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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Mo 26. Nov 2012, 22:50
von Grenache
austria_traveller hat geschrieben:Naja, ich denke schon, dass der Grundtenor der gleiche ist.
Das denke ich ganz und gar nicht!
Da gibt es Domainen, die mehrere Spezialcuvées produzieren, mit einem Preis, wo ich sofort auf Bordeaux oder Bourgogne umschalte. Diese übermarmeladigen Specialcuvées von der Rhône brauche ich ganz und garnicht. Hervorgerufen wurde dies eben von der Bewertung aus amerikanischen Kreisen und der Verkaufserfolg war nun eben da, also machte man in diesem Stil bei diversen Gütern weiter. Ich lobe mir inzwischen die Domainen, die diesem Hang nicht gefolgt sind und alle ihre Trauben in einem einzigen Wein vinifizieren, wie z.B. Clos des Papes oder Vieux Télégraphe, meine beiden Lieblingsdomaines, Rayas nicht zu vergessen aber out of order vom Preis.

Gruß, Grenache

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Mo 26. Nov 2012, 23:00
von Erdener Prälat
Grenache hat geschrieben:
austria_traveller hat geschrieben:Naja, ich denke schon, dass der Grundtenor der gleiche ist.
Das denke ich ganz und gar nicht!
Da gibt es Domainen, die mehrere Spezialcuvées produzieren, mit einem Preis, wo ich sofort auf Bordeaux oder Bourgogne umschalte. Diese übermarmeladigen Specialcuvées von der Rhône brauche ich ganz und garnicht. Hervorgerufen wurde dies eben von der Bewertung aus amerikanischen Kreisen und der Verkaufserfolg war nun eben da, also machte man in diesem Stil bei diversen Gütern weiter. Ich lobe mir inzwischen die Domainen, die diesem Hang nicht gefolgt sind und alle ihre Trauben in einem einzigen Wein vinifizieren, wie z.B. Clos des Papes oder Vieux Télégraphe, meine beiden Lieblingsdomaines, Rayas nicht zu vergessen aber out of order vom Preis.

Gruß, Grenache
Danke, Rüdiger, das sehe ich ganz ähnlich.
"z.B. Clos des Papes oder Vieux Télégraphe, meine beiden Lieblingsdomaines, Rayas nicht zu vergessen aber out of order vom Preis"
Ich würde mal ganz unbedarft Charvin hinzufügen, habe ich Anfänger gerade bei der Weinhalle-Probe kennengelernt, deutlich preiswerter, aber auch ganz hervorragend.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Di 27. Nov 2012, 07:20
von austria_traveller
Grenache hat geschrieben:Das denke ich ganz und gar nicht!
Da gibt es Domainen, die mehrere Spezialcuvées produzieren, ...
Möglich ! Ich habe aber eher die Basisweine gemeint, wo sich viele ähneln.
Spezialcuvées hab ich noch keine getrunken, da kann ich nichts sagen.
Erdener Prälat hat geschrieben: Charvin hinzufügen, ... aber auch ganz hervorragend.
Das will ich auch gar nicht bestreiten - wobei "hervorragend" natürlich komplett individuell ist.
Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass der einfache C9P dort komplett anders schmeckt als von anderen Domainen.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Di 27. Nov 2012, 08:40
von Erdener Prälat
austria_traveller hat geschrieben:... - wobei "hervorragend" natürlich komplett individuell ist.
Wenn, dann wie immer. Man könnte jedesmal hinzufügen ", wenn man so etwas mag". Und so wie es Leute gibt, die keinen Châteauneuf mögen, mögen andere keine Bordeaux, Blaufränkisch, Spanier, Italiener, Spätburgunder, Riesling... Was eine Stil-, aber keine Qualitätsfrage ist. Und so muß "hervorragend" am Ende gar nicht so individuell sein.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Di 27. Nov 2012, 11:07
von nougat
Im Rotweinbereich trinke ich zwar zu 90% Bdx, das heißt aber nicht, dass ich mit anderen Rebsorten oder Regionen Probleme hätte.
'Problemweine' kommen aus aller Welt. Zusammenfassend könnte man sie als das Ergebnis einer Olympiade von Weinmachern betrachten, die nach dem Motto antreten: schwerer, süßer (aromatisch) konzentrierter - und gedopt wird auch noch dazu ;)

Hm, mit meinen wenigen Clos de Papes hatte ich bisher noch keine Probleme, mit meinem Liebling Beaucastel schon zweimal nicht. Für einen 90er lasse ich übrigens seeehr viele Bdx links liegen.
Als klassich empfinde ich übrigens auch Dom. Villeneuve 'Vieilles Vigens'. Der 07er ist überragend und rel. günstig (wurde in diesem Thread schon besprochen). Den 10er möchte ich am WE öffnen. Werde berichten.
Roger Sabon habe ich als Stichwort aufgenommen und bestellt. Bin gespannt...

