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Re: Schloss Lieser
Verfasst: Mi 28. Feb 2024, 20:30
von Bernd Schulz
Nora hat geschrieben:Für 14 Euro ein Hammer PGV!
Thomas Haag gehört schon seit längerem zur absoluten Moselspitze. Gemessen an der Qualität waren seine Preise meistens sehr konsumentenfreundlich kalkuliert, wie ich finde.
Zufälligerweise

habe ich kurz vor 20:00 auch einen Schloss-Lieser-Riesling aus dem Keller geangelt:
Hier wird leider nicht ganz das geboten, was ich mir von einer Goldkapsel-Auslese aus bestem Hause erwarte. Für meine Begriffe liegt das mit am Jahrgang (typisches 05er-Syndrom).
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Schloss Lieser
Verfasst: Mi 28. Feb 2024, 20:31
von Nora
Ich mache oft Curry, in vielen verschiedenen Versionen, mal mit und oft ohne Fleisch oder Fisch. Und die sind scharf! Rotwein geht m.E. gar nicht. Die besten Erfahrungen habe ich mit restsüßen Weinen gemacht, Gewürztraminer, Scheurebe und Riesling. Je schärfer das Essen, desto süßer darf der Wein sein.
VG, Nora
Re: Schloss Lieser
Verfasst: Mi 28. Feb 2024, 20:38
von Nora
Danke, Bernd für deine Notiz!
Meine erste Auslese von Schloss Lieser ist die 2019er Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Auslese Goldkapsel und die habe ich noch nicht angefasst. Ich bin aber schon gespannt.
VG, Nora
Re: Schloss Lieser
Verfasst: Mi 28. Feb 2024, 20:46
von Bernd Schulz
Nora hat geschrieben:Ich mache oft Curry, in vielen verschiedenen Versionen, mal mit und oft ohne Fleisch oder Fisch. Und die sind scharf! Rotwein geht m.E. gar nicht. Die besten Erfahrungen habe ich mit restsüßen Weinen gemacht, Gewürztraminer, Scheurebe und Riesling. Je schärfer das Essen, desto süßer darf der Wein sein.
Das sehe/schmecke ich ganz genauso
Nora hat geschrieben:Meine erste Auslese von Schloss Lieser ist die 2019er Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Auslese Goldkapsel und die habe ich noch nicht angefasst. Ich bin aber schon gespannt.
Bei einem solchen 19er sollte es sich schon um einen absoluten Hochkaräter handeln. Mein Neid ist dir gewiss!
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Schloss Lieser
Verfasst: Mi 28. Feb 2024, 20:51
von amateur des vins
Nora hat geschrieben:Ich mache oft Curry, nd die sind scharf!
Ok, "Curry" ist ja nun alles andere als ein wohldefinierter Begriff und geht von sehr mild bis atemberaubend scharf - deshalb meine Frage. Ich entnehme, daß es sowas wie milde Currys bei Dir nicht gibt.
Nora hat geschrieben:Rotwein geht m.E. gar nicht. Die besten Erfahrungen habe ich mit restsüßen Weinen gemacht, Gewürztraminer, Scheurebe und Riesling. Je schärfer das Essen, desto süßer darf der Wein sein.
Klar, unter der Schärfeprämisse ergibt sich das so.
Probier' mal in mild mit Pinot, wenn Du magst. Ich fand das erleuchtend.
/offtopic
Re: Schloss Lieser
Verfasst: Mi 28. Feb 2024, 21:00
von Nora
Das probiere ich dann mal aus. Danke für die Anregung!
VG, Nora
Re: Schloss Lieser
Verfasst: Mi 28. Feb 2024, 21:03
von UlliB
Bernd Schulz hat geschrieben:
Hier wird leider nicht ganz das geboten, was ich mir von einer Goldkapsel-Auslese aus bestem Hause erwarten. Für meine Begriffe liegt das mit am Jahrgang (typisches 05er-Syndrom).
Schloss Lieser pflegt für meine Begriffe im Mosel-Kontext einen ziemlich opulenten Stil. In manchen Jahren wirken hier schon die Kabinette so, als hätte man sie aus Trauben im hohen Spätlese- oder gar Auslesebereich erzeugt. Da wirkt die Kombination aus opulentem Stil mit opulentem Jahr nicht immer glücklich - ich hatte schon ähnliche Erfahrungen mit einigen 2009er Auslesen. Ich glaube, dass man hier mit den schlankeren Jahrgängen wesentlich besser fährt (ich sollte noch ein paar 21er einkellern!).
Gruß
Ulli
Re: Schloss Lieser
Verfasst: Mi 28. Feb 2024, 22:08
von Bernd Schulz
UlliB hat geschrieben:Schloss Lieser pflegt für meine Begriffe im Mosel-Kontext einen ziemlich opulenten Stil. In manchen Jahren wirken hier schon die Kabinette so, als hätte man sie aus Trauben im hohen Spätlese- oder gar Auslesebereich erzeugt.
Um es ehrlich zu sagen: Mir ist bislang nicht aufgefallen

