Veränderungen in der Weinforenlandschaft

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bordeauxlover
Beiträge: 458
Registriert: Mi 23. Jan 2013, 19:31
Wohnort: Bonn

Re: Veränderungen in der Weinforenlandschaft

Beitrag von bordeauxlover »

[quote="Sabine"] Hallo zusammen,
Die Beiträge, gerade die der "Vielschreiber" schätze ich sehr, denn durch dieses "Vielschreiben", auch mal etwas abseits vom Thema Wein, bekommt man nach einer bestimmten Zeit den Eindruck, die Menschen nicht gerade zu kennen, aber doch einschätzen zu können. In der Form, dass ich mittlerweile weiß, dass die Bewertung eines Weines durch XY meinen Geschmack trifft oder eben auch nicht. Ich lerne so viel hier durch euch und mit euch. Deswegen kann ich euch versichern, ich gehöre nicht zu den aktiven Schreibern, aber mit Sicherheit zu den aktivsten Lesern.[quote="Sabine"]


Mit der Technik habe ich es noch nicht immer ganz so... ;)

Liebe Forumsmitglieder,

Sabines statement kann ich mich in vollem Umfang anschließen!
Ich habe das Forum Anfang des Jahres entdeckt, mich hier gleich wohl gefühlt und tue es immer noch. Ich würde mich mal als Gelegenheitsschreiber - weil mir zum Vielschreiben einfach auch Zeit und Muße fehlen - und Vielleser bezeichnen. Ich freue mich jede Woche auf susas Kolumne "Auf ein Glas...", was immer bestes Weinfeuilleton ist und im Einzelfall richtig großes Weinliteraturkino. Ich nutze das Forum intensiv als Nachschlagewerk und "Frage-/ Antwortbörse", wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass immer irgendwer einem hilfsbereit weiterhilft - also Superservice! Ich habe viele Probieranregungen bekommen und wertvolle Anregungen, mich trinktechnisch mal näher mit von mir eher unerschlossenen Gebieten zu befassen, wie z.B. Loire, Burgund oder GG's oder alte, fast vergessene Weinbekanntschaften wieder aufzufrischen, wie z.B. Maximin Grünhaus. Wenn ich irgendwo was spannend Klingendes entdecke, checke ich erstmal das Forum ab. Einige "Vielschreiber" oder auch "Nichtganzsovielschreiber" lese ich praktisch vollständig wegen ihrer ungemein trinkanimierenden Beiträge. Nur beispielhaft (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) susa, octopussy, Bernd Schulz, Ralf Gundlach, Gaston (Mittelrhein wird meine nächste unerschlossene Baustelle, die ich mal beackern will). Ich schätze insgesamt sehr den durchweg zivilisierten Umgangston (bis auf extrem seltene Ausnahmen, die nicht ins Gewicht fallen) der Mitglieder untereinander, auch wenn in der Sache gelegentlich durchaus hart und kontrovers diskutiert wird. Ich finde, das ist eine ganze Menge, was ich so nirgendwo sonst geboten bekomme. Macht meinetwegen also gerne weiter so, ohne dass mich kreative Innovationen stören würden! Vielleicht altersbedingt habe ich aber nicht das unabwendbare Bedürfnis danach. Mich stört z.B. nicht, dass aufgrund aktuell mäßiger Bordeauxjahrgänge der "Forums-Subs-Hype" nachgelassen hat. Den hatte ich vielleicht phasenweise vor 15-20 Jahren auch Mal. Der Virus ist aber bis auf seltene "Ausnahmehypes" wie 2009, der auch mich nochmal infiziert hat, inzwischen weitgehend bei mir verschwunden.

