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Zurückgekehrt aus den Dolomiten, voller Eindrücke grandioser Bergpanoramen und mit einigen Eindrücken meistens nicht ganz so grandioser Weißweine.

Grandios: Petit Manincor 2013 von Manincor, ein Süßwein aus Petit Manseng mit 8,5% Alkohol und toller Säure, geschmacklich eher im Sauternes angesiedelt als an der Mosel, aber dann wieder schlank. Großes Kino. 29 Euro ab Weingut für die halbe Flasche finde ich in diesem Fall günstig. 94 oder mehr

Sehr gut: Lafoa Sauvignon Blanc 2013 von Schreckbichl, mineralisch-schlank trotz 14% Alkohol, fast so gut wie die SBs aus der 500er-Serie von von Winning, 92. Praepositus Riesling 2012 von Neustift, auf GG-Niveau, sehr fruchtbetont, Melone, Pfirsich, aber mit schöner Mineralität. 90

Nicht schlecht: Müller-Thurgau 2014 der Kellerei Tramin, schöne Müller-Thurgau-Aromen gepaart mit frischer Säure. Feldmarschall 2012 von Tiefenbrunner, mineralisch-geradlinig, aber angesichts des Preises hätte ich deutlich mehr erwartet.

Nicht so toll oder enttäuschend: Sauvignon Blanc Kirchleiten 2013 von Tiefenbrunner, durchaus mineralisch aber zu breit und plump. Gwürztraminer Nussbaumer 2013 von Tiefenbrunner, 15% Alkohol, die alles dominieren, am zweiten Tag besser, aber auch dann immer noch adipös und plump, Chardonnay Altkirch 2014 von Schreckbichl, nett und harmlos, ebenso der Silvaner 2014 und der SB Praepositus 2014 von Neustift sowie der SB und der Weißburgunder von Manincor (beide 2014).

Von den Roten, die ich verkostete, waren die Pinot Noirs 2012 und 2013 von Manincor richtig gut. Die Weine von Franz Haas (Istante 2012 und Lagrein 2012) haben mich enttäuscht, ebenso Villa Nigra 2009 von Schreckbichl.

Hallo mixalhs,

freut mich, das dir einige der Weissweine anscheinend doch zugesagt haben.
Zu denen die dir nicht geschmeckt haben ein paar kleine Anmerkungen.

Feldmarschall M-T 2012, Tiefenbrunner: Noch sehr jung, die Feldmarschalle zeigen erst nach ca. 4-5 Jahren innerhalb 2-4 Jahren was sie wirklich alles können. Der 2012 hatte mir aber auch nicht zugesagt, war mir für eine Feldmarschall zu wenig definiert / aussagekräftig. Sehr schön sind 10, 11 und 13

SB Kirchleiten 2013, Tiefenbrunner: heisses Jahr, aber oft schöne, reife, exotische Frucht. Finde ich eigentlich recht gelungen, als Solist wohl zu kräftig - Essensbegleiter

GT Nussbaumer 2013, KG Tramin: Der ist nicht vom Tiefenbrunner - und der 2013 ist sehrsehr gut, aber jetzt auf alle Fälle deutlich zu jung - von 2019 - 2023 wird das ein Genuss, für den der GT mag.

Alle anderen von dir genannten 2014er fallen bei mir unter die Kategorie jahrgangsbedingt nicht optimal, mir war auch vieles aus 2014 zu "verwässert", von daher nicht verwunderlich. Allerdings wirst du denen eines, nämlich Frische und Fruchtigkeit, nicht absprechen können. Und naja, der SB Prepositus 2014 sollte vielleicht noch 1-2 Jahre liegen und sollte dann mehr zeigen können.

... vor Kurzem im Glas ...

