Primat der Rebsorte

Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, aber nie zu fragen wagten
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UlliB
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Re: Preisnachlässe und Sonderangebote

Beitrag von UlliB »

C9dP hat geschrieben:Oder über das Weinforum versuchen zu klären, aus welchen Sorten der Wein hergestellt wurde
Was hier bislang aber niemandem gelungen ist.... das Weingut selber scheint daraus ein Geheimnis zu machen, warum auch immer.

Gruß
Ulli
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susa
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Re: Preisnachlässe und Sonderangebote

Beitrag von susa »

die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass sie es vielleicht selber nicht so genau wissen ;)

lg
s
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
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hektaton
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Re: Preisnachlässe und Sonderangebote

Beitrag von hektaton »

UlliB hat geschrieben:
C9dP hat geschrieben:Oder über das Weinforum versuchen zu klären, aus welchen Sorten der Wein hergestellt wurde
Was hier bislang aber niemandem gelungen ist.... das Weingut selber scheint daraus ein Geheimnis zu machen, warum auch immer.

Gruß
Ulli
das hier ist die Lage http://www.weinlagen-info.de/#lage_id=2908
Es wird dort hauptsächlich Riesling und Veltliner angebaut. Der besagte Wein ist ein Versuch den Langencharakter bzw. Herkunft über die Rebsorte zu stellen. In anderen Ländern nichts ungewöhnliches. Ist halt etwas für Neugierige.
http://www.tegernseerhof.at/kostprobe/d ... ea1c3235db
ich freue mich auf die erste VKN hier
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Gerald
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Re: Preisnachlässe und Sonderangebote

Beitrag von Gerald »

Im Prinzip ist die Idee ja nicht schlecht, nur wäre es meiner Ansicht nach schön, auch die enthaltenen Rebsorten zu nennen. Bei Cuvées wird das fast immer angegeben und auch bei gemischten Sätzen ist es oft der Fall. Nach der Falstaff-VKN wird vermutlich der Veltliner dominieren.

Das Problem mit dem hier genannten Angebot ist halt, dass man gleich 6 Flaschen kaufen muss - solche Weine würde ich persönlich zuerst als Einzelflasche probieren.

Ansonsten gebe ich dir schon Recht, gerade die Urgesteinslagen in der Wachau dominieren meist über die Rebsorte, so dass man manchmal nicht ganz sicher ist, ob man einen Riesling oder einen Veltliner hat, die Wachau ist aber klar erkennbar.

Grüße,
Gerald
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UlliB
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Re: Preisnachlässe und Sonderangebote

Beitrag von UlliB »

Gerald hat geschrieben:Ansonsten gebe ich dir schon Recht, gerade die Urgesteinslagen in der Wachau dominieren meist über die Rebsorte, so dass man manchmal nicht ganz sicher ist, ob man einen Riesling oder einen Veltliner hat, die Wachau ist aber klar erkennbar.
Gerald,

das Wort "meist" würde ich nicht unterschreiben wollen. In aller Regel erkennt man immer noch zuerst die Rebsorte und dann - mit viel Erfahrung und einigem Glück - die Lage. Dass die Lage die Rebsorte meistens dominiert, halte ich für ein Gerücht. Ich selber habe es nach rund 10 Jahren intensivem Umgang mit Smaragden nur ein einiziges Mal erlebt, dass ich mir über die Lage ziemlich sicher war (Achleiten, was stimmte), aber nicht gleichzeitig auch über die Rebsorte.

Die Idee des von der Rebsorte unbhängigen Lagencharakters ist die neueste Sau, die durch die Weinwelt getrieben wird. Es wäre interessant, zu wissen, welchem Marketingmenschen dieser geniale Gedanke gekommen ist. Denn damit lässt sich ziemlich viel entschuldigen: für den Standort ungeeignete Rebsorte, mangelhafte Klonenselektion, falsche Unterlage - alles irrelevant. It's the site, stupid! :twisted:

Gruß
Ulli
hektaton
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Re: Preisnachlässe und Sonderangebote

Beitrag von hektaton »

