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Re: Cote de Beaune

Verfasst: Fr 11. Feb 2011, 22:09
von thvins
Hallo Björn,

welcher der ganz vielen Pruniers aus Auxey - Duresses ist es denn? Da gibt es einige gute...

Re: Cote de Beaune

Verfasst: Sa 12. Feb 2011, 15:46
von Herr S.
Hallo Torsten,

Michel Prunier (direkt an der Hauptstrasse) ist gemeint, sehr gute Rote aber vor allem den Auxey-Duresses VV blanc habe ich gefressen da mit dem Holz sehr sparsam umgegangen wurde und der Wein daher eine tolle Balance hat und die Chardonnay ihre fruchtigen Züge noch ausleben darf.

Viele Grüße,
Björn

Re: Cote de Beaune

Verfasst: Sa 12. Feb 2011, 16:39
von thvins
Hallo Björn,

okay -bei Michel war ich auch schon Mitte der 90er, der hat damals schon gute Sachen gemacht, auch Prunier-Damy ist mir in guter Erinnerung geblieben. Wir waren damals bei fünf Winzern im Dorf, außer Diconne (auch zu empfehlen) waren es alles Prunier´s...

Letztes Jahr, als ich mal wieder durch kam, war leider grade Mittagszeit.

Re: Cote de Beaune

Verfasst: So 13. Feb 2011, 18:58
von Herr S.
Hallo zusammen,

um das Burgunderwochenende zuende zu bringen hat es heute einen weißen Burgunder erwischt. So toll der 98er Clos du Val vorgstern und der Rest gestern auch war, so enttäuschend ist der momentan genoßene Wein:

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Mehr als 75 Punkte kann ich dafür nicht geben.

Zum Glück kommt am Dienstag mein Trauzeuge inkl. Übernachtung zu Besuch, da werde ich mir die Enttäuschung mit Knipsers 2004 Halbstück Reserve oder einem anderen"Kracher" hinunterspülen können!

Viele Grüße,
Björn

Re: Cote de Beaune

Verfasst: So 13. Feb 2011, 22:35
von octopussy
Da hier über weiße Auxey-Duresses diskutiert wurde: Vorletzte Woche hatte ich einen recht schönen im Glas, der allerdings schon recht reif wirkte:

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Auch aus einer weiteren Côte de Beaune Appelation, die tendenziell eher für ihre Rotweine bekannt ist, konnte ich einen Wein probieren.

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Re: Cote de Beaune

Verfasst: So 13. Feb 2011, 22:44
von octopussy
Dass auch einfache Bourgogne Rouges vorzüglich reifen können, bewies jüngst dieser 1999 Bourgogne Rouge von Hubert de Montille, dem sympathischen Winzer, der ausführlich in dem Film Mondovino von Jonathan Nossiter zu Wort kommt. Selbst die einfachen Bourgognes von de Montille sind natürlich nicht geschenkt (knapp unter 20 Euro in D), aber dieser hier erschien mir sein Geld wert.

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Corton 1994 Bonneau du Martray

Verfasst: Di 15. Feb 2011, 11:10
von thvins
Hallo allerseits,

ein Wein, der noch aus der Zeit stammte, wo auch ich blind dem Weinführer - in dem Falle Guide Hachette mit ** und den Lobgesängen des anbietenden Händlers folgte, ohne selber verkostet zu haben bzw. ohne Wissen, wie ich den Händler einzuschätzen hätte...

Das Experiment war für damalige Verhältnisse mit über 60 DM auch nicht grade billig und ging mit dem gestrigen Öffnen der Flasche völlig in die Hose.

Bonneau du Martray; Corton; Grand Cru; 1994 rot

Nein, zu dünn, wie an anderer Stelle vorhergesagt, war er nicht, aber im Endeffekt so etwas von belanglos und nichtssagend, ja gradezu langweilig und eindimensional... Kleine, halb offene Nase eines einfachen Dorf-Pinots, nach wie vor auf der fruchtigen Seite mit Kirschen und Johannisbeeren, vielleicht auch etwas eingekochte Himbeeren, passable Säure, ein harmonischer Essensbegleiter, der durchaus etwas Spaß vermittelt, wenn man nicht das Etikett mit dem Grand Cru und den Preis vor Augen hat. Unkompliziert zu trinkender Wein, der in der 10 bis 15 € Klasse durchaus gerechtfertigt wäre. Kein Tiefgang, kaum Komplexität, keinerlei emotionale Momente, wie ich sie mir eigentlich von einem Grand Cru wünsche. Nur ein einfacher, sehr guter Pinot, der nicht aneckt und nicht aufmuntert.
90/100 Th. wären es blind geworden.

