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Re: Pontet Canet - es steht ein Pferd auf der Flur
Verfasst: Do 8. Sep 2011, 11:52
von UlliB
innauen hat geschrieben:Provokante Frage: Meint Ihr, mit ein paar 1-PS Maschinen kann man auch andere Güter so kometenhaft aufsteigen lassen?
Hallo Wolf,
es sind ja nicht nur ein paar "1-PS Maschinen", sondern ein ganzes Bündel von Maßnahmen im Rahmen der Umstellung zur Biodynamie, die hier zum Erfolg geführt haben.
Und ja - wenn man das ganze Bündel betrachtet, bin ich fest überzeugt davon, dass noch viele andere Betriebe im Bordelais dramatische Verbesserungen ihrer Weinqualitäten erreichen könnten. Es gibt noch viele potentiell großartige Erzeuger, die derzeit noch weit unter ihren Möglichkeiten bleiben. Ein kurzer Blick über die Liste der klassifizierten Güter zeigt schon mal ein paar Namen.
Gruß
Ulli
Re: Pontet Canet - es steht ein Pferd auf der Flur
Verfasst: Do 8. Sep 2011, 12:26
von weinfex
Hallo Wolf,
Bordeaux wird meiner Meinung nach gar nicht darum
herum kommen, nicht zuletzt aufgrund der
klimatischen Veränderungen...
Re: Pontet Canet - es steht ein Pferd auf der Flur
Verfasst: Fr 1. Feb 2013, 00:43
von graves
Habe heute 2006er PC bekommen. Da es nur wenige Flaschen waren, wollte ich sie in eine angebrochene 2000er Kiste umpacken: Pustekuchen
Seit welchem Jahrgang hat PC diese "Blumentopf-"Form?
Danke und Gruß,
Henning
Re: Pontet Canet - es steht ein Pferd auf der Flur
Verfasst: Fr 15. Feb 2013, 13:40
von innauen
Hallo,
als Werbetexter würde ich jetzt schreiben "1600 Jahre nach dem Untergang des Römischen Reiches werden nun wieder Amphoren in Bordeaux benutzt". Bin aber kein Werbetexter und ist sicherlich auch falsch, weil Pontet Canet bestimmt nicht die ersten waren, die im Bordelais solche Experimente unternehmen. Darum poste ich diesen Artikel nur:
http://www.weinkenner.de/2013/pontet-ca ... ren-26710/
Grüße.
wolf
Re: Pontet Canet - es steht ein Pferd auf der Flur
Verfasst: Fr 15. Feb 2013, 14:49
von m_arcon
Hallo Wolf (und alle anderen die mit lesen),
zuletzt habe ich einen Kommentar von Manfred Klimek a.k.a Captain Cork gelesen (Klimek ist einer wo vor Amphoren normalerweise reißaus nimmt), der sagte sein Önologe auf Kappa (seinem eigenen Weingut in der Toskana) hätte einen Versuch unternommen und eine gewisse Menge Syrah in der Amphore ausgebaut und dann dem normalen Cuvee beigefügt. Als Test sozusagen.
Ergebniss war das der Wein sehr viel geschmeidiger und seidiger in der Textur war und einige interessante Eigenschaften aufzeigte die er sonst nicht hatte.
Im Fall von Ponet-Canet ist es kein Syrah sondern Cabernet und Merlot aber man darf auf das Ergebnis gespannt sein.
Grüße
Marc
Re: Pontet Canet - es steht ein Pferd auf der Flur
Verfasst: Fr 15. Feb 2013, 15:24
von octopussy
Klingt für mich, nach der Pferdenummer, vor allem nach dem nächsten Marketing-Gag, wobei 15% des Grand Vins in der Amphore schon eine Ansage sind. Nur eins verstehe ich nicht:
„Ich habe die Nase voll von zuviel Eiche“ wird Tesseron zitiert. Warum baut er dann nicht in größeren, gebrauchten Holzfässern (z.B. Demi-Muid) oder in Betontanks aus?
Re: Pontet Canet - es steht ein Pferd auf der Flur
Verfasst: Fr 15. Feb 2013, 17:22
von innauen
octopussy hat geschrieben:Klingt für mich, nach der Pferdenummer, vor allem nach dem nächsten Marketing-Gag, wobei 15% des Grand Vins in der Amphore schon eine Ansage sind. Nur eins verstehe ich nicht:
„Ich habe die Nase voll von zuviel Eiche“ wird Tesseron zitiert. Warum baut er dann nicht in größeren, gebrauchten Holzfässern (z.B. Demi-Muid) oder in Betontanks aus?
ich denke, die Menge von 15 % sagt viel über den vor uns liegenden Jahrgang in Bordeaux aus. Das scheint verschmerzbar. Und Dein Argument "Marketing-Gag" wäre auch eine gute Erklärung weshalb man nicht auf die üblichen Ausbaumethoden zurückgreift. Das ist zu wenig exklusiv.
Grüße,
wolf
Re: Pontet Canet - es steht ein Pferd auf der Flur
Verfasst: Fr 15. Feb 2013, 18:42
von sorgenbrecher
15% (und auch noch viel, viel mehr als das) dürften im bordeaux für fast jeden betrieb (mit ausnahme vielleicht von ein paar "garagenwinzern") absolut verkraftbar sein, das dürfte nur ein bruchteil dessen sein, was die meisten sowieso zurückhalten um die preise zu stützen. spitzen-bordeaux ist schließlich kein rares gut und eigentlich immer in ausreichend großen mengen verfügbar.
Re: Pontet Canet - es steht ein Pferd auf der Flur
Verfasst: Fr 15. Feb 2013, 20:42
von UlliB
Besonders nett ist dieser Teil:
Die Tongefässe für Cabernet Sauvignon weisen geringe Kiesanteile auf, während im Ton der Merlot-Amhoren geringe Mengen von Sandstein und Lehm enthalten sind, präzisierte Tesseron.
Ist ja klar, Cabernet wird mit (oder auf ?) Kies am besten; Merlot bevorzugt Lehm. Da eröffnet sich doch eine neue Geschäftsidee: die Rebsorten- und Gebiets-spezifische Amphorenherstellung. Für Moselrieslinge mit geringen Anteilen Schiefer, für Grauburgunder vom Kaiserstuhl mit Phonolith, für Burgunder der Cote d'Or mit Kalkstein. Gute Kunden können gegen Aufpreis den Ton mit Material aus ihren Premium-Lagen anreichern lassen. Damit kommen wir der Vollendung des Terroirgedankens wieder ein gutes Stück näher: nicht nur Vergärung mit lagenspezifischen Hefen, sondern auch Ausbau in lagenspezifischen Gefäßen. Fehlt eigentlich nur noch der lagenspezifische Winzer....
Gruß
Ulli
Re: Pontet Canet - es steht ein Pferd auf der Flur
Verfasst: Fr 15. Feb 2013, 21:50
von Frankie Wilberforce
Und nicht zu vergessen, auch das terroirspezifische Pferd und sein Dung als biologischer Duenger....