Petit Manseng 2009, Weingut Baron Widmann - Kurtatsch, eine Rarität, ein Wein von dem nur 1 (mehrfach-belegtes) Barrique ausgebaut wurde ( = 250 Flaschen), und der in anderen Jahren in der Cuvée Weiss Verwendung findet. In den Jahren 09 und 10 baute Widmann seine 'Cuvèe Weiss' - Weine, Weisburgunder, Chardonnay und Petit Manseng, Sortenrein aus, in 09 alle 3 Sorten, in 10 Weissburgunder und Chardonnay (mit PM).

sattes Strohgelb - beginnendes helles Bernstein; Quitte, Birne, Melonenschale, leicht geröstete Nuss, mineralische Noten; am Gaumen dicht und aromatisch, Fruchtkomponenten korrespondierend zur Nase, auch Nuss und vegetal-schalige, sowie gewisse salzig-mineralische Noten, (letztes Glas nach zwei Nächten im Kühlschrank: kaum noch Frucht, dafür Mengen an steinig-salzigen Noten, gewisse Dry-Fino Anklänge), leichte Öligkeit, gut ausgeprägte Säure, trocken mit enormer Extraktsüsse (oder doch Restzucker?), trotz der 15% sehr animierend, ausgewogen, tief, gewisse Komplexität; langer bis sehr langer Abgang anfangs auf Frucht, dann auf mineralisch-salzige Noten, gute Säure, salziger Nachhall - 17,5/20 op

Ein (sehr gelungenes) Experiment dieses sympathischen Winzers - wie an anderer Stelle bereits geschrieben, baut er nun seine obig genannten Rebsorten wieder als Cuvée aus - was Chardonnay und Weissburgunder durchaus steht, für den Petit Manseng etwas Schade ist .
Man merkt jedoch auch, wie prägend die geringe Petit Manseng Beigabe für die Cuvée ist - sodass ich darauf auch nicht verzichten wollte.

... am WE im Glas ...

Baron Salvadori Chardonnay 2010, KG Nals/Margreid - Margreid

helles Strohgelb mit leicht grünlichen Reflexen; reife Birne, exotische Fruchtanklänge, Honigmelone, etwas Mandelkrokant und Brioche, weisse Blüten; am Gaumen gutes Mittelgewicht, Frucht- und Blütennoten korrespondierend zur Nase, dazu ein feiner Mix aus Krokant-/Caramel-/Vanille- und (Akazien-)Honignoten, mineralisch-salzige Anklänge, feine reife Säure, sehr ausgewogen und harmonisch, tief, neugierig machend, feiner Säurenerv, schöne mineralische Basis; langer Abgang auf Frucht und etwas Caramel/Akazienhonig mit feinem animierendem Säurezug - 17-17,5/20 op

Feiner ausgewogener Chardonnay mit toller Balance zwischen Frucht- und Ausbaunoten ohne jegliche breite Opulenz oder Behäbigkeit - der Gegenpol zu ausladenden fetten Chardonnays mit voller Barriqueprägung wie Tiefenbrunners Linticlarus Chardonnay oder KG St. Micheal-Eppans St. Valentin. Jetzt in sehr schönem Trinkfenster. Empfehlenswerter Essensbegleiter.

... am WE im Glas ...

Punggl Pinot Grigio 2010, KG Nals / Margreid - Margreid

mittleres Strohgelb; Akazienblüten-Nase mit reifer Birnenfrucht und blanchierten Mandeln; am Gaumen stoffig, mit komplexen Eindrücken von Akazienblüten und -honig, mürben Apfel, reifer Birne und gewissen mineralisch-saluigen Noten, gewisser Schmelz, puffernde bestens integrierte Säure, sehr harmonisch mit Tiefe und Komplexität; langer komplexer Abgang korrespondierend zum Gaumen - 17-17,5/20 op

Die vorletzte Flasche im August zeigte sich noch nicht ganz so weit entwickelt- Ich würde meinen, dass der Wein nun auf dem Höhepunkt (nje nach Flaschenverfassung) ist, mit Reserven für ca. 1-2 Jahre. Für mich ein perfekter Südtiroler Pinot Grigio, der kaum besser, lediglich anders geht.

