Einfach nur "lecker", wenn das erlaubt ist:
2006 Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Rieling Auslese Goldkapsel (AP 09-07, könnte auch die LGKA sein, halbe):
tiefes Gelb, viel Weinstein.
feiner intensiver Riesling-Duft, cremig, Honig, reife Aprikose.
Cremig-Süß, Aromatik wie im Duft, dabei sehr süß und mit feiner, kaum schmeckbarer Säure, keine bitteren Botrytis-noten, nur Honig.
hält vermutlich ewig.
Schloss Lieser
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Re: Schloss Lieser
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
Re: Schloss Lieser
Gestern im Glas
Graacher Himmelreich Riesling Kabinett 2016
In der Nase kaum noch reduktive Noten, dafür gelbe, reife Früchte und und ein rauchiger, würziger Hintergrund.
Am Gaumen ist der Wein äußerst saftig und cremig, wirkt recht süß und sahnig (Sahnebonbon drängt sich mir auf); es gibt sehr reife Früchte (Apfel, Ananas, Pfirsich), dann kommen aber auch tabakige Noten, herbale Aromen und eine feine, die Frucht umspielende Mineralik. Die Säure ist reif und nur ausreichend vorhanden.
Ich bin zwiegespalten, einerseits ist das so unglaublich lecker
, dass man immer wieder einen Schluck nehmen muss, die Flasche war zu zweit ruckzuck leer. Allerdings hätte der Wein mit mehr Säure auch mehr Spannung, so ist er für einen Kabinett recht brav, breit und üppig und hat eher Spätlesecharakter.
Die Kombination zur leicht scharfen Linsensuppe mit Zatar (Sumach, geröstete Sesamsamen, Thymian, Oregano, Kreuz- und Schwarzkümmel) gewürzt, war aber sehr gelungen.
VG Nora
Graacher Himmelreich Riesling Kabinett 2016
In der Nase kaum noch reduktive Noten, dafür gelbe, reife Früchte und und ein rauchiger, würziger Hintergrund.
Am Gaumen ist der Wein äußerst saftig und cremig, wirkt recht süß und sahnig (Sahnebonbon drängt sich mir auf); es gibt sehr reife Früchte (Apfel, Ananas, Pfirsich), dann kommen aber auch tabakige Noten, herbale Aromen und eine feine, die Frucht umspielende Mineralik. Die Säure ist reif und nur ausreichend vorhanden.
Ich bin zwiegespalten, einerseits ist das so unglaublich lecker
Die Kombination zur leicht scharfen Linsensuppe mit Zatar (Sumach, geröstete Sesamsamen, Thymian, Oregano, Kreuz- und Schwarzkümmel) gewürzt, war aber sehr gelungen.
VG Nora
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Re: Schloss Lieser
Hallo Nora,
zu Weinen dieses Genres habe ich natürlich nichts beizutragen, aber deine Linsensuppe hört sich spannend an, zumal ich auch all diese Zutaten in meinem Gewürzschrank habe. Könntest du mir das Rezept bitte verraten? Gerne auch als Private Nachricht, wenn du es hier nicht öffentlich machen willst.
zu Weinen dieses Genres habe ich natürlich nichts beizutragen, aber deine Linsensuppe hört sich spannend an, zumal ich auch all diese Zutaten in meinem Gewürzschrank habe. Könntest du mir das Rezept bitte verraten? Gerne auch als Private Nachricht, wenn du es hier nicht öffentlich machen willst.
Re: Schloss Lieser
Lieber Torsten,
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VG Nora
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VG Nora
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Re: Schloss Lieser
Hallo!
Vor einigen Wochen habe ich hier über eine recht enttäuschende Fl. Niederberger Helden GG 2020 berichtet. Jetzt bin ich doch schwach geworden und habe eine der verbleibenden zwei Fl. aufgezogen. Das Fazit ist, dass die letzte Fl. wohl nicht in Ordnung war. Diese hier (gestern und heute) zeigt zwar den selben extraktreichen und ein wenig säurearmen Eindruck, kann aber ihre Stärken voll ausspielen und gewinnt mit ordentlich Luft schön an Definition und Tiefe. Das macht (mit Luft und in einem großen Glas) heute schon viel Freude, diese Fl. hätte aber noch einiges an Zeit gehabt. Auffällig ist für mich, wie trocken der Wein ausgebaut wurde und wie strak er von einer weichen, aber auch sehr prägnanten Schiefernote getragen wird. Der Antrunk und mittlerer Gaumen sind gerade nicht der totale Wahnsinn, aber hinten raus - und das ist für mich entscheidend - ist das sicherlich Weltklasse. Hier darf man also noch einiges erwarten. Ob es dann mit Reifenoten bergauf, oder bergab geht, da würde ich jetzt nicht meine Hand ins Feuer legen. Ersteres scheint mir aber plausibler. Allerdings: Mosel, der im Winter was minimal wärmendes hat, findet sich sonst eher nicht in meinem Keller.
Herzliche Grüße
Lars
Vor einigen Wochen habe ich hier über eine recht enttäuschende Fl. Niederberger Helden GG 2020 berichtet. Jetzt bin ich doch schwach geworden und habe eine der verbleibenden zwei Fl. aufgezogen. Das Fazit ist, dass die letzte Fl. wohl nicht in Ordnung war. Diese hier (gestern und heute) zeigt zwar den selben extraktreichen und ein wenig säurearmen Eindruck, kann aber ihre Stärken voll ausspielen und gewinnt mit ordentlich Luft schön an Definition und Tiefe. Das macht (mit Luft und in einem großen Glas) heute schon viel Freude, diese Fl. hätte aber noch einiges an Zeit gehabt. Auffällig ist für mich, wie trocken der Wein ausgebaut wurde und wie strak er von einer weichen, aber auch sehr prägnanten Schiefernote getragen wird. Der Antrunk und mittlerer Gaumen sind gerade nicht der totale Wahnsinn, aber hinten raus - und das ist für mich entscheidend - ist das sicherlich Weltklasse. Hier darf man also noch einiges erwarten. Ob es dann mit Reifenoten bergauf, oder bergab geht, da würde ich jetzt nicht meine Hand ins Feuer legen. Ersteres scheint mir aber plausibler. Allerdings: Mosel, der im Winter was minimal wärmendes hat, findet sich sonst eher nicht in meinem Keller.
Herzliche Grüße
Lars
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Re: Schloss Lieser
Das war heute der erste Tag des Jahres 2025, an dem ich bis tief in den Abend auf meiner Terrasse gesessen habe - und nach längerer Zeit war dann endlich mal wieder ein Kabi angesagt:

In den letzten Wochen hatte ich kein Verlangen nach einem Riesling mit Restsüße, aber diesen hervorragenden Wein habe ich heute ungemein genossen. Schloss Lieser gehört ganz sicher zur absoluten Moselspitze; daran gibt es für mich nichts zu rütteln.
Ich muss dann wohl doch wieder einigen Nachschub an Kabinetten für den Sommer ordern....
Herzliche Grüße
Bernd

In den letzten Wochen hatte ich kein Verlangen nach einem Riesling mit Restsüße, aber diesen hervorragenden Wein habe ich heute ungemein genossen. Schloss Lieser gehört ganz sicher zur absoluten Moselspitze; daran gibt es für mich nichts zu rütteln.
Ich muss dann wohl doch wieder einigen Nachschub an Kabinetten für den Sommer ordern....
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Schloss Lieser
Hallo Bernd,
Lieser mag ich ebenfalls sehr sehr gerne. Magst du sagen, welchen Kabi du im Glas hattest? Das "Kabistück" oder eine von den Lagen? Oder gibt es noch etwas anderes?
Grüße
Stefan
Lieser mag ich ebenfalls sehr sehr gerne. Magst du sagen, welchen Kabi du im Glas hattest? Das "Kabistück" oder eine von den Lagen? Oder gibt es noch etwas anderes?
Grüße
Stefan
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Re: Schloss Lieser
Hallo Stefan,
wenn es ein Lagenkabinett gewesen wäre, wäre die Lage in meiner VKN aufgetaucht, und von "Kabinettstück" ist auf dem Etikett nichts zu sehen. Dort steht einfach nur "Kabinett" und groß "SL". Letzteres würde ich jetzt einfach mal als Abkürzung für Schloss Lieser deuten
.
Ein Freund von mir, der sich mit restsüßen Rieslingen besser als ich auskennt, meint übrigens, 2023 wäre bei Schloss Lieser ein Jahrhundertjahrgang gewesen.
Herzliche Grüße
Bernd
wenn es ein Lagenkabinett gewesen wäre, wäre die Lage in meiner VKN aufgetaucht, und von "Kabinettstück" ist auf dem Etikett nichts zu sehen. Dort steht einfach nur "Kabinett" und groß "SL". Letzteres würde ich jetzt einfach mal als Abkürzung für Schloss Lieser deuten

Ein Freund von mir, der sich mit restsüßen Rieslingen besser als ich auskennt, meint übrigens, 2023 wäre bei Schloss Lieser ein Jahrhundertjahrgang gewesen.
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Schloss Lieser
SL kann ich einordnen. Da ist deine Beschreibung schon eine Ansage... Muss ich vielleicht noch mal schauen, ob ich noch irgendwo ein paar Flaschen...
Danke!
Danke!
Re: Schloss Lieser
Lieser Niederberg Helden Spätlese 2023 (Schloss Lieser) 7,0%Vol. Einer dieser Weine, bei denen es nichts zu kritisieren gibt. Puristen könnten allenfalls bemängeln, dass es sich hier nicht um eine typische Spätlese handelt, sondern um eine abgestufte Auslese; der Auslese-Charakter ist eindeutig. Blasses, leicht grünliches Gelb. Saubere, eher leise, aber sehr feine Nase, der schweflige Böckser, den junge Weine von Schloss Lieser gerne mal haben, fehlt hier. Sehr süß, aber die Säure hält der Süße mühelos stand und baut hohe Spannung auf, traubig, schiefrig, feingliedrig und differenziert. Sehr, sehr schöner Wein, der sein volles Potential vermutlich erst in einem Jahrzehnt zeigen wird und Moselfans auch noch nach der Mitte des Jahrhunderts viel Freude machen wird. Hier zeigt sich erneut, dass 2023 für restsüße Mosel ein herausragend guter Jahrgang gewesen ist.
Gruß
Ulli
Gruß
Ulli