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Di 27. Nov 2012, 15:02
von VillaGemma
Grenache hat geschrieben: Da gibt es Domainen, die mehrere Spezialcuvées produzieren, mit einem Preis, wo ich sofort auf Bordeaux oder Bourgogne umschalte. Diese übermarmeladigen Specialcuvées von der Rhône brauche ich ganz und garnicht. Hervorgerufen wurde dies eben von der Bewertung aus amerikanischen Kreisen und der Verkaufserfolg war nun eben da, also machte man in diesem Stil bei diversen Gütern weiter.
Hast Du da Beispiele, wo sich das besonders ausgeprägt zeigte, diese Art der "amerikanischen Prägung"? An Spezialcuvees habe ich bislang nur "Les Quartz" von CdC und "Boisrenard" von Beaurenard probiert, wo ich das absolut nicht sehe, dass die nach Marmelade schmecken. Das Cuvee VV von Tardieu habe ich zwar, aber noch nicht probiert. Der muss erst noch ein wenig reifen...

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Di 27. Nov 2012, 18:44
von Moulis
Für die Cuvees die ich getrunken habe kann ich das auch nicht nachvollziehen.
Sicher z.T. wuchtige Weine, aber nicht vergleichbar mit den typischen "Parkerweinen" aus Übersee.
Neben Janasse waren das z.B. Beaurenard, Tardieu Laurant, Chapotuier, Mordoree, Sabon, Usseglio und auch der Le Quartz und Reserve, und noch einige mehr.
Das ist aber auch sicher Geschmackssache.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Mi 28. Nov 2012, 11:27
von Grenache
VillaGemma hat geschrieben:Hast Du da Beispiele, wo sich das besonders ausgeprägt zeigte, diese Art der "amerikanischen Prägung"?
Da fällt mir Château de la Gardine L'Immortelle und Peur Bleue ein, ebenso Domaine de la Présidente Nonciature und es gibt noch einige andere, Domaine du Pegau Da Capo gehört für mich auch dazu, obwohl sonst hochgelobt, ist eben Geschmackssache. So marmeladig und überladen wie einige teure Kalifornier oder Australier sind sie allerdings alle nicht.

Gruß, Grenache

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Mi 28. Nov 2012, 21:12
von VillaGemma
Grenache hat geschrieben: Da fällt mir Château de la Gardine L'Immortelle und Peur Bleue ein, ebenso Domaine de la Présidente Nonciature und es gibt noch einige andere, Domaine du Pegau Da Capo gehört für mich auch dazu, obwohl sonst hochgelobt, ist eben Geschmackssache.
Ok, die hatte ich alle noch nie im Glas. Da Capo hat immerhin einen aktuellen 100 PP Wein ;-)...leider mit 235,- Euro ein "klein wenig" zu teuer zum "mal eben" Probieren. Aber auch viele Anderen von denen haben fett hohe PP, das stimmt.

Nun denn, ich werde von Torsten ja bald meinen "Marmeldaden-Eichwein" bekommen ;) ...da brauch ich nicht so hoch hier einsteigen.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 9. Dez 2012, 23:36
von toff
Hallo zusammen.

die Südrhone und ich, das ist eher eine ambivalente Geschichte. Manchmal mag ich das Zeug sehr gern, aber oft ist es mir zu fett, manchmal auch zu marmeladig.
Den hier mochte ich gestern:

2002 Dom. Vieille Julienne Chateauneuf du Pape
Dichtes Rot mit Braunreflexen, etwas trüb, in der Nase Gewürznoten sowie Heidelbeeren und etwas Pflaumen, im Mund findet sich beides wieder, aber die Frucht ist etwas stärker, die Tannine sind noch präsent, aber nicht mehr adstringierend, gute Struktur, mittellanger Abgang.

Hat nicht soviel Wumms, wie ich von einem C9dP erwartet hätte, aber das ist vielleicht dem vermeintlich kleinen Jahrgang geschuldet. Aber gerade dadurch hat er einen schönen Trinkfluss.

Wird vermutlich nicht mehr besser, baut aber auch noch nicht so schnell ab.

Grüße, Christopher