Servus Torsten,
Ich weis, dass die 99er erst jetzt vom Gut freigegeben wurden, weil die Flaschen vorher untrinkbar waren. Wundert mich nicht, schließlich hat er die Fässer damals noch nicht geschwefelt gehabt. Allerdings glaube ich, daß diese Flasche ein Ausreißer war - eine zuvor von mir gekostete Flasche war wirklich ausgezeichnet; vor allem für einen 12 Jahre alten Wein in dieser Preisklasse.
Faugeres
- austria_traveller
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Re: Faugeres
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Re: Faugeres
Hallo zusammen,
dieser hier ist wohl ein kleiner Klassiker, der mir seit etlichen Jahren Freude bereitet, heute kam die vorletzte Flasche dran: Chateau des Estanilles Faugeres 1999. Unglaublich tiefe Farbe für das Alter, herrlicher Duft: Holunder, Garrigue, etwas Menthol. Vorbildlich eingebundener hoher Alkohol, wirkt überhaupt nicht wuchtig, sondern kühl, mineralisch und frisch. Für mich ein kleiner Geniestreich !
Viele Grüße
Markus
dieser hier ist wohl ein kleiner Klassiker, der mir seit etlichen Jahren Freude bereitet, heute kam die vorletzte Flasche dran: Chateau des Estanilles Faugeres 1999. Unglaublich tiefe Farbe für das Alter, herrlicher Duft: Holunder, Garrigue, etwas Menthol. Vorbildlich eingebundener hoher Alkohol, wirkt überhaupt nicht wuchtig, sondern kühl, mineralisch und frisch. Für mich ein kleiner Geniestreich !
Viele Grüße
Markus
- austria_traveller
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Re: Faugeres
Guten Morgen Forum,
Ja so alte Faugeres sind wirklich eine Freude. Schade daß du so weit weg bist - Markus - denn so einen alten Estanilles hätte ich gerne mal verkostet.
Nachdem ich bei meiner letzten Flasche vom 99er Faugeres vom Barral solche Fehltöne hatte (gut; der Korken war scheinbar etwas durchlässig), gestern wieder eine Flasche ganz auf der Höhe. In Würde gereift, unglaubliche Fruchtsüße, Garrigue, beerig, trotzdem noch gaaaanz ganz leicht ein prickeln auf der Zunge (was aber nicht wirklich gestört hat; im Gegenteil, es hat dem Wein eine sehr interessante Note gegeben), ausbalancierte Säure. Alles in allem sehr trinkig. Gebe wieder 90GP, obwohl mein Preis-Genuß-Verhältnis deutlich höher liegt.
Ja so alte Faugeres sind wirklich eine Freude. Schade daß du so weit weg bist - Markus - denn so einen alten Estanilles hätte ich gerne mal verkostet.
Nachdem ich bei meiner letzten Flasche vom 99er Faugeres vom Barral solche Fehltöne hatte (gut; der Korken war scheinbar etwas durchlässig), gestern wieder eine Flasche ganz auf der Höhe. In Würde gereift, unglaubliche Fruchtsüße, Garrigue, beerig, trotzdem noch gaaaanz ganz leicht ein prickeln auf der Zunge (was aber nicht wirklich gestört hat; im Gegenteil, es hat dem Wein eine sehr interessante Note gegeben), ausbalancierte Säure. Alles in allem sehr trinkig. Gebe wieder 90GP, obwohl mein Preis-Genuß-Verhältnis deutlich höher liegt.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Re: Faugeres
Seufz, als Don Quichotte im Kampf gegen das eigentlich in der deutschen Sprache nicht existierende Unwort "trinkig" werde ich wohl ewig so erfolglos bleiben wie der Ritter von der traurigen Gestalt....aber ich gebe trotzdem so schnell nicht auf!
Die Weine von Chateau de Estanilles habe ich während meiner ersten Südfrankreichphase (vor ca. 11-12 Jahren) auch ausprobiert. Ich mochte sie ganz gerne, konnte sie in ihrer vergleichsweise eleganten, eher zurückhaltenden Art gegenüber lauteren, mit mehr Power aufwartenden Gewächsen aus dem Midi nicht richtig schätzen. Ich glaube, dass sie meinen heutigen Geschmacksvorlieben sehr entgegenkommen würden, habe aber leider nichts mehr davon im Keller. Da sie, wie Markus´Posting zeigt, offenbar ausgezeichnet reifen, ist das doppelt schade!
