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Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Verfasst: Mi 12. Jun 2024, 13:05
von olifant
austria_traveller hat geschrieben: Mi 12. Jun 2024, 10:05
Dionisos hat geschrieben: Mi 12. Jun 2024, 08:46 Kann das überhaupt jemand ernsthaft, wenn sich am Anfang die Tannine, die im Laufe der Zeit diffuser werden, wie ein Deckel über den Wein legen?
Also ich kann's für meine Weine nicht; die Erfahrung mache ich immer wieder
Ich bin aber auch kein Profi Verkoster. Der würde mir aber auch nicht helfen, da der Großteil meiner Weine nicht von Profi Verkoster getestet wird.
Ich schliesse mich da eher Tobias an,
es ist wohl grundlegend wichtig die Region, die Sorte, den Winzer, über längere Zeit verfolgt zu haben. Für diesen Fall haben meine Prognosen von tanninlastigen Jungweinen eine deutlich höhere höhere Eintritts-Wahrscheinlichkeit, als komplett Unbekanntes.
Heisst bspw., bei Sangiovese, Nebbiolo, bedingt Aglianico, traue ich mir, bei mir geläufigen Produzenten, eine Einschätzung zu. Sobald mir der Stil / Winzer jedoch nicht vertraut ist, ist's eher Rätselraten.
Kenne ich Weine / Sorten eher nur periphär, wie z.B. Sagrantino oder Tintilla, tappe ich komplett im Dunkeln. M.M. ist Erfahrung wesentlich, wenn nicht gar alles.

Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Verfasst: Mi 12. Jun 2024, 13:27
von Dionisos
olifant hat geschrieben: Mi 12. Jun 2024, 13:05
austria_traveller hat geschrieben: Mi 12. Jun 2024, 10:05
Dionisos hat geschrieben: Mi 12. Jun 2024, 08:46 Kann das überhaupt jemand ernsthaft, wenn sich am Anfang die Tannine, die im Laufe der Zeit diffuser werden, wie ein Deckel über den Wein legen?
Also ich kann's für meine Weine nicht; die Erfahrung mache ich immer wieder
Ich bin aber auch kein Profi Verkoster. Der würde mir aber auch nicht helfen, da der Großteil meiner Weine nicht von Profi Verkoster getestet wird.
Ich schliesse mich da eher Tobias an,
es ist wohl grundlegend wichtig die Region, die Sorte, den Winzer, über längere Zeit verfolgt zu haben. Für diesen Fall haben meine Prognosen von tanninlastigen Jungweinen eine deutlich höhere höhere Eintritts-Wahrscheinlichkeit, als komplett Unbekanntes.
Heisst bspw., bei Sangiovese, Nebbiolo, bedingt Aglianico, traue ich mir, bei mir geläufigen Produzenten, eine Einschätzung zu. Sobald mir der Stil / Winzer jedoch nicht vertraut ist, ist's eher Rätselraten.
Kenne ich Weine / Sorten eher nur periphär, wie z.B. Sagrantino oder Tintilla, tappe ich komplett im Dunkeln. M.M. ist Erfahrung wesentlich, wenn nicht gar alles.
Ja... wie gesagt kommt es da mehr auf die Glaskugel an als auf die Weinprobe an sich. Und dazu muss die Glaskugel idealerweise mit allen verfügbaren Informationen gefüttert werden. Ich wage die These, dass diese analytische Aufgabe künftig KI am besten erfüllen wird. Wobei diese These auch nicht sonderlich spektakulär ist, wenn man sich z.B. die Entwicklungen in der medizinischen Diagnostik anschaut.

Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Verfasst: So 29. Sep 2024, 18:56
von Ostbelgier
Hallo zusammen,

der Herbst kommt mit Riesenschritten und so gab es heute das erste Wild, geschmorte Hasenkeulen. Und dazu kenne ich nichts besseres als einen Madiran. Famille Laplace: Ode d' Aydie 2017. Klingt zu jung, ist es aber nicht. Im Vergleich zu früheren Tanninbomben von Montus ist dieser hier eher zugänglich, auch in diesem frühen Stadium. Von opaker Farbe, kräftiger Duft nach Cassis, später kommt Pflaume und ein Hauch von Bitterschokolade dazu. Das Tannin ist vorhanden, aber kaum schmirgelig. Ein eher runder, in sich ruhender Wein, der die 14 Vol. % locker wegsteckt. Schöne Länge, summa summarum sehr gelungen.

Viele Grüße

Markus

Re: Madiran; Pacherenc du Vic Bilh; Tursan und Saint Mont

Verfasst: So 27. Okt 2024, 09:55
von UlliB
Chateau Montus "La Tyre" 2015 (Madiran) 14%Vol. La Tyre ist die Luxus-Cuvée von Chateau Montus, Tannat "trié grain par grain", ausgebau in 100% Neuholz über 24 Monate. Schwarz wie die Nacht, ganz schmaler Rand Purpur. Alles an diesem Wein wirkt hochglanzpoliert, die intensive Dunkelfrucht, das superfeine Tannin (nix mit Tannat-Grobheit), die frische aber unaufdringliche Säure; das Holz untermalt ganz dezent; langer Nachhall auf der Frucht. Wirkt noch sehr jung.

Eigentlich gibt es hier überhaupt nichts zu meckern. Dennoch regt sich bei mir etwas Widerwillen. Ich hatte in den letzten Monaten bei verschiedenen Gelegenheiten einen Malbec aus Argentinien, einen Pinotage aus Südafrika und einen Syrah aus Sizilien im Glas, alle preislich in der Oberklasse, und diese Weine wirkten verblüffend ähnlich. Da wird unabhängig von Rebsorte und Herkunft "nach Rezept" vinifiziert, was die Weine austauschbar macht.

Gruß
Ulli