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Aldi Nord:

Brunello di Montalcino 2008 für 13 Euro.

Erfahrungen?

peddaz55 hat geschrieben:Aldi Nord:

Brunello di Montalcino 2008 für 13 Euro.

Erfahrungen?

Keine eigenen. Falls dir das etwas hilft: bei einem "MoPo" Test von Weihnachstsweinen aus dem Supermarkt war der Brunello der Favorit der Autoren:

http://www.mopo.de/essen---trinken/mopo ... 90518.html

Hallo peddaz,

ich glaube mich erinnern zu können, dass die Weihnachts - Brunello / Barolo immer wieder gerne im Forum, bzw. Vorgängerforum, diskutiert wurden.
Die Qualitäten reichten von grottig bis sehr gut, aber auch innerhalb der Abfüllung können grössere Qualitätsunterschiede (wg. verschiedener Abfüllchargen) vorkommen.

Wenn du genau wissen willst was du bekommst, dann die Prüfnummer der Banderole abschreiben und auf der offiziellen Seite des Brunello - Konsorziums zur Suche eingeben. - Dann erfährts du zumindest den echten Abfüller.
In der Vergangenheit war dies i.d.R. Rendola, die Firma ein Zusammenschluss von grösseren Brunelloerzeugern zur Vermarktung von Überschüssen, bzw. von günstig zugekauftem Fassweinen.
Dass hier nicht die Toppware vermarktet wird sollte klar sein, da diese von den Erzeugern in grösster Wahrscheinlichkeit unter eigenem Label vermarktet wird.
Aber selbst falls sich hinter dem Abfüller ein renomierter Erzeuger versteckt, wird es sich wohl in den meisten Fällen eher um zugekaufte oder 'intern deklassierte' Weine handeln.

Sicherheit bringt dir bei den Discounterabfüllungen die sich hinter Fantasienamen oder Postleitzahlen und Ziffernkürzel verstecken nur der aufopferungsvolle Selbsttest. Auch den Aussagen der mopo würde ich eher nicht trauen.

Gestern sind noch mehr als genug Flaschen von den drei "höherwertigen" Weinen (Ser Lapo, Grattamacco, Château Malartic La Gravière) herumgestanden, so zwischen Christbaumschmuck und Süßigkeiten. Die Nachfrage scheint sich eher in Grenzen zu halten.

Aber interessant ist, dass inzwischen niemand mehr vom Untergang der Weinkultur schreibt, wenn solche Weine im Discounter angeboten werden. Im Vorjahr war es mit dem 2009er Arachon noch ganz anders (siehe die Diskussion dazu).

Ob Topweine beim Discounter doch langsam salonfähig werden?

Grüße,
Gerald

Ob Topweine beim Discounter doch langsam salonfähig werden?

Diese Frage bewegt mich nicht wirklich,da ich mit Discounterweinen im Preisbereich von 10 - 20 Euro bislang nur negative Erfahrungen gemacht habe. Da steht dann Brunello oder Barolo oder Ch9 auf dem Etikett, aber der Wein ist einem einfachen Chianti oder Cotes du Rhone vom ambitionierten Fachändler trotzdem weit unterlegen und kostet damit viel zu viel.

Mein Rat lautet: Finger weg von solchen vermeintlichen Schnäppchen! Die Chance, auf eine der die Regel bestätigenden Ausnahmen zu treffen, ist viel zu gering. Und für 13 Euro bekomme ich beim Winzer oder im Weinladen schon richtig gutes Zeug!

Viele Grüße

Bernd

Hallo Bernd,

Da steht dann Brunello oder Barolo oder Ch9 auf dem Etikett, aber der Wein ist einem einfachen Chianti oder Cotes du Rhone vom ambitionierten Fachändler trotzdem weit unterlegen und kostet damit viel zu viel.

das war ja hier genau nicht der Fall, denn es wurden nicht irgendwelche "No-Name"-Brunello o.ä. angeboten, sondern klassische Fachhandelsweine bekannter Weingüter.

Grüße,
Gerald

Ich geb zu, noch nie im Leben einen Château Malartic La Gravière getrunken zu haben (die anderen hab ich eh nicht auf dem Fokus, weil die so klingen, als kämen sie aus Italien und da könnte ich mir mangels Unkenntnis nur die Finger verbrennen) - aber obwohl ich weiß, dass das ein klassifizierter Cru ist, hatte ich den noch nie wirklich auf dem Such-Fokus. Hab grad mal im Guide Hachette geschaut, da steht in meinem jüngsten von 2010 der 2006er mit ** und in der Preisgruppe von 30-38 € drin, der 2002er und der 2005er wären wohl noch besser. Aber diese Jahrgänge werden es wohl auch eher nicht sein? Und der jüngste zu trinkende Jahrgang, der Fett gedruckt ist - sprich lohnenderes Jahr war da der 1995er. Also wäre das ein Blindkauf, von dem man erst in 7 bis 10 Jahren verifizieren könnte, ob sich das gelohnt hat...

