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Re: Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

Verfasst: Do 3. Nov 2011, 14:26
von vanvelsen
Bernd Schulz hat geschrieben:Ästhetische Urteile sind am Ende immer subjektiv, klar. Beim Wein verhält sich das ja auch nicht anders.

Bernd
Es ist ja interessant, dass mein Musiktipp an Susa solch eine Diskussion auslöst ;)

Als bekennender Nicht-Musik-Experte kann ich überhaupt nicht beurteilen, ob die jüngere Gould-Interpretation der Goldberg Variationen "gegen die fundamentalen Grundregeln der Kunst verstossen". Bernd's Zitat trifft es hier aber wohl ziemlich gut, denn wer von uns bekennenden Wein-Freaks kann denn beurteilen, ob der 2000er Haut-Bailly vielleicht nicht auch "gegen die fundamentalen Grundregeln der Weinbereitung verstößt"? Ich hab gute Weinkollegen die lieben HB2000 und andere fanden den gerade mal durchschnittlich.

Mir gefällt sie einfach sehr gut, die Gould-Interpretation (und Haut-Bailly 2000 natürlich auch), denn sie untermalt mit den unterschiedlichen Tempi und Lautstärken und dem emotionalen Dazwischengestöhn sehr gut einen Haut-Bailly 2000 der ungemein vielschichtig daherkommt. HB vereint Kraft und Eleganz, Würze und Frucht, Tiefe und Verspieltheit, zeigt sich manchmal sehr dominant, dann wieder eher zurückhaltend. So sehe ich auch GG's Goldberg-Interpretation.

Über Geschmack kann man schlecht streiten.

Gruss,

Adrian

PS: Susa: alternativ kannst du sonst die Cello-Suiten von Bach hören, die passen auch hervorragend. Bernd kennt da bestimmt einen Interpreten der nicht "gegen die fundamentalen Grundregeln der Kunst verstößt" ;)

Re: Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

Verfasst: Do 3. Nov 2011, 14:41
von susa
Mit dem Fundamentalen kenn ich mich auch nicht so aus ;). Und, Adrian, danke für Deine Ergänzung zum HB2000, so hab ich ihn auch empfunden.

Die Cellosuiten hab ich in der Einspielung von Yo-Yo Ma, haben wir auch live in der Kölner Philharmonie gehört und ich muss sagen, das Konzert hat mich wirklich begeistert. Ich stand am Schluss nicht, sondern wäre am liebsten noch ganz lange sitzen geblieben und hätte das alles gerne ewig in mir nachklingen lassen.

Dann hab ich noch die alte Einspielung mit Pierre Fournier, ganz anders, aber nicht weniger faszinierend.

lieben Gruß
susa