Beste Grüße
Bernd
Die Weine von Chateau de Estanilles habe ich während meiner ersten Südfrankreichphase (vor ca. 11-12 Jahren) auch ausprobiert. Ich mochte sie ganz gerne, konnte sie in ihrer vergleichsweise eleganten, eher zurückhaltenden Art gegenüber lauteren, mit mehr Power aufwartenden Gewächsen aus dem Midi nicht richtig schätzen. Ich glaube, dass sie meinen heutigen Geschmacksvorlieben sehr entgegenkommen würden, habe aber leider nichts mehr davon im Keller. Da sie, wie Markus´Posting zeigt, offenbar ausgezeichnet reifen, ist das doppelt schade!
Beste Grüße
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Re: Faugeres
Soll ich besser "lecker" schreibenBernd Schulz hat geschrieben:Unwort "trinkig"


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Gerhard aus Wien
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Re: Faugeres
Ja, nach meinem Sprachgefühl kannst du unbedingt besser "lecker" schreiben! Vom Duden mal ganz abgesehen: Wenn ich "lecker" lese, lecke ich mir die Lippen, bei "trinkig" kratze ich mich am Kopf und frage, was eine Flüssigkeit denn sonst sein soll?
Krieg dem sprachlichen Schwachfug!
Beste Grüße
Bernd
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Re: Faugeres
Hallo Bernd,Bernd Schulz hat geschrieben:Ja, nach meinem Sprachgefühl kannst du unbedingt besser "lecker" schreiben! Vom Duden mal ganz abgesehen: Wenn ich "lecker" lese, lecke ich mir die Lippen, bei "trinkig" kratze ich mich am Kopf und frage, was eine Flüssigkeit denn sonst sein soll?
Krieg dem sprachlichen Schwachfug!![]()
Beste Grüße
Bernd
manchmal muss man sich auch neuen Wortkreationen gegenüber offen zeigen... Lecker und trinkig sind für mich beide nicht negativ besetzt. Lecker das Naschwerk, nachdem du dir eben die Lippen leckst... Beim 2007er Terra d´Hom, dem ich grad auf der Spur bin, wäre ich fast geneigt, dieses Wort in der VKN zu verwenden - und wir reden hier von einem Wein, der zum Besten gehört, was ich aus Porrera kenne! Einer der Weine, die man nicht zum, sondern anstelle des Desserts trinken sollte.
Trinkig dagegen ist bei mir die moderne Kurzform des "lässt sich sehr gut trinken" oder "rinnt sehr gut und mit Genuss die Kehle runter". Grade du müßtest eigentlich wissen, dass das nicht für alle Flüssigkeiten gleichermaßen zutrifft...
Der Terra d´Hom tat dies auch (zusätzlich zu dem, dass er schon einer der leckersten Weine der letzten Zeit war...), also könnte ich kurz und bündig zu dem Wein schreiben: "Äußerst lecker und trinkig - 98+/100 Th."


Bleibt der Wein. Der war so gut, dass ich ihn sofort aus der Probe hätte herausziehen und komplett leertrinken wollen - und dass bei einer höchst illustren Kameradschaft von Weinen, die allesamt höchsten Spaß machen...
Ist zwar im Faugeres hier komplett off - aber als Entgegnung auf deine Worte musste mir das jetzt von der Seele, aber wenn es hierzu tatsächlichen Diskussionsbedarf geben sollte, dann sollten wir das in einem neuen Thread tun...
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Re: Faugeres
Ich weiß das, lieber Torsten - aber aus der VKN/Bewertung geht doch hervor, ob der Wein mit Genuss die Kehle herunterläuft. Bei 90 Punkten gehe ich davon aus, dass das der Fall ist. Da muss nicht noch "trinkig" danebenstehen.Trinkig dagegen ist bei mir die moderne Kurzform des "lässt sich sehr gut trinken" oder "rinnt sehr gut und mit Genuss die Kehle runter". Grade du müßtest eigentlich wissen, dass das nicht für alle Flüssigkeiten gleichermaßen zutrifft...
Manchmal ja, aber manchmal bleiben nichtssagende Modewörter einfach auch nichtssagende Modewörter.manchmal muss man sich auch neuen Wortkreationen gegenüber offen zeigen...
