Priorat

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Tannat
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Re: Priorat

Beitrag von Tannat »

Hallo zusammen,

hatte gestern 1998 iger Cims de Porerra Classic 14,9% alc herrlich wie dieser Stoff reift kein bischen zickig macht einfach spass sehr schmelzig fast schon rund noch etwas Tannin aber nicht störend.
Schade das es meine vorletzte Flasche war von so einem Vino könnte man ruhig noch ne Kiste haben...
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thvins
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Re: Priorat

Beitrag von thvins »

Hallo Marc,

da geb ich dir recht, aber ich habe auch nur noch ein paar Flaschen, eine mindestens noch. Eine haben wir im März mit Norbert Kreutzer getrunken und es gibt zu dieser 98er Probe ja hier im Prioratforum auch einen Beitrag.

Interessanterweise hält sich der Wein immer noch locker über drei Tage. Ich habe ihn bei exzellenten 93-94 Punkten an allen drei Tagen gesehen.
Beste Grüße

Torsten

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Tannat
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Re: Priorat

Beitrag von Tannat »

Hallo Torsten,

bei mir wurde die Bottel am 2ten Abend vollstreckt wobei ich doch schon dezente Oxi-Noten wahrnehmen konnte nicht arg störend aber ich wollte es bei meiner Flasche nicht auf einen 3ten Abend ankommenlassen ;) :D
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thvins
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Re: Priorat

Beitrag von thvins »

Hallo Marc,

jaja, so sind sie, die unterschiedlichen Wahrnehmungen...

Während Norbert ihn am 2. Tag deutlich verbessert sah, fand ich am 2. Tag eine kleine Delle (Weihnachtsgewürze, weniger Frucht, einen Punkt weniger als am 1. und 3. Tag). Am 3. Tag blies der kleine verbliebene Rest noch mal voll auf Angriff...

Allerdings war dieser Rest quasi dem Überangebot an guten geöffneten Weinen geschuldet, ansonsten hätte ich den Angriff des 3. Tages auch nicht mehr erlebt...
Beste Grüße

Torsten

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ChezMatze
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Re: Priorat

Beitrag von ChezMatze »

Hallo Priorat-Freaks und -Kenner,

wir haben vor ein paar Tagen eine kleine Priorat-Probe veranstaltet, weil Christoph von "Originalverkorkt" ein paar neue, aber einsame Flaschen im Keller liegen hatte. Für mich war das der erste echte Quervergleich aus dieser Region, denn ansonsten hatte ich immer nur einzelne Wein getrunken - verteilt über etliche Jahre.

Ich möchte hier nicht die einzelnen Flaschen besprechen, weil ich mich gerade bei meinem Post schon dumm und dusselig getippt habe ;) Hier gibt's also mehr dazu: http://chezmatze.wordpress.com/2011/05/ ... m-priorat/

Zwei Weine haben dabei herausgeragt: 1. der 2008er Triumvirat von Terra de Verema, ein natürlich schwerer, aber auch ungemein tiefsinniger und individueller Wein. 2. der Pirat, der 2005er Mouchão, der einzig wahre Klassiker aus dem portugiesischen Alentejo. Gehört eigentlich in einen anderen Thread, hat mich aber zum Nachdenken angeregt.

Das Priorat (und das Montsant, denn so großzügig sollte man sein) hat fast alles zu bieten: teure und gleichzeitig platte Weine, günstige und gleichzeitig spannende, neue und alte, überflüssige und geniale. Die internen Unterschiede sind jedenfalls viel größer als ich dachte. Mehr als die 16 probierten Burner würde ich mir allerdings an einem Abend nicht zumuten wollen ;)
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Chris
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Re: Priorat

Beitrag von Chris »

Hallo Matthias,

interessanter Bericht. Liest sich wirklich spannend. Wie Du ja schon erwähnt hast sind die Weine von Cal Raspallet kein Mainstream. Sie wollen es auch gar nicht sein. Die Spitzengastronomie liebt diese Weine, kein Wunder, denn der Winzer stammt aus diesem Berufszweig und leitet in Barcelona eine Sommelier Schule. Die Önologin des Weingutes, Ester Nin, welche im Priorat etliche weitere Weine vinifiziert, schlägt als Trinktemperatur für diese Weine stolze 14 Grad vor. Aus eigener Erfahrung kann ich dies bestätigen und gleichzeitig noch hinzufügen das diese Weine viel Luft benötigen. Ein großes Glas, kann ruhig ein BDX Glas sein, ist hier sehr vorteilhaft.