Und das, nur um einmal im Leben einen Malartic La Gravière getrunken zu haben? Tut das wirklich not? Was verpasse ich, wenn ich sterbe und hab nie einen getrunken?

Dazu kommt auch, das für mich Bordeaux auch ein Minenfeld darstellt, nicht alles, was hier teuer verkauft wird, schmeckt mir wirklich. Also müßte ich erst mal die hiesigen Bordeaux-Experten befragen, ob sich das nun lohnt oder eher nicht...

Das Problem ist aber eben auch - da wird ein einziger teurerer und namentlich nicht ganz unbekannter Bordeaux angeboten (von höherwertig oder gar Top will ich gar nicht erst sprechen, bevor ich da nichts von den Experten zu gehört habe), womöglich aus einem Jahrgang, der sich nicht so gut verkauft hat bislang. Warum soll ich da zu Aldi rennen nach dem Prinzip "Friß oder stirb". Solange wie kein Supermarkt / Discounter in D die Auswahlvielfalt bietet, wie ich sie aus E, F, CH oder B kenne, so lange bekommen die dortigen mein Geld, wenn ich da bin und mir danach ist... Und genau so oder so ähnlich werden wohl viele hier denken.

Hallo Torsten,

der Malartic La Gravière ist von 2007, also kein echter Topjahrgang. Der Preis von 30 Euro ist - wenn ich richtig informiert bin - recht gut.

Ich denke, Hofer/Aldi will damit ja auch nicht die richtigen Weinfreaks ansprechen, die sich lieber im Fachhandel genau den Bordeaux kaufen, den sie wollen. Sondern eher den normalen Discounterkunde, der sich einmal etwas "Exklusives" gönnen möchte, aber sich nicht in eine Vinothek traut oder beim Angebot eines Onlineshops den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Wer weiß, vielleicht kommt der eine oder andere auf den Geschmack und landet später doch beim Fachhandel?

Ist aber zugegebenermaßen bei einem Wein, den man besser noch 10 Jahre oder so in den Keller legt, eher unwahrscheinlich. Da könnten evtl. die beiden Italiener mehr Erfolg haben ...

Grüße,
Gerald

P.S. Vielleicht ist aber das eigentliche Ziel von Hofer/Aldi gar nicht, viele Flaschen von diesen Weinen zu verkaufen, sondern in Publikationen/Webseiten mit Weinbezug wie z.B. eben unserem Forum genannt zu werden und damit langsam einen Ruf als Bezugsquelle für hochwertige Lebensmittel aufzubauen. Ähnlich wie es die eigentliche Absicht hinter dem vergleichweise umfangreichen Bio-Sortiment (zumindest in Österreich) sein dürfte?

Kurzer Kommentar zum Malartic La Gravière: ich nehme an, dass es sich um den Rotwein handelt, richtig? Es gibt davon nämlich auch eine weiße Variante, dazu später noch mehr.

Malartic hat in den letzten Jahren eine deutliche Qualitätssteigerung hingelegt und kann mittlerweile durchaus zur Bordeaux-Oberklasse gerechnet werden, allerdings nicht zum echten Hochadel. Die Stilistik ist hier recht modern.

Die 30 Euro für den 2007er gehen in Ordnung, sind aber nicht extrem günstig. Bei Millesima - einem im Regelfall eher hochpreisigen Händler - kostet der Wein regulär knapp 33 Euro. Mit etwas Suchen müssten sich eigentlich Angebote unter 30 Euro finden lassen.

Abgesehen vom Preis reizt mich der Wein als 2007er ohnehin nicht sonderlich. Ich würde aber anders als Gerald vermuten, dass der keinerlei Wartezeit braucht, die 2007er sind eigentlich alle trinkreif, hauen einen aber in aller Regel nicht gerade vom Hocker.


Handelt es sich hier allerdings um den Weißwein von Malartic La Gravière, sähe die Welt ganz anders aus. 2007 ist ein großes Jahr für die trockenen Weißweine in den Graves, der weiße Malartic La Gravière hat von Parker 96 Punkte bekommen, und wäre mit 30 Euro ein echtes Schnäppchen.

Gruß
Ulli

Hallo Ulli,

nein, es ist schon der rote. Also keine echte Kaufempfehlung?

Grüße,
Gerald