Jochen R. hat geschrieben: ↑Sa 16. Nov 2024, 19:25
Ich käme nie auf die Idee, "Alte Reben", "Vielle Vignes" etc. blind als Qualitätsmerkmal einzuordnen.
Hallo Jochen,
du vielleicht nicht, andere Leute aber schon. Wie weiter oben schon geschrieben, betrachte ich die Aussage als
werblich, worauf die breite und gefühlt in den letzten Jahren zunehmende Verwendung dieser Angaben auf dem Etikett hindeutet.
Und wenn man solche werblichen Angaben überhaupt zulässt, sollten sie schon einen definierten Wahrheitsgehalt haben. Im Moment kann jeder Erzeuger wenige Jahre alte Reben als "alt" bezeichnen, wenn er das so möchte. Da sehe ich verbindliche Regeln schon als sinnvoll an, um völligen Wildwuchs zu vermeiden.
Aber
Rieslingfan hat natürlich Recht: keine der zulässigen Zusatzangaben auf dem Etikett sagt über die Qualität des Inhalts etwas Relevantes aus ("Bio" würde ich davon mal ausnehmen, da hier zumindest die berechtigte Hoffnung besteht, dass der Wein keine Pestizidrückstände enthält und bestimmte umweltschädigende Praktiken bei der Erzeugung unterlassen wurden - was mit der
sensorischen Qualität allerdings nichts zu tun hat). Insofern kann man sich dann natürlich auf den Standpunkt stellen, dass der Erzeuger alles mögliche auf das Etikett schreiben kann, weil eh egal.
Gruß
Ulli