MIt forumsfreundlichen Grüßen ;)
Armin
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Don Miguel
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Registriert: Mi 3. Nov 2010, 18:01

Beitrag von Don Miguel »

Bernd Schulz hat geschrieben:
Weinbertl hat geschrieben:
Bottlebinder hat geschrieben:Kritisch habe ich mich darauf bezogen, dass oft der Eindruck entsteht, dass Reaktionen auf Beiträge nicht wegen deren mehr oder weniger anregenden Inhalts erfolgen, sondern nur, weil man sich eben kennt. Vermeintlich interessantere und anregendere Beiträge, die mit eingestreut sind, blieben aber ohne Reaktion.
diesen Eindruck habe ich gelegentlich auch. Jetzt wo hier so wohltuend offen gesprochen wird, würde mich mal die Meinung unseres "Stammkapitals" :lol: zum oben zitierten interessieren ;) Ist das reine Einbildung oder ist was dran?
Meiner Meinung nach ist das reine Einbildung. Ich jedenfalls kommuniziere hier mit jedem, zu dessen Beiträgen ich etwas zu sagen habe.
Bernd, da muss ich dir widersprechen, und das tue ich nur, weil ich dich schon ewig kenne :D !

Ich halte es nicht für Einbildung, dass ein Forumianer eher auf einen Beitrag eines Freundes/Bekannten antwortet als auf den eines Unbekannten. Ich halte dies aber für eine ganz normale Reaktion, eigentlich unvermeidbar, die sich im wirklichen Leben auch nicht anders darstellt. Vertrautheit schafft Sicherheit und senkt die Schreibhemmschwelle, und manchmal auch die Schraubfaulheit :oops:!

Dass das Vorgesagte nicht für Bernd gilt, was ich ihm gerne zugestehe, ist nur die Ausnahme von der Regel!

Man sollte nicht außer Acht lassen, dass sich hier in diesem Forum relativ viele Leute untereinander wirklich kennen, dass ist für ein virtuelles Internetforum eher ungewöhnlich und führt auch zu gewissen Besonderheiten.

Grüße
Don
Einzelflaschenfreund
Beiträge: 587
Registriert: Mi 15. Dez 2010, 12:31
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Re: Veränderungen in der Weinforenlandschaft

Beitrag von Einzelflaschenfreund »

Außerdem stehen viele Beiträge nun einmal direkt oder indirekt im Zusammenhang mit realen Proben, Verkostungen, Besäufnissen :twisted: Dass dann, wenn ein Beitrag dazu bereits veröffentlicht wurde, weitere Teilnehmer sich zu Wort melden, ist ja nur logisch und geschieht in solchen Fällen selbst dann, wenn ein Ursprungsbeitrag nur aus kargen Probennotizen besteht. Wenn hingegen reine Beschreibungen von Weinen, die womöglich niemand sonst schon probiert hat, eher weniger Antworten produzieren, ist ja auch klar.

Viele Grüße
Guido
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Mr. Nebbiolo
Beiträge: 882
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Re: Veränderungen in der Weinforenlandschaft

Beitrag von Mr. Nebbiolo »

Hallo zusammen,

ich habe immer noch nicht verstanden, warum und für wen das ein Problem sein sollte, dass sich Personen hier untereinander kennen und verstärkt austauschen ? Wie Don schon geschrieben hat ist das doch ganz normal und kann ja schlecht verboten werden (warum um Himmels willen auch :shock: ).

Wenn hier Berichte einer Weinprobe stehen, und sich die Teilnehmer austauschen, und dann ein Nichtteilnehmer, Neumitglied, Wenigschreiber oder was auch immer ein posting / eine Frage zu dem Thema stellt, dann wird doch geantwortet, oder ? Ich kann mich nicht erinnern, ohne alles gelesen zu haben, dass dann so was kommt wie "was willst du denn, du warst doch nicht dabei" oder "dich kennen wir nicht, du schreibst auch wenig, also keine Antwort" :?

Das ist doch gerade eine Chance für den "Neuling", sich zu integrieren, Fragen zu stellen und vielleicht bei der nächsten Probe selbst dabei zu sein.

