Ach je, Ollie - kennen wir uns jetzt virtuell nicht lange genug? Du müsstest eigentlich wissen, dass es bisweilen bei mir ohne zugespitze Begriffe nicht geht, oder? Und mal davon abegsehen ist "Kampfbegriff" eine ebenso polemische Formulierung wie "Trockenfetischismus"; es handelt sich nun mal um eine Tatsache, dass die meisten weintrinkenden Menschen in meiner Umgebung restsüße Weine kategorisch ablehnen. Wenn ich meine beiden patenten Nachbarinnen, die mich ab und an zu sich einladen, frage, was für einen Wein ich mitbringen soll, erhalte ich die Antwort "Hauptsache trocken. Wir trinken nur trockene Weine!" Und genau so verhält es sich nach meinen langjährigen Beobachtungen an allen Ecken und Enden - es sei, denn es handelt sich um einen der seltenen Mitbürger, die so exzentrisch am Wein interessiert sind wie wir Forumsteilnehmer.
Ollie hat geschrieben: ↑Mi 13. Nov 2024, 18:30
Das ist gut für unsere Winzer und ist sogar gut für die restsüßen Weine, die ggf. querfinanziert werden können - und die schon deshalb traditionell den Export dominieren, weil es bis vor zwei Jahrzehnten nichts aus Deutschland gab, das man sonst hätte kaufen wollen im Ausland, zumindest nicht von den betreffenden Erzeugern.
Bei dem, was für unsere Winzer gut ist, handelt es sich um ein sehr weites Feld. Und die Beobachtung, dass es bis vor zwei Jahrzehnten von den betreffenden Erzeugern nur restsüße Weine gab, die man im Ausland hätte kaufen wollen, halte ich zumindest für diskussionswürdig. Bei Dönnhoff - damit hätten wir wenigstens wieder eine Spur von Bezug zum Thema des Threads hergestellt

- war ich zusammen mit meinem Vater Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre mehrfach, und da mein Vater und ich damals Trockenfetischisten

waren, haben wir dort hauptsächlich trockene Weine probiert und mitgenommen. Zu den trockenen Spätlesen aus der Brücke und der Hermannshöhle, die seinerzeit so 8 - 10 DM kosteten, konnte man auch schon damals "Sie" sagen - das waren trockene Rieslinge von herausragender Qualität!
Herzliche Grüße
Bernd