Seite 24 von 25

Re: Molitor

Verfasst: Do 25. Jul 2024, 19:49
von amateur des vins
Ich würde gerne einmal bei so einer Entscheidungs- und Formulierungsfindung Mäuschen spielen (eingedampft auf Ei an realistischen Zeitraum).. ...und mich dann mit einer Mischung aus ungläubigem Staunen und kugelndem Lachen verabschieden.

Re: Molitor

Verfasst: Do 25. Jul 2024, 20:19
von icedtea
Was soll man sagen; die EU-Kommission erarbeitet sich die schwindende Akzeptanz mit schöner Regelmäßigkeit 🤷🏻‍♂️
Schade für den europäischen Gedanken aus der Mitte des 20. Jahrhunderts 😔

Re: Molitor

Verfasst: Do 25. Jul 2024, 20:44
von UlliB
amateur des vins hat geschrieben: Do 25. Jul 2024, 19:49 [...] ...und mich dann mit einer Mischung aus ungläubigem Staunen und kugelndem Lachen verabschieden.
Ja, man kann das amüsant finden.

Weniger amüsant ist es für diejenigen, die (unter Strafandrohung!) solche konfusen und im Ergebnis wertlosen Vorschriften praktisch umsetzen müssen. Und die Behörden, die das Ganze dann überwachen sollen, diagnostizieren dann ganz schnell eine "Personallücke", die geschlossen werden muss und natürlich geschlossen wird. Wer das alles am Ende auf die eine oder andere Weise bezahlt, dürfte auch klar sein...

Wir sind dabei, uns zu Tode zu bürokratisieren.

Da wir mit den letzten Beiträgen den Molitor-Thread gekapert haben: wenn der die tatsächlichen Restzuckerwerte seiner Weine nicht kommunizieren möchte, muss er das auch zukünftig nicht tun. Mein Tip: alle trockenen, halbtrockenen und feinherben Weine auf dem Rückenetikett mit 2g / 100 mL deklarieren. Damit sind sämtliche Restzuckerwerte zwischen 0 und 40 g/L rechtlich einwandfrei vollständig abgedeckt und die drei Kategorien abgehandelt. Und der Konsument darf dann genau so wie jetzt raten, was denn da nun tatsächlich drin ist :lol:

Gruß
Ulli

Re: Molitor

Verfasst: Do 25. Jul 2024, 20:51
von EThC
...na ja, beim Entstehen solcher Richtlinien / Verordnungen etc. werden ja eine Unzahl von Organisationen befragt, die alle ihren Senf dazugeben, um alle gleichermaßen befriedet zu werden, da kommt dann regelmäßig was raus, das man als "Normalsterblicher" nicht so ohne weiteres nachvollziehen kann (nicht nur im Weinbereich).
Bei den Geschmacksangaben für Schaumweine gibt's ja auch eine zulässige Abweichung von 3 g/l RZ, anscheinend deshalb, weil die Champagne interveniert hat, sie hätten "brut" schon immer bis 15 g/l verwendet, deshalb max. 12 g/l plus Abweichung und die Welt ist in Ordnung. Nicht, weil man nicht genauer messen könnte...

Re: Molitor

Verfasst: So 18. Aug 2024, 00:55
von stefane
Markus Molitor, Bernkastel-Wehlen
Ürziger Würzgarten Riesling Spätlese trocken 2017
11%
€ 18,50

Im Glas ein mittleres, nur leicht fahles Gelb.
In der Nase auf der fruchtig-üppigen Seite: reife Gelbfrüchte (Ananas, Pfirsich, vielleicht auch Litschi), etwas Kräuterwürze, der Schiefer allerdings kaum zu vernehmen.
Am Gaumen dann schmelzig, sehr zurückgenommene Säure, elegant-zurückhaltend, aber auch leicht in die Breite gehend.
Insgesamt wirkt der Wein recht dunkel.
15,5/20

Für das Gebotene etwas zu teuer.

Re: Molitor

Verfasst: Mo 9. Sep 2024, 22:01
von EThC
...durchaus schöner Mosel-Crowdpleaser der trockenen Art:

Bild

Re: Molitor

Verfasst: Di 10. Sep 2024, 06:42
von Dominik Mueller
Danke für die Notiz. Ich fand den Alte Reben von Molitor eigentlich immer sehr gut mit gutem "PGV". Soll heißen, kann durchaus mit teureren Rieslingen mithalten. In meiner Erinnerung hat der Wein eine gute Tiefe und Dichte, die weit über Gutswein-Niveau hinausgeht. Zum Thema Typizität müsste ich noch einmal eine Flasche öffnen, das geht nicht so aus dem Gedächtnis. Hab aber nur noch den 20er im Keller.

Re: Molitor

Verfasst: Di 10. Sep 2024, 06:59
von Chrysostomus
Markus Molitor Riesling Ürziger Würzgarten Spätlese 2015 (Goldene Kapsel)

Wunderschöne Entwicklung dieses Weins! Ich beobachte ihn schon über einige Jahre, aber im Moment ist er auf einem ersten Höhepunkt. Das ist alles extrem ausgewogen, super Säure stützt die komplexe Frucht und Süße. Schöner Trinkfluss, auffällig lange am Gaumen verhallend! Fordert sofort den nächsten Schluck! Insgesamt ein wunderbares Preis-/Genussverhältnis für € 19,-. Wer davon im Keller hat sollte mMn jetzt eine Flasche probieren. Ich hätte blind auf 2006 oder 2009 getippt, wirkt schon sehr gut entwickelt und ausgewogen! Sehr starke 95 Pkt.

Re: Molitor

Verfasst: Di 10. Sep 2024, 10:54
von Pointless
Hallo Chrysostomus,

vielen Dank für den Tipp. Da muss ich mal bei Gelegenheit im Keller kramen, der muss da irgendwo sein...
Generell mag ich Kabinette so nach ca 10 Jahren am liebsten, da kommen die 2015er so langsam hin.
Grüße

Jochen

Re: Molitor

Verfasst: Fr 1. Nov 2024, 10:11
von Chrysostomus
Wieder einmal ein Versuch, einen Zugang zu diesem Wein zu finden:

Markus Molitor, Zeltinger Sonnenuhr Riesling Kabinett Goldkapsel 2019

Ich muss vorausschicken, dass ich die Weine und den Stil von Markus Molitor grundsätzlich mag. Obwohl dies laut eigener Aussage eine seiner Paradelagen ist, werde ich mit diesem Kabinett aus der Zeltinger Sonnenuhr aber nicht so richtig warm. Vor einiger Zeit noch haben diesen Wein sehr "krautige", vegetable Aromen begleitet. Diese sind immer noch vorhanden, aber nicht mehr so aufdringlich im Vordergrund. Der Rest des Weins ist schön, gut gemacht, aber dennoch finde ich keine Fruchtaromen oder eine Mineralität, die mir Genuss verschafft. Vielleicht können andere mit dem Stil mehr anfangen (was zB die Beurteilungen auf CT vermuten lassen). Für mich gibt es aber viele Kabis, die ich diesem Wein vorziehen würde, auch aus dem Haus Molitor selbst. Vielleicht braucht der Wein aber einfach noch ein Jahrzehnt, um sich zu entwickeln? Nicht schlecht, aber für mich in diesem Stadium nichts Besonderes also...88-89 Pkt.