Rhone - Châteauneuf du Pape

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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austria_traveller
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von austria_traveller »

VillaGemma hat geschrieben:Kann man keine Schnäppchen mehr "im Ausverkauf" schiessen :lol:
Das war wahrscheinlich auch der Grund ;)
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Alas
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Alas »

Hallo!

Ein Chateauneuf ohne Wucht und Marmelade, ohne nach Punkten oder Absatzmärkten in anderen Ländern zu schielen, so, wie er traditionell dort hergestellt wurde und wird.

Bild

Im Kontext eines Cassoullet nach Art des Perigord ergab sich ein ausgesprochener Genuss.

Gruß

Alas
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VillaGemma
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

Jochen R. hat geschrieben: Mittlerer bis voller Körper, cremig, süße dunkle Früchte (wieder v. a. Kirschen
und Brombeeren, auch Cassis) ohne Ende, trinkig, schöne Säure & Adstringenz,
ewig langer Abgang.
Passt heute wirklich großartig :!: , zumal die 15,5 % Alkohol wirklich gut eingebunden
sind und mir irgendwie nach was süßem war 8-)
Meine Frau und ich haben exakt diesen C9dP gestern Abend aufgemacht und offensichtlich eine andere Flasche bekommen ;-) (bzw. einen anderen Geschmack)

Die Nase war durchaus beerig mit Kirsche (typisch C9dP). Farbe fast schwarz. Mehr haben wir nicht gerochen. Wein war korrekt bei 18 Grad temperiert.

Geschmack: Auch sehr beerig, Brombeere, bisserl Kirsche und auch Johannisbeere, exakt 0 Marmelade oder süsses. Ein wenig cremig, aber wirklich nur wenig. Tanin schön rund. Aber: Der Abgang war bei uns extrem fix...überhaupt nicht einem 30,- Euro Wein würdig. Also alles andere als ein ewig langer Abgang. Den ewig langen Abgang hatten wir beim C9dP von Tardieu (Cuvee Special 2008) vor 2 Wochen. Dieser hier: Kein Vergleich. Ja, schöne Säure wenn man Säure mag. Wir tun das nicht :lol: ...daher für mich eher zuviel davon. Merk ich dann auch gern daran, dass ich morgens noch einen saueren Geschmack im Mund habe, was hier der Fall war.

Heute zum Mittag noch nachverkostet: Tendenz stark fallend. war gestern besser obwohl die Flasche gut verschlossen war. Kaum noch Nase und der Geschmack war schon sehr eindimensional. Eher ein 10,- Euro Wein, den man am 2. Tag trinkt.

Daher von uns beiden auch "nur" 91P. Und was das angeblich "süsse" angeht, kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen. Vielleicht im Vergleich zu einem Chianti ;)
"wine is sunlight held together by water" (Galileo Galilei)

Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
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Alas
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Alas »

Hallo!

Es ist jetzt das dritte Mal bei einem Wein von der südlichen Rhone, daß anscheinend die Flaschenvarianz erheblich ist. Ein Kennzeichen der Gegend?

Gruß

Alas
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Jochen R.
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Jochen R. »

VillaGemma hat geschrieben:
Jochen R. hat geschrieben: Mittlerer bis voller Körper, cremig, süße dunkle Früchte (wieder v. a. Kirschen
und Brombeeren, auch Cassis) ohne Ende, trinkig, schöne Säure & Adstringenz,
ewig langer Abgang.
Passt heute wirklich großartig :!: , zumal die 15,5 % Alkohol wirklich gut eingebunden
sind und mir irgendwie nach was süßem war 8-)
Meine Frau und ich haben exakt diesen C9dP gestern Abend aufgemacht und offensichtlich eine andere Flasche bekommen ;-) (bzw. einen anderen Geschmack)
...
Daher von uns beiden auch "nur" 91P. Und was das angeblich "süsse" angeht, kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen. Vielleicht im Vergleich zu einem Chianti ;)
Hallo Robert,
ja, sowas soll es geben, dass Geschmäcker verschieden sind und sich
Flaschen unterschiedlich präsentieren. Bei eurer Wertung von 91 P. kann
der Wein so schlecht aber auch nicht gewesen sein (oder geht eure Skala
bis 200 ?) :-)

Mir (der Ch9 sehr selten trinkt) kam der Wein am 1. Tag wirlich süß vor,
am 2. Tag weniger.