Viele die sich jetzt hier untereinander kennen, haben sich doch erst durch das Forum (natürlich auch Vorgängerforum ;) ) kennengelernt, das ist doch absolut positiv. Jeder von uns musste/durfte irgendwann seine ersten postings schreiben und das teilweise auch in "vermutlich" bekannte Grüppchen und einige haben dadurch (wie ich) sogar Freunde im "wirklichen Leben" ;) gefunden.

Mir kommt es so vor, als würden hier jetzt viele Dinge an den Haaren herbeigezogen werden, was irgendwie nicht klappen könnte und wer oder was schuld sein könnte, das Winzer x oder Händler y hier nicht schreibt.
Grüße

Klaus
Bottlebinder
Beiträge: 184
Registriert: So 20. Feb 2011, 12:57

Re: Veränderungen in der Weinforenlandschaft

Beitrag von Bottlebinder »

Mr. Nebbiolo hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich habe immer noch nicht verstanden, warum und für wen das ein Problem sein sollte, dass sich Personen hier untereinander kennen und verstärkt austauschen ?

... Mir kommt es so vor, als würden hier jetzt viele Dinge an den Haaren herbeigezogen werden, was irgendwie nicht klappen könnte ...
Hallo Mr. Nebbiolo,

bitte verliere nicht den Blick auf den Zusammenhang, in dem dies diskutiert wird. Es ging um um die Frage, wie man die Diversität der Meinungen und Perspektiven erhöhen könnte. Und ich meine, dass die von Don bestätigten Besonderheiten dieses Forums, in dem sich viele persönlich kennen, tatsächlich so etwas wie die von Martin ins Gespräch gebrachte Bildung von Insidern und Outsidern fördert. D.h. es bleiben möglicherweise mehr nur deshalb Mitleser, weil sie sich nicht zugehörig empfinden.

Das kann man gut oder schlecht finden oder es kann einem auch völlig egal sein, jedenfalls hemmt es aber die Diversität der Meinungen und Perspektiven im Forum, nur darum ging es.
Grüße
Mathias
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Gerald
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Re: Veränderungen in der Weinforenlandschaft

Beitrag von Gerald »

Vielleicht noch zu der angesprochenen Diskussion über Guidos Experiment, das er sowohl hier als auch in facebook gepostet hat.

Der Thread hier: http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=29&t=3088

Und in facebook: in der Gruppe "Hauptsache Wein".

Wie man sieht, ergibt sich ein ganz anderer Diskussionsstil und Dynamik (in fb schnell einige Beiträge, aber nach kurzer Zeit im Nirvana verschwunden). Ich zumindest habe schon meine Meinung dazu, wo mehr herausgekommen ist ;)

Grüße,
Gerald
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sociando
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Re: Veränderungen in der Weinforenlandschaft

Beitrag von sociando »

gerald, ganz am anfang dieser diskussion hier hatte ich geschrieben, dass es nicht darum geht, ob nun facebook besser oder schlechter als das forumsformat hier ist. darum geht es doch nun wirklich nicht in der aktuellen diskussion, und geht auch wieder in die richtung "wir gegen die"...(altes verhaltensmuster?)
es lebe die freiheit! es lebe der wein!
(johann wolfgang von goethe, faust, auerbachs keller)
Einzelflaschenfreund
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Re: Veränderungen in der Weinforenlandschaft

Beitrag von Einzelflaschenfreund »

... wobei man fairerweise sagen muss, Gerald, dass von den Teilnehmern meiner Probe höchstens einer in der FB-Gruppe ist (und auch das nicht aktiv) und ich selbst ja meine etwas ins Metaphysische abdriftenden späteren Überlegungen :oops: auch nur noch hier gepostet habe. Fasst man in einer FB-Gruppe einen alten Beitrag wieder an, rutscht er auch erneut hoch.

Aber grundsätzlich gebe ich dir Recht; hatte ich hier ja auch schon an Mr. Nebbiolo geantwortet. Im Übrigen wäre ich nun auch nicht gänzlich böse, wenn genau diese Linkverknüpfungen nicht zu inflationär eingesetzt würden; eine gewisse Trennung von Weinforum und FB ist mir nämlich schon ganz recht und sollte mir auch zugestanden sein.

