Und weil heute Freitag, der 21. Januar ist, noch einen draufgesetzt:
Domaine de Chevalier, 1994
Kommt an den Rauzan-Segla heran. Aber Schritt für Schritt:
In der Nase dominiert zunächst mehr das Holz, reifes Holz, nicht röstig und nicht ätherisch und dahinter kommt etwas rote und dunkle Beeren-Frucht durch. Später kommen leichte Ledernoten dazu und auch Nuancen an feinätherischen Aromen. Klasse.
Am Gaumen etwas karger, weniger Extrakt aber durchaus passend, trocken. Knapp lebhaft, Gerbstoffe eher feinkörnig mit noch etwas Grip und leichter Adstringenz. Gute Struktur. Knapp sehr harmonisch und vielschichtig. Langer Abgang. 91 OpfP. Auch das war für mich ein sehr guter Kauf.
Der Vergleich ist schwierig. Der Rauzan zeigt mehr Muskeln und beeindruckt mit etwas mehr Länge. Der Chevalier darf aber nicht unterschätzt werden, was ich gleich nach dem Öffnen tat. Mit etwas Luft ist es der trinkigere, der etwas "femininere" weil feinere Wein (aber Vorsicht, ob er wirklich ein Frauenversteher ist, darf bezweifelt werden - meine Frau kommt mit sowas nicht klar

). Müsste ich zwischen beiden wählen, würde ich evtl. zum Chevalier greifen, es aber sogleich bedauern

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