Haag

Verfasst: Mi 6. Dez 2023, 20:41
von Bernd Schulz
Wie dieser Wein in meinen Keller gekommen ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr, aber er befand sich über etliche Jahre dort. Heute hatte ich durch Zufall gesehen, dass sich der Korken etwas gehoben hatte, während sich auf dem Etikett ein bräunlicher Fleck zeigte - da schien es mir dann höchste Zeit:

Bild

Trotz des leichten Ausläufers - der Korken war komplett durchgeseicht, aber ging noch aus der Flasche, ohne in Brösel zu zerfallen - einer der schönsten Altweine, die ich überhaupt je getrunken habe!

Re: Fritz Haag

Verfasst: Fr 26. Apr 2024, 00:03
von port_ellen
2017 riesling trocken
kräftiges güngelb, kein gold.
in der nase dominieren schiefer, rauch und etwas petrol-reife über die ananas.
komplex und changierend im duft, auch etwas süße.
im geschmack eine erstaunliche fülle, tiefe und länge; rauchig-schiefrig mit saftiger säure und auch reifenoten.
sehr komplex und ziemlich perfekt.
die obige notiz von 2021.

auch 3 ahre später noch ein super wein :
kaum veränderte komplexe nase.
im geschmack weiter rauchig-schiefrig, die säure nun abgeschmolzen, nach hinten noch sehr fein präsent.
der wein schwebt über die zunge mit rauchiger-mineralischer aromatik.

Re: Fritz Haag

Verfasst: Mo 10. Jun 2024, 16:44
von niers_runner
Gestern Abend im Glas:

2023 Fritz Haag Brauneberger Juffer Kabinett 03-24

intensive, komplexe Nase, glockenklar, am Gaumen frisch, fruchtig, mineralisch, harmonisch, saftig, schönes Spiel
93 P.

Noch so jung und schon jetzt so gut.

Beste Grüße

Peter

Re: Fritz Haag

Verfasst: Mi 10. Jul 2024, 22:29
von Nora
Seit 2 Tagen habe ich den Brauneberger Juffer Riesling Kabinett 2022 im Glas.
port_ellen hat geschrieben:
der 22er im duft weniger schwefelig und frisch-traubig intensiv.
im geschmack ebensogut austariert und sehr saftig, aber mit deutlich reiferer aromatik: weinbergpfirsich, reife erdbeeren/johannisbeeren, birne.
im abgang dann mit stoffiger säure, ziemlch lang.
Bernd Schulz hat geschrieben: Mo 21. Aug 2023, 21:04
Das sehe ich genauso (wobei ich bei beiden Weinen nichts Schwefeliges im Duft feststellen konnte)!

Der 2022er liegt gerade im Glas:

Bild

Für mich ist das ein Moselkabinett, wie er im Buch steht - ganz große Kunst, besser geht es nicht!

Ich sehe das grundsätzlich auch so, ein schöner Kabinett, 93 Pkt. wären mir vielleicht ein bisschen zu hoch gegriffen.

Was mir allerdings als erstes kurz nach dem Öffnen bei dem Wein aufgefallen ist, war der Geruch nach faulen Eiern (Ollie würde wahrscheinlich "Furz" sagen, ich nenne es manchmal auch "stallig"). Selbst jetzt am zweiten Tag ist der Geruch immer noch sehr präsent, insbesondere wenn der Wein direkt aus der Flasche ins Glas kommt, dort verfliegt er dann etwas. Mastthias sprach in seiner Beschreibung von "schwefelig", Bernd von "spontanwürzig". Meint ihr diesen Geruch damit? Ich fand den schon recht deutlich und es beeinträchtigt bei diesem Wein etwas meinen Genuss. Ich hoffe jedenfalls, dass er mit der Zeit vergeht.

VG, Nora

Re: Fritz Haag

Verfasst: Mi 10. Jul 2024, 23:11
von Bernd Schulz
Nora hat geschrieben: Mi 10. Jul 2024, 22:29 Was mir allerdings als erstes kurz nach dem Öffnen bei dem Wein aufgefallen ist, war der Geruch nach faulen Eiern (Ollie würde wahrscheinlich "Furz" sagen, ich nenne es manchmal auch "stallig"). Selbst jetzt am zweiten Tag ist der Geruch immer noch sehr präsent, insbesondere wenn der Wein direkt aus der Flasche ins Glas kommt, dort verfliegt er dann etwas. Mastthias sprach in seiner Beschreibung von "schwefelig", Bernd von "spontanwürzig". Meint ihr diesen Geruch damit?
Ja, diesen Geruch meine ich, wobei ich die "faulen Eier" nur ganz am Rande wahrnehme. Für mich handelt es sich ähnlich wie bei z.b. reiferem Käse um eine Art "acquired taste" - weit mehr stören mich mittlerweile die glatten Nivea-Creme-Noten, die viele Reinzuchtis aufweisen.

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Fritz Haag

Verfasst: Mi 10. Jul 2024, 23:25
von port_ellen
ja genau, ich verbuche das unter dem terminus schwefelig, oder auch moselstinker (in kombi mit schiefer...).
mir gefällts, wenn's dezent rüberkommt ...

Re: Fritz Haag

Verfasst: Do 11. Jul 2024, 21:34
von Nora
Danke Bernd und Matthias, für eure Rückmeldungen! Dann passt das ja. Grundsätzlich bezeichne ich diesen Geruch auch eher als "Sponti-Note" und er stört mich oft nicht, ja kann einem Wein tatsächlich eine gewisse Vielschichtigkeit geben. Es ist natürlich alles eine Frage der Dosis, bei dem Juffer Riesling Kabinett 22 war die Dosis jedoch schon sehr hoch.:)

Heute am 3. Tag aber eine deutliche positive Entwicklung, die faulen Eier sind nicht mehr zu bemerken, ganz dezent im Hintergrund noch etwas stallig, jetzt ist es ein sehr schön zu trinkender Kabinett!

Mein Fazit: Wer empfindlich ist, sollte diesem Wein derzeit ausreichend Luft geben, dann bekommt er einiges geboten!

VG, Nora

Re: Fritz Haag

Verfasst: Do 11. Jul 2024, 22:02
von Ollie
Nora hat geschrieben: Mi 10. Jul 2024, 22:29 Ollie würde wahrscheinlich "Furz" sagen
Also bevor ich schon wieder eine indignierte Email von einem Haag bekomme: Charlie hat angefangen ("Prüm-Furz"). :lol: :lol: :lol:

Cheers,
Ollie