Viele Grüße,
Jochen
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VillaGemma
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

Jochen R. hat geschrieben: Hallo Robert,
ja, sowas soll es geben, dass Geschmäcker verschieden sind und sich
Flaschen unterschiedlich präsentieren. Bei eurer Wertung von 91 P. kann
der Wein so schlecht aber auch nicht gewesen sein (oder geht eure Skala
bis 200 ?) :-)

Mir (der Ch9 sehr selten trinkt) kam der Wein am 1. Tag wirlich süß vor,
am 2. Tag weniger.

Viele Grüße,
Jochen
Hallo Jochen,

nein, ein richtig schlechter Wein ist es nicht, nur hatte ich aufgrund Deiner Beschreibung tatsächlich mehr Süsse erwartet (kein Vorwurf!). Und klar sind die Geschmäcker verschieden...sonst würden wir ja alle den gleichen Wein trinken ;)

Ich muss aber noch eine Sache nachtragen: Meine Frau hatte Ihr Glas gestern ca. 4h stehen lassen und erst am Abend getrunken. Da war dann tatsächlich süsse Kirsche zu schmecken. Der Abgang war leider immer noch nicht lang und schon gar nicht sehr lang bzw. dem Preis angemessen lang.

Wir haben schon die 100 Punkte als Topmarke ;) ...und 91 ist gut, keine Frage, nur haben wir 1-2 Weine, die ähm eher 1/3 von diesem kosten und (nach unserer Bewertung) auch 91 Punkte haben, zB der Cascavel Leonor 2009. Da haben wir dann auch mal schnell 24 Flaschen in den Keller gelegt ;-) ..ein sehr netter "Alltagswein".

Nochmal zum 2009ner Janasse: Der braucht anscheinend (und irgendwie auch logischerweise weil extrem jung und kein Bordeaux :D ) recht viel Luft, um rund zu werden. Ist ja schließlich ein C9dP. Aber er ist (aktuell) aus meiner Sicht/von meiner Flasche aus betrachtet kein richtig "süsser/marmeladiger" C9dP, sondern eher wie ein C9dP von Beaurenard oder Clos du Caillou. Wie sich das in 5-10 Jahren entwickelt vermag ich nicht zu sagen ;) ...und beim Janasse werde ich das (aufgrund der 31,50) auch nicht ausprobieren. Wenn der 15,- kosten würde, joch dann würde ich mir mal 12 Flaschen in den Keller legen.

Wir trinken sehr gern und sehr viel C9dP, und "richtig süss/Pflaume/Feige" ist zB der erwähnte C9dP Cuvee Special von Tardieu aus dem Jahre 2008. Oder ein 2003 Font de Michelle (auch sehr lecker). Der von Tardieu war auch ungelogen fünf mal länger im Abgang im Vergleich zum Janasse. Hatte vielleicht einen Tick zu wenig Säure, einen Tick, wie der Janasse für mich/uns einen Tick zu viel hatte (noch), aber auch da habe ich erst die Statistik von einer Flasche und beim Tardieu liegen noch 17 Flaschen im Keller :) ...da kommt definitv mehr Statistik rein über die Jahre.
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VillaGemma
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

Alas hat geschrieben: Es ist jetzt das dritte Mal bei einem Wein von der südlichen Rhone, daß anscheinend die Flaschenvarianz erheblich ist. Ein Kennzeichen der Gegend?
Ich schiebe es auf den noch sehr jungen "Zustand" des C9dP. Ist ja noch ein Baby ;) und bei reiferen C9dP (>= 5 Jahre gelagert) hatte ich diese Varianz bislang auch noch nicht (so bislang bei Beaurenard, Guigal, Font de Michelle, M.Tarideu, Roger Sabon...meistens von 2001/2003. Die waren sehr "flaschenkonstant".). Hinzukommt, dass Jochen und ich ggf. auch andere Vorlieben haben, was den Geschmack des Weins angeht.