Nee, den Aufwand braucht es für mich nicht. Aus privaten Gründen hält sich mein Bedarf an längeren Diskussionen momentan eh sehr in Grenzen. Ich werde mir einfach weiter erlauben, hier und da über den Gebrauch eines für mein Sprachempfinden scheußlichen Neudeutsch-Adjektivs zu moppern - ohne dass diejenigen, die immer mal gerne ein "trinkig" in ihre Weinbeschreibungen einfließen lassen, glauben sollen, ich würde sie generell für dusslig halten. Das ist mitnichten der Fall; mir stinkt das betreffende Wörtchen einfach nur so wie anderen ein heftiger Spontanvergärungsböckser....aber wenn es hierzu tatsächlichen Diskussionsbedarf geben sollte, dann sollten wir das in einem neuen Thread tun...
Offtopische Grüße
Bernd
- austria_traveller
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Re: Faugeres
Hallo Forum,
Vor kurzem im Glas: Chateau des Estanilles Prestige 2000
Leider nicht der erwartete Blockbuster, wie von Markus (Ostbelgier) beschrieben, aber mein Wein ist auch ein Jahr jünger und 1 Qualitätsstufe tiefer; aber der Reihe nach.
Anfänglich kühle, nach einiger Zeit aber leicht stumpfe Nase, wirkt leicht ermattet. Am Gaumen etwas fleischig, stabile Säure, etwas mineralisch aber alles in homöopathischer Dosierung.
Nett, ein guter Wein, der seine besten Tage schon hinter sich hat (oder vielleicht hat der immer so geschmeckt; keine Ahnung) - trotzdem angenehm zu trinken, nix aufregendes; aber den Versuch wert. 86 GP.
Vom PLV her aber deutlich zu schwach, für 15 Flocken sollte der mir schon was bieten.
Vor kurzem im Glas: Chateau des Estanilles Prestige 2000
Leider nicht der erwartete Blockbuster, wie von Markus (Ostbelgier) beschrieben, aber mein Wein ist auch ein Jahr jünger und 1 Qualitätsstufe tiefer; aber der Reihe nach.
Anfänglich kühle, nach einiger Zeit aber leicht stumpfe Nase, wirkt leicht ermattet. Am Gaumen etwas fleischig, stabile Säure, etwas mineralisch aber alles in homöopathischer Dosierung.
Nett, ein guter Wein, der seine besten Tage schon hinter sich hat (oder vielleicht hat der immer so geschmeckt; keine Ahnung) - trotzdem angenehm zu trinken, nix aufregendes; aber den Versuch wert. 86 GP.
Vom PLV her aber deutlich zu schwach, für 15 Flocken sollte der mir schon was bieten.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Gerhard aus Wien
- octopussy
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Re: Faugeres
Salut,
mir bislang nicht bekannt waren die Weine des Château de la Liquière aus Cabrerolles. Mit 60 ha ist das Weingut recht groß. Es werden ausschließlich Faugères produziert, insgesamt 10 verschiedene. Der 2009 Faugères Vielles Vignes stammt von einer 17 ha Parzelle auf Schieferböden, bestockt mit Carignan, Grenache, Syrah und Mourvèdre. In der Nase ist der Wein noch sehr ungestüm und ungezügelt, das ist derzeit nur etwas für Fans des "wilden Südens". Mir persönlich würde er wahrscheinlich in drei bis vier Jahren nochmal besser schmecken. Auch jetzt fand ich ihn aber sehr interessant und gut zu trinken.

mir bislang nicht bekannt waren die Weine des Château de la Liquière aus Cabrerolles. Mit 60 ha ist das Weingut recht groß. Es werden ausschließlich Faugères produziert, insgesamt 10 verschiedene. Der 2009 Faugères Vielles Vignes stammt von einer 17 ha Parzelle auf Schieferböden, bestockt mit Carignan, Grenache, Syrah und Mourvèdre. In der Nase ist der Wein noch sehr ungestüm und ungezügelt, das ist derzeit nur etwas für Fans des "wilden Südens". Mir persönlich würde er wahrscheinlich in drei bis vier Jahren nochmal besser schmecken. Auch jetzt fand ich ihn aber sehr interessant und gut zu trinken.

Beste Grüße, Stephan