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Gestern Abend und heute MIttag chateau d'Escurac, 2003 und Chateau d'Aiguilhe, 2003
beide nicht dekantiert ins Glas und dann mindestens 30 min stehen lassen. Über den Abend über mehrere Stunden im Glas entwickeln lassen.

d'Escurac, 2003
dunkles Granatrot mit ersten Orangereflexen am Rand
Brombeere, rote und schwarze Johannisbeeren, schwarze Kirschen, Leder, Sandelholz, Röstaromen Am Gaumen ein mitteldichter Stoff, viele Tannine mit noch mehr Grip, saftig und gut konzentriert, sehr ausgewogene und harmonische Balance, elegante Struktur, schwarze Kirschen, Brombeeren und Cassis, ein beieindruckend langer Abgang mit dunklen Beeren
Ein toller Wein, der noch nicht ausgereift ist, und dann 1-2 Pünktchen zulegen kann.
90+ FW Punkte

d'Aiguilhe, 2003
dunkles lilanes Purpurrot mit leichtem Reiferand
Eine sehr schöne und druckvolle Aromatik voll roter und schwarzer Johannisbeeren, dunkle Schokolade, etwas Mokka, Lakritze hinterlegt mit Rauchnuancen
Mittlerer Körper, mitteldichter konzentrierter Stoff, saftig, elegant, sehr sehr ausgewogen und verführerisch mit Finessen, rote und schwarze Beeren, schokoladiger Schmelz, dieser Wein ist jetzt schon reif getrunken zu werden und kann m.M.n. dennoch 1 Punkt zulegen.
Mittelanger schokoladiger Abgang mit roten und schwarzen Beeren.
91+FW Punkte

hallo,

ich habe den rollan de by 2003 zwar locker schon 30-40 mal getrunken aber es ist wirklich immer wieder ein genuss (vor allem bei dem damaligen subs-preis von 12 euro oder so) - diesmal sogar ein grund für eine neue vkn.



cheers, martin

sociando hat geschrieben:hallo,

ich habe den rollan de by 2003 zwar locker schon 30-40 mal getrunken aber es ist wirklich immer wieder ein genuss (vor allem bei dem damaligen subs-preis von 12 euro oder so) - diesmal sogar ein grund für eine neue vkn.



cheers, martin

ps: wegen der trinkreife (dazu gab es ja mal eine diskussion; z.b. http://www.talk-about-wine.de/topic.asp ... hichpage=6). da scheint mir gabriel eben doch recht zu haben mit seiner "bis 2024" prognose damals in 2004. andere stimmen hatten ihn weit früher zum austrinken prognostiziert und emfohlen. schon spannend, den wein über die zeit mitzuverfolgen und die kritikervoraussagen von damals nüchtern gegenzuprüfen.

Rene Gabriel [Wein Wisser 04/2004]:
"Tiefes, sehr dichtes Purpur-Granat. Reifes, leicht kompottig wirkendes Bouquet, zarte Rosinentöne, getrocknete Pflaumen, warme Ausstrahlung. Rahmiger, weicher Gaumen, viel Fett in den Tanninen, gekochte, schwarze Kirschen und Brombeeren im samtenen Extrakt, Schoko -und Malztöne im langen, drückvollen Finale. Ist das der bislang beste Rollan de By?"
18/20 Punkte – Trinken: 2011-2024

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im jahr 2010 schrieb Gabriel dann unter http://www.weingabriel.ch/431101/360101.html :

"ROLLAN DE BY 2003

Jedes Jahr verkoste ich mehr als 200 Crus Bourgeois während der Primeurphase. Aus diesem Fundus selektioniere ich mir dann einen besonders guten für die Mövenpick-Subskription.

Den kaufen wir dann im grossen Stil (mehr als 30'000 Flaschen) ein, verhandeln Spezialkonditonen und offerieren dann offerieren diesen Wein als Gabriel's Hauptempfehlung in allen möglichen Formaten. Im heissen Jahr 2003 suchte ich mir einen Bordeaux aus dem kühlen Norden - den 2003 Rollan de By.

An einem Freundschaftstreff im Rollerhof Basel nahm Lucien Schmidlin eine Doppelmagnum mit. Es ist wie ein innerer Vorbeimarsch, wenn man sich dann nochmals diese Primeurhetze durch den Kopf gehen lässt und dann - viele Jahre später - erwartungsvoll vor dem selektionierten Wein sitzt. Der Wein ist fast schwarz. Die Nase duftet zu Beginn wie ein ganz grosser Toskaner (Jahrgangshitze!), dann nach schwarzen Kirschen, Teer und zeigt dabei dezent speckige Rauchnoten. Im Gaumen massiv, mit viel Charakter, noch immer mit gesunder Adstringenz, kraftvoll, fleischig, genau passend zum Hirschrücken, der ebenfalls einen gewisssen Biss zeigte. Schafft heute die damals versprochenen 18-Punkte immer noch locker. Wer sagt denn, dass grosse Bordeaux teuer sein müssen? Ich sicher nicht! "

Hallo zusammen,

ich mag hin und wieder über Bordeaux schimpfen, muss aber auch anerkennen, dass die wirklich allerfeinsten Rotweine aus Bordeaux kommen, so wie der 2003 Château Montrose aus dem von mir so vorurteilsbehaftet gehassten Jahrgang 2003. Vorurteile hin, Vorurteile her, der 2003 Montrose ist ein unglaublich feiner St.-Estephe, der all das verkörpert, was Spitzen-Bordeaux für mich ausmacht. Kraft, Eleganz, Seidigkeit, puren Luxus. Der Wein ist wie eine Nacht in einem altmodischen Grand-Hotel an einem norditalienischen See, wie ein Essen am Lac d'Annecy, wie eine Fahrt im Sommer an der Côte d'Azur im Cabriolet. Purer Luxus, und ehrlich gesagt sein Geld wert. Und der ist ja noch lange nicht trinkreif...