Für die Bezeichnung Grand Cru aber eine Unverschämtheit und auch für den Preis. Nehme ich nur die Umrechnung des Preises in DM zugrunde, ohne Zins und Zinseszins und ohne zu fragen, was der Wein heute kosten würde, dann ist das maximal ein persönlicher PG-Index von 0,7 bis 0,8... Auch die ** im guide Hachette sind mir bei dem gebotenen absolut unverständlich. Immerhin richten sich die Sterne ja auch nach dem Renommée der AOC, d.h. für einen Grand Cru sollte man da schon etwas anständiges erwarten können. großes Kino gewissermassen und kein nettes langweiliges Werbefilmchen. Nur gut, dass niemand mittrinken wollte, ich hätte mich schämen müssen. Nur gut, dass es eine Einzelflasche war. So wird der Ärger sich nicht nochmals wiederholen.
Den Erzeuger werde ich mir sicher merken, um den nicht nochmals aufzugreifen... Wird abgehakt unter "Burgundererlebnisse, die die Welt nicht braucht". Letztlich habe ich schon weit bessere Dorfweine getrunken, die einen Bruchteil dessen kosteten...

Es kann mit dem Dofi und dem Leoville Barton nur besser werden, oder?

Re: Cote de Beaune

Verfasst: Di 15. Feb 2011, 18:43
von Grenache
Jetzt mach mal diese Domaine nicht ganz so schlecht, das ist sie nämlich auf keinen Fall, sondern gehört mit zu den besten und gefragtesten im Burgund überhaupt, deshalb auch die relativ hohen Preise. Auch Grand Cru ist berechtigt, die Domaine hat nichts anderes. 1994 war allerdings kein besonderer Jahrgang, die Lese war verregnet und der Wein hätte schon längst getrunken sein müssen, war nichts zum lagern auf längere Zeit. Ich habe da noch nie eine Enttäuschung erlebt und besonders der Corton-Charlemagne ist sehr ausdrucksvoll und bestechend. Im Mai werde ich sie wieder besuchen.

Gruß, Grenache

Re: Cote de Beaune

Verfasst: Mi 16. Feb 2011, 12:20
von Dilbert
Hallo,

am Samstag im Glas gehabt:

Volnay, Vielles Vignes, 2008 - Joseph Voillot
In der Nase eine schöne Pinot-Note, am Gaumen mittlere Dichte, schöne Eleganz - für meinen Geschmack etwas zuviel Erdbeer, gute Länge mit einer spitzen Säurefahne.
Entwicklungspotential durchaus noch vorhanden. 89+P

Nicht schlecht, ich fand die vorher getrunkenen Givry's von Joblot für kleineres Geld allerdings besser!

Gruß,
Jochen

Re: Cote de Beaune

Verfasst: Mi 16. Feb 2011, 12:50
von thvins
Hallo Rüdiger,

ich kann erstmal den Wein und die Domaine nicht besser machen, als die Flasche war. Wäre ein Fehler offensichtlich gewesen, okay, dann wär das anders. Aber so war der Wein einfach nur auf Dorflagenniveau. Und von einem im Guide Hachette hochgelobten Grand Cru erwarte ich auch ein Mindestmaß an Alterungspotential. Ich weiß, dass 1994 nicht das überragendste Jahr in Burgund war, aber ich hätte ihn sonst wohl auch noch länger liegen lassen. Ist halt einfach kein guter Griff gewesen. Mag sein, dass die Domaine es auch noch besser kann, aber blind würd ich da erst mal nichts mehr kaufen. Dafür gibt es genug andere Erzeuger, die mich bislang mehr überzeugen konnten. Vielleicht sähe es nach einer Verkostung vor Ort anders aus, aber ob man da ohne weiteres heran kommt, oder nur erlesene Kreise empfangen werden, weiß ich natürlich nicht.

Da 2004 auch kein überragendes Jahr war, wie lange würdest du Grand Crus (hier allerdings von der Côte de Nuits) aus diesem Jahr weglegen, um sie im Optimum zu erwischen?