Viel Luft brauchen auch einige der anderen Kandidaten, mit der Ausnahme von Weinen wie Lo Mon oder auch Vinyes den Gabriel. Von dem Triumvirat 2007 und 2008 habe ich in den letzten Monaten sicher ein Dutzend aufgezogen. Der "Kuhstall" verfliegt mit der Zeit, was man von den Vorgängerjahrgängen nicht immer behaupten konnte. :lol:

Diese Reduktiven Noten waren (Laut Aussage Ester Nin) auch der Grund, das der 2007er so wenig PP bekommen hat. Ein Herr Miller macht sich weder die Mühe einen Dekanter zu benutzen noch nimmt er sich die Zeit für eine Nachverkostung. Eine Ausnahme bildet hier die Verkostung, die er zusammen mit den Weingütern vornimmt. Da sorgt dann der Winzer schon dafür das der Wein sich in seinem optimalen zustand präsentiert. Was natürlich letztendlich bei den Bewertungen zu einem verzerrenden Bild führen kann.

Auf der Prowein haben übrigens die meisten Kandidaten (die die Parker Bewertungen nicht kannten) den 2007er Triumvirat vor dem 2008er gesehen. ;)
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thvins
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Re: Priorat

Beitrag von thvins »

Hallo Matze,

danke Matze für den interessanten und ausführlichen Bericht.

Hallo Chris,

ich habe bisher nur einmal den Triumvirat 2006 mit einem extremen Stallstinker erlebt - der dann erst nach 6oder 8 Tagen verflogen war. 2006 und auch 2005 hatte ich aber auch schon mehrfach richtig grandios im Glas.

Einen Mas Mallola jedoch hatte ich noch nie ohne Stinker im Glas, allerdings verflog dieser üblicherweise auch mit der Zeit. Weißt du, woran das generell liegen könnte? Bei einigen anderen Weinen von Ester Nin hatte ich noch nie Stall...

Kann auch der Trinkzeitpunkt hier mitentscheidend sein - Stichwort "Mondkalender"?
Beste Grüße

Torsten

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Jürgen
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Re: Priorat

Beitrag von Jürgen »

ChezMatze hat geschrieben: 2. der Pirat, der 2005er Mouchão, der einzig wahre Klassiker aus dem portugiesischen Alentejo. Gehört eigentlich in einen anderen Thread, hat mich aber zum Nachdenken angeregt.
Der Wein ist gut, habe ihn schon mehrfach getrunken. Es gibt ihn hier: http://www.portugiesischerwein.de/alentejo.html

Axel Braasch
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Chris
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Re: Priorat

Beitrag von Chris »

thvins hat geschrieben: Einen Mas Mallola jedoch hatte ich noch nie ohne Stinker im Glas, allerdings verflog dieser üblicherweise auch mit der Zeit. Weißt du, woran das generell liegen könnte? Bei einigen anderen Weinen von Ester Nin hatte ich noch nie Stall...

Kann auch der Trinkzeitpunkt hier mitentscheidend sein - Stichwort "Mondkalender"?
Naja diese Stinker können durch Spontanvergärung bei zu reduktiven Bedingungen hervorgerufen werden. Mit Spontanvergärung arbeiten aber sehr viele Leute im Priorat und wie du weisst stinken nur wenige. Der kürzlich von mir geöffnete Mas Mallola hatte diesen Effekt gar nicht. Die auf der Prowein geöffneten teils teils, verflog aber sehr schnell. Zunehmende Flaschenreife ist hier auf alle Fälle hilfreich.

Bei dem Triumvirat 2007 muss es wohl so gewesen sein, das Miller oder der anwesende Importeur diesen Stinker direkt gemeldet hatte. Man hatte dann fast gleichzeitig mehrere Flaschen im Priorat aufgezogen und keine Stallnoten festgestellt.

Beim Wein ist halt nicht alles so einfach wissenschaftlich erklärbar. Bei Prioratos anscheinend noch weniger. Mir hat zb noch keiner wissenschaftlich erklären können, warum einige Weine sich verschliessen, andere wiederum plötzlich auftauchen und sich prächtig entwickeln usw. Auf alle Fälle hat mich die Erfahrung gelehrt einen Wein nicht nach dem ersten Eindruck zu verteufeln. Ich denke nur an den Mogador 2005, der sich weit unter Gebühr präsentierte. Die Liste lässt sich ja fast beliebig fortsetzen.
Grüße, Chris
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vinos
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Re: Priorat

Beitrag von vinos »

Hallo Matze,

sehr interessanter Probenbericht, der mich schon sehr neugierig auf den Bericht von Christoph macht. Den L´Heravi 2010 hat er ja schon als Eichwein vorher getrunken und sehr schön beschrieben. Es ist doch immer wieder hochinteressant, wie verschieden die Wahrnehmungen sind.
Nicht nur von verschiedenen Personen, auch von verschiedenen eigenen Verkostungen.

Beim Mas Mallola gehts mir wie Torsten, ich hatte noch nie einen einwandfreien Wein im Glas,
entweder ein mehr oder weniger derber Stinker oder Korkverdacht oder muffig ohne Ende. Ich habe dann aufgrund der Vielzahl anderer Weine aus dem Priorat beschlossen, den Wein von meiner Probierliste zu streichen. Darüber habe ich mich mit Chris auch schon unterhalten und nach seinen doch sehr positiven Berichten, werde ich dem Wein beim nächsten Mal sicher noch eine Chance
geben.
Beste Grüße
Klaus-Peter
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