... am WE im Glas ...

Weiß Cuvée 2014, Weingut Baron Widmann - Kurtatsch, Weissburgunder, Chardonnay, Petit Manseng

sehr helles Strohgelb mit grünlich-gelbenen Reflexen; Apfel, helle Blütenanklänge, Honigmelonen- und Gurkenschale, grüne Nüsse, etwas grüne Wiesenkräuter; am Gaumen überraschend (für den Jahrgang) recht stoffig, diverse weitgespannte Apfel-, gepaart mit Blüten-/Kräuter-/Melonennoten, korrespondierend zur Nase im leicht aromatischen geprägten Fond, minimal mineralischer Touch, sehr gut eingebundene Säure, angenehme Frische, gewisse Komplexität, jedoch durchaus noch leicht verständlich, easy-drinking; mittellanger - langer Abgang auf leicht fruchtige apfelig-zitronige und gewisse aromatische Noten - 16,5/20 op

Überraschend für den Jahrgang und auch die Cuvée ein doch deutlich von Petit Manseng (ca. 3-5%) geprägter Wein, der Chardonnay fällt aromatisch nicht deutlich ins Gewicht, gibt jedoch ein gewisses Rückgrat, für angenehme Frische, Trinkfluss und Geschmeidigkeit steht der mit zu ca. 2/3 beteiligte Weissburgunder, der auch trotz des eher schwierigen Jahrgangs ordentliche Reife erlangte.

... gestern im Glas ...

Stoan 2010, KG Tramin - Tramin, weisse Cuvée aus Weissburgunder, Chardonnay, Sauvignon und Gewürztraminer (Basis Chardonnay)

helles-mittleres Strohgelb; exotische Fruchtnoten von Ananas und getrockneten Aprikosen, dazu reife Birne, verwoben mit gewissen Blütennoten und erdig-schmutzigen Anklängen; am Gaumen satte aromatisch-exotisch Frucht korrespondierend zur Nase, zuweilen poppen ananassige Eisbonbonnoten auf, ebenfalls aufflackernde etwas florale und schmutzig-mineralische Anklänge, perfekt eingepasste Säure, dicht und tief, sehr harmonisch, bleibt trotz einiger Wucht stets elegant; langer verwobener fruchtig-aromatischer Abgang, sehr schön - 17,5+/20 op

... gestern im Glas ...

Stoan 2013, KG Tramin - Tramin, weisse Cuvée aus Weissburgunder, Chardonnay, Sauvignon und Gewürztraminer (Basis Chardonnay)

helles leicht grünliches Strohgelb; apfelige Fruchtnoten, etwas Kiwi, mit gewissen Blütenanklängen und gelegentlich aufblitzenden Geweürztraminer-Assoziationen, mineralische Noten; am Gaumen weinig-stoffig, reifer Apfel, gelbe Birne, etwas reife Kiwi und Rhabarber, etwas Blüten, mineralische Komponenten, bei guter Substanz etwas ungeordnet, gute Säure, die Komponenten sind nicht vollends verbunden - gute Anlagen in schwieriger Phase; mittellanger - langer fruchtig-mineralischer, sehr weiniger, Abgang - 16-16,5+/20 op

Braucht noch Zeit, ab 2018/19 ins Glas.

olifant hat geschrieben:Braucht noch Zeit, ab 2018/19 ins Glas.

...dann warte ich mal noch ein bißchen...

olifant hat geschrieben:... am WE im Glas ...

Punggl Pinot Grigio 2010, KG Nals / Margreid - Margreid

Für mich ein perfekter Südtiroler Pinot Grigio, der kaum besser, lediglich anders geht.

Auch wenn ich den Jahrgang nicht kenne, würde ich in diesem Fall einfach mal so zustimmen...