
Ciao
Peter
Danke Markus, die gleiche Frage hatte ich mir auch gestellt. Ich hatte mich nicht getraut zu fragenMarkus Vahlefeld hat geschrieben:Das verstehe ich nicht.pivu hat geschrieben:In jedem Fall ist das Projekt unvollständig, weil die Weinbergsarbeit aussen vor gelassen wird.
Theoretisch ja, praktisch hätte das bedeutet, eine Leerfahrt zurück zu machen. Das wäre für die Klimabilanz noch schlechterMichaelWagner hat geschrieben:@markus: dafür hätte man doch einfach nur Trauben aus dem gleichen Weinberg zu verschiedenen Winzern geben müssen und dann gleich ausbauen, oder nicht ?!?
Ich habe es leicht anders verstanden: Gleicher Lesetermin aller Trauben. Alle Trauben werden eingemaischt, die Maische wird herumgekarrt. Insgesamt (also benoetigte TRansportzeit zzgl. Harmonisierung) 13h Maischestandzweit. Ab diesem Zeitpunkt individuelle Weiterverabeitung je nach Erzeugerphilosophie: Mostklaergrad und -behandlung, unterschiedliche (An)Gaergeschwindigkeit und -Temperatur, daher unterschiedlicher Gaerverlauf, Abstich, Behandlung und Ausbau des Jungweins, Fuelltermin und -Methode...Markus Vahlefeld hat geschrieben:Ich verstehe das Projekt noch nicht ganz. Die Trauben werden zur gleichen Zeit gelesen, im Gärstadium zweimal 150 und zweimal 700km hin- und hergekarrt. Dann hat jeder Winzer den angegorenen Traubenmost der anderen und lässt sie 13 Stunden auf der Maische, bevor sie in 300l Stahltanks umgefüllt und dort gären und auf der Hefe gelassen werden.
Was die Weine unterscheidet ist: Kellertemperatur, Kellerumgebung und natürlich die gefahrenen Kilometer.
Ist das bis dahin richtig?
Hallo Gerald,Gerald hat geschrieben:Ich kann nur für mich (rein subjektiv) sagen, dass die Aussage mit der Dominanz des Weinguts über die Lage sehr gut zu meinen eigenen Erfahrungen passt. Die Weine aus verschiedenen Lagen eines Weinguts haben für mich meist viel mehr gemeinsam als Weine unterschiedlicher Erzeuger aus derselben Lage.
geht dann vielleicht doch etwas weit. Eine Lagenklassifikation sagt ja zunächst nur aus, dass Trauben aus einer höher klassifizierten Lage A im großen und ganzen einen besseren Wein ergeben als die aus der niedriger klassifizierten Lage B. Von erkennbarem Lagencharakter wird hier zunächst einmal nichts gesagt. Und soweit passt die Sache schon: jeder Winzer weiß, aus welchen Lagen oder Teillagen bei ihm die Trauben für die besten Weine kommen, und er weiß im Regelfall auch, dass sich das bei seinen direkten Nachbarn gleich oder zumindest ähnlich verhält. Die qualitativen Unterschiede von Lagen sind keineswegs Legende, sondern Tatsache.So gesehen konnte ich die Euphorie über Lagenklassifikationen etc. ohnehin nicht immer so richtig nachvollziehen.
Naja, nun habe ich die Weine nicht probiert, bin aber von der mutmaßlichen Unterschiedlichkeit schon überrascht. Dass die von Dir genannten Faktoren den Wein DERART beeinflussen, ist für mich nicht vorhersehbar gewesen. Auch wenn Mostklärung, Abstich und Füllmethode schon wichtig sind, hätte ich ihnen nicht die Dominanz über den Traubenausdruck zugetraut. Und weniger noch im Jungweinstadium.Ollie hat geschrieben:Gleicher Lesetermin aller Trauben. Alle Trauben werden eingemaischt, die Maische wird herumgekarrt. Insgesamt (also benoetigte TRansportzeit zzgl. Harmonisierung) 13h Maischestandzweit. Ab diesem Zeitpunkt individuelle Weiterverabeitung je nach Erzeugerphilosophie: Mostklaergrad und -behandlung, unterschiedliche (An)Gaergeschwindigkeit und -Temperatur, daher unterschiedlicher Gaerverlauf, Abstich, Behandlung und Ausbau des Jungweins, Fuelltermin und -Methode...
Aufgrund der Vielzahl an Einflussgroessen sind Kontrollgebinde fast kaum sinnvoll darstellbar. Dabei haben all diese Faktoren so grossen Einfluss auf den Charakter des fertigen Weins, dass niemand ueberrascht sein kann, wie gross die Unterschiede der Weine sind, geschweige denn dass die Weine unterschiedlich sind. Das wirklich bemerkenswerte Resultat an diesem Experiment ist also eher, wie sehr die Leute einem "Lagenideal" und einer bestimmten Vorstellunge von "Lageneinfluss" verhaftet sind.