Wenn jetzt einer den 2008er Tardieu aufmachen würde uns sagt, der schmeckt wie ein Chianti, dann würde ich das schon eher unterschreiben ;)
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Moulis »

Flaschenvarianzen hatte ich bei C9dP noch nicht.
Der Jahrgang 2008 ist sicherlich nicht mit dem 2009er zu vergleichen, das hinkt.
2008 ist eher klassisch (anderes Wort für etwas dünn :mrgreen: ) und schon viel offener.
Ich hatte letzte Wochen den 2004er Tardieu VV und den 2006er Janasse. Beide keine Leichtgewichte, Frucht pur, aber sicher nicht süß und marmeladig.
Auch den 2003er Font de Michelle würde ich nicht als süß bezeichnen.
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Jochen R.
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von Jochen R. »

Hallo Robert,
meine Flasche war gleich nach dem Öffnen "voll da" und hat sich im
laufe des abends aber noch schön entwickelt. Ich musste nicht 4 Std.
warten, bis ich "süsse Kirschen" etc. riechen/schmecken konnte. Über
2 Tage verfolgt trat diese Fruchtsüße am 2. Tag deutlich in den Hintergrund.

"Süss" ist natürlich relativ - ich Vergleich zu einem 2009er Bordeaux
in der Fruchtphase war das für mich (sehr) süss.
Von "marmeladig" (was du dir offensichtlich nach meiner Beschreibung
erhofft hattest) hab ich nichts geschrieben - das war´s in meinen Augen
keineswegs und das mag ich auch nicht.
Was euren Eindruck zum Abgang anbelangt - so empfand ich den als schön
lang. Für mich (als Ch9 Laien :mrgreen: ) hat das PLV gepasst - am 1. Tag hätte
ich 94-95 P., am 2. Tag 92-93 P., gezückt.

Viele Grüße,
Jochen
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VillaGemma
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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Beitrag von VillaGemma »

Moulis hat geschrieben:Flaschenvarianzen hatte ich bei C9dP noch nicht.
Gut. Denn das sehe/schmecke ich ja genauso.
Moulis hat geschrieben: 2008 ist eher klassisch (anderes Wort für etwas dünn :mrgreen: ) und schon viel offener.
Ok, als dünn würde ich den 2008 Tardieu Cuvee Special nicht bezeichnen. Absolut nicht dünn (siehe meine Beschreibung)...liegt aber sicherlich an der Rebenart (80-100 Jahre), die hier verwendert wird. Ich habe allerdings noch keine anderen Rhone Weine aus dem Jahr probiert.
Moulis hat geschrieben: Auch den 2003er Font de Michelle würde ich nicht als süß bezeichnen.
Ok. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich noch keinen - von der Allgemeinheit als Marmeladewein klassifizierten - Wein getrunken habe. Ich empfinde den 2003er Font de Michelle als Wein mit vielen süssen Früchten, ebenso den 2008 Tardieu C9dP CS. Ich möchte das aber im positiven verstanden wissen, denn beide Weine bekommen von mir 94-95 Punkte. Der Tardieu ist in meinen Augen noch eine Ecke größer vom Geschmack, auch Dank des extrem langen Abgangs. Und wenn es sich hier nicht um "amerikanische Marmeladenweine" handelt, umso besser :D ...wollte mich ob meines Geschmacks schon schämen :oops:
;)
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