Viele Grüße
Guido
Einzelflaschenfreund
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Re: Veränderungen in der Weinforenlandschaft

Beitrag von Einzelflaschenfreund »

Ich möchte noch mal was sagen zum Thema "stille Mitleser". Ja, der eine oder andere mag auch aus Unsicherheitsgründen das eigene Schreiben unterlassen. Wobei: erst mal zuschauen und später vielleicht aktiv werden oder aber doch feststellen, "das ist nicht ganz meins", ist doch auch völlig legitim und gängige Praxis in vielen Lebensbereichen, oder? Soll heißen: Nicht jeder stürmt mit "Hey Leute!" in den Raum, sondern schaut sich erst mal um und braucht ein bisschen um aufzutauen (oder bewusst wieder zu gehen).

Allerdings vermute ich, dass ein größerer Teil der stillen Mitleser gar nicht die Absicht hat, jemals selbst zu schreiben, sondern das Forum als Nachschlagewerk sieht, das dankenswerterweise immer wieder mit Wissen, Tipps und Schnäppchenhinweisen gefüttert wird. Eine gewisse Konsumhaltung gibt es nicht nur vor der Glotze, sondern natürlich auch im Netz. Ist ja ok und schadet den Viel-, Mittel- und Wenigschreibern nicht. Aber man sollte halt nicht erwarten, diese "schweigende Mehrheit" jemals zum Sprechen zu bringen.

Viele Grüße
Guido
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Oberpfälzer
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Re: Veränderungen in der Weinforenlandschaft

Beitrag von Oberpfälzer »

Bottlebinder hat geschrieben: ... Und ich meine, dass die von Don bestätigten Besonderheiten dieses Forums, in dem sich viele persönlich kennen, tatsächlich so etwas wie die von Martin ins Gespräch gebrachte Bildung von Insidern und Outsidern fördert. D.h. es bleiben möglicherweise mehr nur deshalb Mitleser, weil sie sich nicht zugehörig empfinden.
Ich glaube, dass dies grundsätzlich so ist - nicht nur in diesem Forum. Gehe ich in einen neuen Verein, ergeht es mir ebenfalls so. Allerdings mit dem Unterschied, dass ich dort sofort persönlichen Kontakt habe, den es in einem Forum so nicht gibt. Das liegt in der Natur eines Forums. Zugehörig kann ich nur werden, wenn ich mitmache. Wenn dieser Schritt nicht erfolgt, dann geht es nicht. Ich nehme weiter an, dass ein interessierter Leser, der aufgrund der aktuellen Inhalte im Forum zunächst weiter "passiv" dabei bleibt, irgendwann auch mal "aktiv" wird.

Da kommt mir eine Idee in den Sinn. Sollten wir einen Fred eröffnen, in dem wir die "Nur-Leser" ansprechen und fragen, was sie so interessiert/nicht interessiert/gefällt/nicht gefällt etc. :?: Vielleicht ergreift ja der eine oder andere Interessierte dieses Angebot.

Und zusätzlich gibt es m.E. auch "Berührungsängste" aufgrund von möglichen Erfahrungs-/Wissensunterschieden. Wie kann man diese Interessenten in einem Forum als aktive Teilnehmer gewinnen? Habe auch keine wirklich gute Idee. Der Schreibstil kann es kaum sein. Ja, es gab das eine und andere Mal etwas "unglückliche" Diskussionen. Aber das waren m.E. Einzelfälle, die ich nicht als Grundsatzwertung unseres Umgangs miteinander nehmen würde.

Und dann gibt es wohl auch eine Anzahl von Lesern, die gar keinen Dialog wollen. Ich lese z.B. auch in diversen Foren ohne dass ich nur das geringste Interesse habe, dort mitzuwirken.
Servus
Wolfgang
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