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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 11:04
von VillaGemma
Jochen R. hat geschrieben:
Für mich (als Ch9 Laien

) hat das PLV gepasst - am 1. Tag hätte
ich 94-95 P., am 2. Tag 92-93 P., gezückt.
Hallo Jochen,
naja, vielleicht war meine Flasche einfach inzwischen ein wenig verschlossener. Keine Ahnung...wäre interessant, wenn Du einen 2008 Michel Tardieu Cuvee Special mal dagegen probieren würdest

...was Du zu dem sagst, vor allem was süsse Früchte angeht. Mein Eindruck war auch nicht so, dass ich sagen kann, dass der süss gegenüber einem 2009ner Bordeaux war. Wobei ich mich da eben auf dünnem Eis bewege weil kaum Ahnung (aktuell 2 probiert in letzter Zeit).
Und nein, Du hattest nix von Marmelade geschrieben, nur süss ...und wie man nun sieht, hatte ich a) entwedert eine "andere" Flasche erwischt oder b) unser subjektives Empfinden zum Thema süss liegt weit auseinander

...wobei meine Frau und ich, eben beide nix an süsses Früchten gefunden hatten (bis eben fast zuletzt). Daher vielleicht einfach auch ein wenig mehr a)
VG,
Robert
Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 11:32
von Moulis
Als marmeladig würde ich die überextrahierten Überseeweine bezeichnen.
Auch mal schön, aber doch eher selten.
Ich finde die meisten Rhoneweine sehr fruchtig, kräftig, aber eben nicht überextrahiert.
Momentan ist das eines meiner Lieblingsanbaugebiete.
Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 13:09
von VillaGemma
Moulis hat geschrieben:
Momentan ist das eines meiner Lieblingsanbaugebiete.
Hallo Christoph,
geht mir genauso. Die C9dP von Tardieu und Beaurenard sind aktuell genau mein Geschmack...und zum Glück auch der meiner Frau

...sonst müssten wir einen 2. Weinkeller anlegen

Prinzipiell würde *ich* die genannten Weine auch nicht als marmeladig bezeichnen, wenn auch als sehr (lecker) fruchtig, vor allem eben Süsskirsche, reife Brombeere und auch Feige. Es gibt aber durchaus schon Leute, die da den Marmeladenverdacht hegen...
VG,
Robert
PS: Kann mir denn jemand mal konkret einen überextrahierten Marmeladenwein "empfehlen"? Dann probier ich den mal

...und dann kann ich mitreden.
Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 13:35
von Moulis
VillaGemma hat geschrieben:
PS: Kann mir denn jemand mal konkret einen überextrahierten Marmeladenwein "empfehlen"? Dann probier ich den mal

...und dann kann ich mitreden.
Clarendon Hill Kangarilla Grenache 1996.
Da blieb selbst Parker die Spucke weg.
Ich fand ihn großartig.
Oder z.T. auch die Weine (Einzellagen) von ADW.
Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 16:56
von thvins
Hallo Robert,
ich kaue - wie auch Klaus Peter in Ulm -aktuell an einem TINA 41 von 2007 aus dem Priorat herum, das ist für mich aktuell etwas zu viel des Guten bezüglich gekochter Frucht.
Wir haben eben drüber telefoniert und Klaus Peter warf als Eigenschaft des TINA 41 "nuttig" in die Wagschale - lustigerweise hatte ich in meiner Notiz von einer etwas derben und ordinären drallen Bäuerin gesprochen... Zergliedert man das in eher traditionelle Weinsprache, so umschreibe ich es mit warm, etwas arg gekochte Frucht, alkoholisch (likörig) in Verbindung mit leicht bitteren Noten. Am 2. Tag wurde es etwas besser, mal sehen, wie es heute weitergeht.
Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 17:27
von VillaGemma
Man kommt an beide Weine nicht (mehr) so super-easy dran...jedenfalls nicht an den Jahrgang :-/ ...aber vielleicht gibt es ja noch ein paar Vorschläge. Gern auch von der Rhone