, dass Thomas Haag im Kontext der Mittelmosel einen vergleichsweise opulenten Stil pflegt. Die jüngeren Kabis, die ich zuletzt von Schloss Lieser getrunken habe, wirkten auf mich klar kabinettig - und auch die 2004er oder 2008er, die ich kennengelernt habe, machten einen (jahrgangsgemäß) normal schlanken Eindruck. Auf der Grundlage meiner bisherigen Begegnungen mit Schloss-Lieser-Rieslingen kann ich keine auffällig opulente Stilistik erkennen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich längst nicht die durchgängigen Erfahrungen mit diesem Weingut besitze, wie du sie gemacht hast.
Re: Schloss Lieser
Verfasst: So 2. Jun 2024, 22:55
von Bernd Schulz
Den Auftakt der größten Süßweinverkostung meines Lebens bildetet gestern diese exzellente Auslese:
Weit besser als die im Februar getrunkene 05er Auslese, aber eben auch lange Goldkapsel, 2012 statt 2005 - und aus der 0,75er Flasche (was mehr als manchmal gedacht ausmachen kann).
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Schloss Lieser
Verfasst: Di 10. Sep 2024, 11:19
von Ollie
UlliB hat geschrieben: ↑Mi 28. Feb 2024, 21:03
Schloss Lieser pflegt für meine Begriffe im Mosel-Kontext einen ziemlich opulenten Stil. In manchen Jahren wirken hier schon die Kabinette so, als hätte man sie aus Trauben im hohen Spätlese- oder gar Auslesebereich erzeugt. Da wirkt die Kombination aus opulentem Stil mit opulentem Jahr nicht immer glücklich
Mal abgesehen davon, daß ich Schloss Lieser ganz genau so wie Ulli sehe (und deshalb typischerweise vermeide, obwohl vielleicht die 2021er eine gute Idee sein könnten...

), habe ich hier noch einen Datenpunkt, der sogar mich überrascht hat, weil er meine Ansicht überbestätigt:
2007 Brauneberge Jufferr Riesling Kabinett
8.5 Vol%
Sowohl in der Nase als auch am Gaumen Tarte Tatin: süßer, gekochter Apfel, Karamell, ein bißchen Würze (hauchzart Zimt, sehr deutlich Vanille), Schmelz wie vom buttrigen Mürbeteig. Trotz des Alters nur leichte Reifenoten, die mit Luft aufklaren. Deutlich als 2007er zu erkennen. Trotz des vergleichsweise hohen Alkohols sehr süß, schmeckt wie 65-75 g/l RZ (oder mehr?), also deutlicher Spätlesetyp - wenn, ja wenn nicht das unterkomplexe Aromenspektrum wäre, das das Prädikat verrät. Immerhin hat die hohe Süße den gastronomischen Vorteil, dem Wein "Körper" und Opulenz zu geben. Hmmmmm. Qualitativ 87 höchstens, aber der Wein verdunstet schnell, so unangenehm zu trinken scheint er also nicht zu sein.
Ach, und falls Nora mitliest: Null Furz, alles weg.
Ich glaube, von den Auslesen lasse ich noch viele, viele, viele Jahre die Finger...
Cheers,
Ollie