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Udo2009 hat geschrieben: ↑Do 19. Jun 2025, 20:47 Nein, durchaus keine "gnädige, wohlwollende" Beschreibung

...das freut mich

Udo2009 hat geschrieben: ↑Do 19. Jun 2025, 20:47 Nein, durchaus keine "gnädige, wohlwollende" Beschreibung.

Da mir leider Vergleiche zu aktuellen Chiantis fehlen, bleibt halt nur Allgemeines. Er schmeckt, wie ein Rotwein schmecken soll. Ob das jetzt Chianti-typisch ist - keine Ahnung. Fehlnoten aufgrund des Alters kann ich jedenfalls keine erkennen/entdecken... - und er schmeckt auch nicht nach Kork. Füllstand war bis in den Halsansatz der Flasche.

Da ich die ganze Flasche heute nicht leeren werde - mal sehen, wie er morgen ist.

Freut mich, dass du eine gute Flasche eines alten Chianti (Classico), damalig i.d.R. noch Sangiovese in Cuvée mit weiteren zugelassenen roten und auch weissen Trauben, im Glas hattest. Sangiovese basierte Weine können durchaus ganz gut altern, wenn der Jahrgang passt und beim Ausbau nicht übertrieben wurde. Deine Beschreibung klingt absolut Konsumfähig. Vorallem die Farbe lässt hier einen noch durchasu intakten Wein vermuten. Castello di Brolio war damalig auch ein namhafter Produzent und um Qualität bemüht.

Untrinkbar gealterte Sangiovese neigen eher zu extrem ausgedünnter Aromatik, spitzer Säure, Austrocknen oder auch, bzw. zu, Totalschaden - da bringt man dann aber auch kein Glas runter.

Ich habe mir jetzt einen aktuellen 2023er Chianti von Borgo al Pascolo DOCG besorgt.

Werde nachher gegeneinander verkosten...

Hallo Udo,

natürlich kann man Weine mit knapp 70 Jahren Altersunterschied vergleichen, ima allerdings ein Vergleich von Äpfeln und Birnrn.
Dein 55er Exemplar ist ein für damlige Zeit hochwertiger Chianti Classico, bzw. ein Vorläufer dessen was, später als Chianti Classico firmierte.

Dein Vergleichswein ist ein "einfacher" Chianti (sehr) moderner Prägung und wenn das zutrifft, was ich kurz gegoogelt habe, 15% Merlot in der Cuvée, ... "verführerisch und butterweich, voll süßer Frucht mit Nuancen von Vanille und Mokka", dann hat das nur noch wenig mit Chianti (Classico) traditioneller Prägung zu tun. Viel Spass

Ich weiß auch, dass ca. 70 Jahre Unterschied eine Hausnummer sind...

Allerdings habe ich eben die neue Flasche geöffnet und beide probiert. Klar ist der neuere "frischer" aber der "Grundgeschmack" (oder wie auch immer man das nennen will) ist so ziemlich identisch.

Jedenfalls schmeckt der 70 Jahre alte Chianti nicht wie "irgendein x-beliebiger" alter Rotwein, er ist schon als Chianti zu erkennen. (Wobei ich jetzt den neuen als "Muster" hernehme...)

Ich hoffe ihr verseht, was ich damit sagen will - anders kann ich es nicht ausdrücken.

P.S. Die Nacht in der geöffneten Flasche hat ihm auch nicht geschadet... schmeckt wie gestern...