octopussy hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich mag hin und wieder über Bordeaux schimpfen, muss aber auch anerkennen, dass die wirklich allerfeinsten Rotweine aus Bordeaux kommen, so wie der 2003 Château Montrose aus dem von mir so vorurteilsbehaftet gehassten Jahrgang 2003. Vorurteile hin, Vorurteile her, der 2003 Montrose ist ein unglaublich feiner St.-Estephe, der all das verkörpert, was Spitzen-Bordeaux für mich ausmacht. Kraft, Eleganz, Seidigkeit, puren Luxus. Der Wein ist wie eine Nacht in einem altmodischen Grand-Hotel an einem norditalienischen See, wie ein Essen am Lac d'Annecy, wie eine Fahrt im Sommer an der Côte d'Azur im Cabriolet. Purer Luxus, und ehrlich gesagt sein Geld wert. Und der ist ja noch lange nicht trinkreif...

Hallo Stephan,
Da ich den 03er Montrose kistenweise subskripiert (ich mag dieses Wort nicht) habe, freut mich deine VKN besonders.

Heute Abend im Glas

2003 Prieuré-Lichine, Margaux

und mein erster Eindruck, das ist ein "Schönwetterwein", im komplizierten Jahrgängen tu ich mich mit dem immer schwer (also soweit ich immer aus meinem Erfahrungsschatz von 1980 und jünger das behaupten kann), da wirkt er mir oft dünn und wenig charmant, so wie jemand der mehr scheinen will als er ist.

Der 2003er ist sehr harmonisch, reif, weich, rund, elegant, dunkles klares Rot, die Nase klar, sanft, betörend eine Mischung aus süßer Beerenfrucht, Karamell, Vanille, Holz, der Gaumen betont noch einmal die Beerenaromen, jetzt auch Himbeer, Crème brûlée, Kaffee, Leder, klar, schmeichelnd, cremig, Körper mittelschwer, Abgang kurz. Über allem dominiert eine fast perfekte Harmonie.
90+ Punkte

lieben Gruß
susa

Höhepunkt einer Sociando Verkostung:

Dem folgte ein gespickter Seeteufel auf Perlgraupen-Risotto, begleitet von einem Sociando 2003.

Dieser Wein war für mich der absolute Höhepunkt. Dichte bis purpurrote Farbe, überraschend gut entwickelt, Duft nach Zedernholz, Schwarzkirsche und Johannisbeeren. Fülliger Geschmack, ausgezeichnete Textur. Ein Sociando, der meiner Meinung nach in die Fußstapfen von 1982 und 1990 treten kann. Dieser traumhafte Wein dürfte sich m.E. Jahrzehnte halten. Außerdem zeigte sich bei diesem Gang, dass durchaus auch zum Fisch Rotwein getrunken werden kann.

best Klaus

Hallo Klaus

Sociando-Mallet ist einer der wenigen Weine die ich aus 2003 besitze. Da werde ich in den nächsten Wochen meine 6er Kiste knacken und eine Flasche probieren.

Gruss
David

Hallo allerseits,

nach etwa zwölf Jahren Bordeaux-Trink-Erfahrung und - tja, drei, vier oder fünf (?) Jahren passiven Verfolgens des Forums (und seines Quasi-Vorgängers taw) melde ich mich mit meinem Halbwissen (aber eigenem Geschmack) nun auch zu Worte. Erstmal Euch Allen vielen Dank für viele interessante und appetitanregende Beiträge in den letzten Jahren! Aber nun will ich nicht gleich OT werden, also los geht's:

Gestern abend zum rundum gelungenen Lammfilet meiner besseren Hälfte getrunken
aus der Halben: d'Armailhac 2003
Pop and pour ins Glas - erster Eidnruck: typisch 2003! Heiß, kräftig, viel Frucht. Ein Spaßwein! In der Nase aber auch Pferdestall, im Gaumen pure Trinkfreude. Gegen den parallel getrunkenen 2001 Pontet Canet (ebenfalls aus der Halben) ein ziemliches Kontrastprogramm, weil dann doch allmählich abbauend. Fazit: jetzt schön, 18 Punkte.

Und wie war nun der
Pontet Canet 2001 aus der Halben?:
Zunächst gemessen an den PC-Boliden derletzten Jahre - wohl auch der Jahrgangstypizität geschuldet - etwas eleganter/filigraner wirkend, klares, Cabernet-Paprika-dominiertes Pauillac-Profil, schon reifer schmeckend und weich. Im Glas mit etwas Luft über die Zeit dann aber deutlich zulegend, gewinnt Konzentration und Tiefe. Oder war das Lammfilet Schuld? Ebenfalls solide 18 Punkte von mir.

Tolle Idee (obgleich von mir selbst), mit meiner nicht so viel vertragenden Frau ein kleines Tasting in Form von zwei Halben zum Essen zu veranstalten anstatt "nur" eine Flasche zu öffnen. Überhaupt, es leben die Demis!

Uli

Hallo,

den Wein gab es mal im Abverkauf bei Weinart. Angeblich sollen jüngere Jahrgänge ja eleganter ausfallen. Nicht ganz unwahrscheinlich, denn aus dem selben Haus kommt Batailley und der hat sich auch gemacht. Aber dies ist noch ganz klassischer St. Estephe:



Grüße,

wolf