...oder Australien. Auch ok.
BTW: Der aktuell angebote Australier bei Lobenberg ist ein 100% Syrah ...und absolut 0% Marmelade. Für mich war der nix, zu viel saure Frucht drin, bzw. keine 20,- Euro wert...aber er kostet akutell ja auch keine 20,- mehr

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 17:50
von thvins
Hallo Robert,
Ich verkaufe ja ungern was aus meinem privaten Keller weiter, aber in dem Falle biete ich dir eine Flasche als Studienobjekt gern an, schreib mir eine PN, wenn du magst, ich muß mal gucken, glaub knappe 10 € hab ich seinerzeit pro Flasche berappt...
"Normalpreis" lag wohl so bei eher 14... - aber was ist schon normal in dem Falle.
Sonst verlaufen sich solche "Geschosse" auch eher selten in meinen Keller, weiß auch nicht, was mich da bei der Probe geritten hat, ausgerechnet den Wein nachzubestellen, aber ich war da zum Glück nicht allein auf dieser Irrtour...
Sicher mag es aber auch eine ganze Reihe Leute geben, die genau so etwas lieben...
Zu viel saure Frucht mag ich auch nicht, aber immer noch lieber als übermäßig gekochtes. Dabei gibt es aber ja so viele schöne Weine, bei denen alles im Lot ist, eine süße reife Frucht, in die man gerne beißt, ist mir eigentlich immer willkommen.
Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 19:30
von Jochen R.
VillaGemma hat geschrieben:
...wäre interessant, wenn Du einen 2008 Michel Tardieu Cuvee Special mal dagegen probieren würdest

...was Du zu dem sagst, ...
Hallo Robert,
das interessiert mich jetzt auch und danke für den Tipp

Ich hab jetzt noch noch einen Christia 2009 und 2007 zum antesten,
den 2009er Janasse muss ich wohl dringend nochmals nachkosten
Aber bei Gelegenheit werde ich dann auch mal einen Tardieu probieren.
Viele Grüße,
Jochen
Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Verfasst: Mi 21. Nov 2012, 19:38
von VillaGemma
Jochen R. hat geschrieben:
das interessiert mich jetzt auch und danke für den Tipp

Ich hab jetzt noch noch einen Christia 2009 und 2007 zum antesten,
den 2009er Janasse muss ich wohl dringend nochmals nachkosten
Hallo Jochen,
gern, kein Ding. Nur nochmal als Hinweis. Der 2008 Tardieu, der genannte, ist schon randvoll mit süssen Früchten. Aber groß und mit viel Kraft. (Obs ein Marmeladenwein ist, werde ich mit Hilfe von Torsten noch klären

...ich glaube es ja erstmal nicht. Ich glaube, Marmelade ist anders...aber abwarten).
Den Janasse würde ich an Deiner Stelle aktuell nicht aufmachen. Es ist einfach schade, wenn man einen (wahrscheinlich) so guten Wein unreif aufmacht, meine Meinung. Lobenberger meinte auch, dass man den erst 2013 aufmachen sollte.
Die Christas muss ich dann irgendwann auch mal probieren
VG,
Robert
Re: Rhone - Châteauneuf du Pape
Verfasst: Fr 23. Nov 2012, 20:07
von Jochen R.
Hallo Robert,
heute habe ich den 2009er C9dP von der Dom. de Christia aufgezogen
und ich muss sagen, dass mir auch hier (wie beim 2009er Janasse) gleich
hedonistische Frucht (v. a. Brombeeren und Heidelbeeren) anspringt,
dann gesellen sich florale Noten, Gewürze, Weihnachtsgebäck, Tabak und
sogar ein Hauch Zitronen dazu.
Mittlerer bis voller Körper, dunkelfruchtig, etwas Tabak, frische Säure und
wieder ein schöner langer Abgang.
Ganz so hoch werten wie den Janasse würde ich nicht, aber das ist m. M. schon
hervorragend! Nichts unreif, verschlossen oder wie auch immer...
Viele Grüße,
Jochen