UlliB hat geschrieben:
Gerald hat geschrieben:Ansonsten gebe ich dir schon Recht, gerade die Urgesteinslagen in der Wachau dominieren meist über die Rebsorte, so dass man manchmal nicht ganz sicher ist, ob man einen Riesling oder einen Veltliner hat, die Wachau ist aber klar erkennbar.
Gerald,

das Wort "meist" würde ich nicht unterschreiben wollen. In aller Regel erkennt man immer noch zuerst die Rebsorte und dann - mit viel Erfahrung und einigem Glück - die Lage. Dass die Lage die Rebsorte meistens dominiert, halte ich für ein Gerücht. Ich selber habe es nach rund 10 Jahren intensivem Umgang mit Smaragden nur ein einiziges Mal erlebt, dass ich mir über die Lage ziemlich sicher war (Achleiten, was stimmte), aber nicht gleichzeitig auch über die Rebsorte.

Die Idee des von der Rebsorte unbhängigen Lagencharakters ist die neueste Sau, die durch die Weinwelt getrieben wird. Es wäre interessant, zu wissen, welchem Marketingmenschen dieser geniale Gedanke gekommen ist. Denn damit lässt sich ziemlich viel entschuldigen: für den Standort ungeeignete Rebsorte, mangelhafte Klonenselektion, falsche Unterlage - alles irrelevant. It's the site, stupid! :twisted:

Gruß
Ulli
Dazu gibt es sehr gute und sehr viel differenziertere statements. gehört allerdings auch nicht in diese ecke des forums
hier http://wuertz-wein.de/wordpress/2012/09 ... harakters/
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Gerald
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Re: Preisnachlässe und Sonderangebote

Beitrag von Gerald »

Hallo Ulli,

ich glaube da liegt ein Missverständnis vor. Ich meinte natürlich nicht die Einzellage (wie z.B. Achleiten oder eben Steinriegl), sondern die Wachau als Ganzes. Und da hat sich schon meiner Ansicht nach ein typischer Stil etabliert, der oft besser als die Rebsorte selbst erkennbar ist. Ob das am Boden oder am Winzer (bzw. einer "Übereinkunft" über die angestrebte Stilistik) liegt, das weiß ich leider nicht.

Bei der Domäne Wachau gibt es seit ein paar Jahren einen Traminer Smaragd (vom Setzberg), der für mich nur relativ schwer als Traminer erkennbar war, aber sofort als Wachauer Wein.

Grüße,
Gerald
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sorgenbrecher
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Re: Preisnachlässe und Sonderangebote

Beitrag von sorgenbrecher »

hektaton hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben:
Gerald hat geschrieben:Ansonsten gebe ich dir schon Recht, gerade die Urgesteinslagen in der Wachau dominieren meist über die Rebsorte, so dass man manchmal nicht ganz sicher ist, ob man einen Riesling oder einen Veltliner hat, die Wachau ist aber klar erkennbar.
Gerald,

das Wort "meist" würde ich nicht unterschreiben wollen. In aller Regel erkennt man immer noch zuerst die Rebsorte und dann - mit viel Erfahrung und einigem Glück - die Lage. Dass die Lage die Rebsorte meistens dominiert, halte ich für ein Gerücht. Ich selber habe es nach rund 10 Jahren intensivem Umgang mit Smaragden nur ein einiziges Mal erlebt, dass ich mir über die Lage ziemlich sicher war (Achleiten, was stimmte), aber nicht gleichzeitig auch über die Rebsorte.

Die Idee des von der Rebsorte unbhängigen Lagencharakters ist die neueste Sau, die durch die Weinwelt getrieben wird. Es wäre interessant, zu wissen, welchem Marketingmenschen dieser geniale Gedanke gekommen ist. Denn damit lässt sich ziemlich viel entschuldigen: für den Standort ungeeignete Rebsorte, mangelhafte Klonenselektion, falsche Unterlage - alles irrelevant. It's the site, stupid! :twisted:

Gruß
Ulli
Dazu gibt es sehr gute und sehr viel differenziertere statements. gehört allerdings auch nicht in diese ecke des forums
hier http://wuertz-wein.de/wordpress/2012/09 ... harakters/
vor allem der kommentar von werner elflein auf der verlinkten seite von dirk würtz ist um ein vielfaches differenzierter: :lol:
Ach du Sch...., was für ein Unsinn! Entschuldige, Dirk, aber ich habe selten zuvor auf deinem Blog einen so verblödenden Quatsch gelesen wie diesen. Ohne Rebsorte gibt es keine Herkunft. Die Rebsorte ist Teil der Herkunft. Wenn du auf demselben Boden Riesling, Müller-Thurgau und Chardonany pflanzst, kommen dabei drei völlig verschiedene Weine heraus. Da ist nichts mehr mit dem so genannten (rebsortenunabhängigen) “Terroir”. Aber es gibt wahrscheinlich auch Leute, die glauben, man könne ein Violinenkonzert auch mit Buschtrommeln spielen. Mit ein bisschen Glück hört sich das ja ähnlich an.

Es scheint ja in Mode gekommen zu sein (wahrscheinlich eine Gegenbewegung zu den entsäuerten, enzymgepushten und mit Aromahefen entstellten Rieslingen), das “Terroir” alias die “Herkunft” einseitig auf den Boden zu reduzieren. Kein Wunder, dass neben den anspruchslosen Massenweinen inzwischen gerade aus den sich in den Presse-Hochglanz-Wichsvorlagen der Weinszene tummelnden “In”-Weingütern vermehrt nur noch Modeschrott produziert wird, für die selbsternannten “Weinkenner”, die in rauen Gerbstoff- und bitteren und Botrytisnoten in Kombination mit pappiger Süße und fettigem Alkohol Herkunftsattribute erkennen wollen.

Riesling war schon immer eine sehr vielseitige Rebsorte und eben nicht der fruchtbetonte Säuerling, als der er immer wieder gerne hingestellt wird. Eine Gefahr für die Rebsortentypizität geht auch eher von den Winzern aus, die ungehemmt die Segnungen der modernen Weinwirtschaft einsetzen als vom Klimawandel.
ps.: ich teile ullis meinung zu 100%
Gruß, Marko.
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UlliB
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Re: Preisnachlässe und Sonderangebote

Beitrag von UlliB »

Marko,

danke, wobei ich ausdrücklich darauf hinweisen möchte, dass ich nicht Werner Elflein bin - auch wenn ich seinen (wie üblich verbal etwas entgleisten) Kommentar inhaltlich schon nachvollziehen kann.

Was das ganze Terroir- und Lagengequatsche (auch wenn es von einem Herrn Würtz kommt) übrigens am wirkungsvollsten beendet, ist ein ganz simples Mittel: Blindverkostungen. Von den Terroiristen deswegen auch extrem gefürchtet...

Gruß
Ulli
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sorgenbrecher
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Re: Primat der Rebsorte

Beitrag von sorgenbrecher »

ulli,

keinesfalls sollte der eindruck einer möglichen verwechslung mit werner elflein entstehen, aber bei dem hinweis auf eine ach so differenzierte betrachtung des themas bei dirk würtz durch 'hektaton" konnte ich mich bzgl. des zitates nicht zurückhalten (generell sind die kommentare zu diesem artikel auf der seite von würtz durchaus sehr unterhaltsam zu lesen).

wovon ich nichts halte ist die überhöhung des terroir-begriffes. ja, ich bin der überzeugung, dass es rebsorten gibt, die deutlich empfindlicher auf lagenunterschiede reagieren als andere rebsorten und im besten falle sind diese lagenunterschiede auch noch möglichst reproduzierbar blind schmeckbar (wobei wohl für immer die frage im raum stehen wird, ob dieser vermeintlich lagentypische geschmack nicht nur ein als typisch wahrgenommener geschmack ist, der durch die vinifizierung, die tradition oder durch besonders erfolgreiche winzer in dieser lage geprägt wurde und wird). und das es gute und schlechte terroirs gibt ist auch nicht mehr als eine binsenweisheit.
daraus jedoch konstruieren zu wollen, dass das terroir die rebsorte überlagert, das halte ich ebenfalls für nicht haltbar und wäre wie ulli mal sehr gespannt, wie diesbezügliche blindverkostungen ausgehen würden.... :lol:
Gruß, Marko.
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