Ich vermute <Schiefer> bei trocken ist wie <Kernenturm> bei feinherb ein Trivialname aus dem Schwäbischen.
Viele Grüße,
Jochen
Württemberg - Die Rotweine
- Jochen R.
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Re: Württemberg - Die Rotweine
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
- Jochen R.
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Re: Württemberg - Die Rotweine
Fellbacher Weingärtner - Lemberger Fellbacher Lämmler Edition P (Barrique) 2019:
Ein zum Rand transparentes Weinrot mit violetten Reflexen. Die Nase floral/würzig, mit wenig Luft eine animalische Note, Bittermandeln.
Mittelgewichtig, trinkanimierende (fast schon knackige) Säure, knapp reife Brombeeren und Cassis, wird auch hier mit Luftzufuhr würzig, schöne Adstringenz, mittellanger Abgang.
Trinkfluss mit kleiner Halbwertszeit
, locker 90 P. Nachkauf: auf jeden Fall!
Viele Grüße,
Jochen
Ein zum Rand transparentes Weinrot mit violetten Reflexen. Die Nase floral/würzig, mit wenig Luft eine animalische Note, Bittermandeln.
Mittelgewichtig, trinkanimierende (fast schon knackige) Säure, knapp reife Brombeeren und Cassis, wird auch hier mit Luftzufuhr würzig, schöne Adstringenz, mittellanger Abgang.
Trinkfluss mit kleiner Halbwertszeit

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Re: Württemberg - Die Rotweine
Nachdem Weinfreunde mehrfach über die Weine des Weinguts Lassak in Hessigheim geschwärmt haben, war ich sehr interessiert daran, auch mal etwas von diesem Betrieb ins Glas zu bekommen. Das ist gar nicht so einfach, ab Hof scheint da nichts verkauft zu werden, und die auf der Homepage aufgeführten Händler sind permanent ausverkauft. Im letzten Juni bekam ich ein Angebot von einem meiner Stammhändler, aber ich war nicht schnell genug - bereits eine Stunde nach Eingang der Mail waren die Lagenweine schon komplett ausverkauft. Ich habe dann versuchsweise einen lagenlosen Lemberger und einen ebenso lagenlosen Spätburgunder genommen.
Der Lemberger 2022 war sehr gut, aber nicht wirklich herausragend.
Der Spätburgunder 2022 (12%Vol., Landwein Neckar) hat mich jetzt aber total begeistert. Recht dunkles Kirschrot. Intensive, strahlend schöne Pinot-Nase, vielschichtig, tiefgründig und kalkig unterlegt, ganz dezenter Holzeinsatz. Im Gaumen sehr lebendig, ganz frische Frucht, feine Säure, die Mineralik noch intensiver als in der Nase, trotz nur 12%Vol. intensiv, Holz ganz im Hintergrund, sehr langer Nachhall. Völlig stimmig, komplex und sehr elegant, gehört ganz klar zu den besten Spätburgundern, die ich aus Deutschland bisher im Glas hatte - und das waren ziemlich viele.
Boah. Ich bin jetzt ernsthaft angefixt und werde mal sehen, wo ich noch etwas von Lassak bekommen kann. Tips sind willkommen
Gruß
Ulli
Der Lemberger 2022 war sehr gut, aber nicht wirklich herausragend.
Der Spätburgunder 2022 (12%Vol., Landwein Neckar) hat mich jetzt aber total begeistert. Recht dunkles Kirschrot. Intensive, strahlend schöne Pinot-Nase, vielschichtig, tiefgründig und kalkig unterlegt, ganz dezenter Holzeinsatz. Im Gaumen sehr lebendig, ganz frische Frucht, feine Säure, die Mineralik noch intensiver als in der Nase, trotz nur 12%Vol. intensiv, Holz ganz im Hintergrund, sehr langer Nachhall. Völlig stimmig, komplex und sehr elegant, gehört ganz klar zu den besten Spätburgundern, die ich aus Deutschland bisher im Glas hatte - und das waren ziemlich viele.
Boah. Ich bin jetzt ernsthaft angefixt und werde mal sehen, wo ich noch etwas von Lassak bekommen kann. Tips sind willkommen

Gruß
Ulli
Re: Württemberg - Die Rotweine
Michael Maier, Schwaikheim
Lemberger Selektion 2020
13%
€ 14
Der Lemberger aus der Selektionslinie, von Parzellen in Hanweiler und in Korb, ausgebaut in gebrauchten Barriques.
Im Glas ein sattes, dichtes Purpurrot.
In der Nase dominiert Kirschfrucht, mit der Zeit kommen auch Zwetschgen, dunkle Beeren und etwas schwarze Oliven dazu.
Im Mund zeigt der Wein dann vor allem Substanz und Kraft bei eher zurückhaltenden Gerbstoffen und einer gedämpften Säure. Auch hier stehen wieder die Kirschfruchtnoten im Vordergrund, dazu kommen Gewürznoten und etwas Nelke.
Momentan recht eindimensional monolithisch auf der Fruchtseite. Eventuell kommen mit weiterer Lagerung die etwas vermißten mineralischen Noten doch stärker hervor.
15/20
Lemberger Selektion 2020
13%
€ 14
Der Lemberger aus der Selektionslinie, von Parzellen in Hanweiler und in Korb, ausgebaut in gebrauchten Barriques.
Im Glas ein sattes, dichtes Purpurrot.
In der Nase dominiert Kirschfrucht, mit der Zeit kommen auch Zwetschgen, dunkle Beeren und etwas schwarze Oliven dazu.
Im Mund zeigt der Wein dann vor allem Substanz und Kraft bei eher zurückhaltenden Gerbstoffen und einer gedämpften Säure. Auch hier stehen wieder die Kirschfruchtnoten im Vordergrund, dazu kommen Gewürznoten und etwas Nelke.
Momentan recht eindimensional monolithisch auf der Fruchtseite. Eventuell kommen mit weiterer Lagerung die etwas vermißten mineralischen Noten doch stärker hervor.
15/20
Herzliche Grüße
Stefan
Stefan
Re: Württemberg - Die Rotweine
Versuchs mal bei Cool Climate in Frankfurt. Aber nicht über die Homepage, die ist nicht immer aktuell. Am besten per Mail an Christian Lebherz mailto:mail@coolclimate.deUlliB hat geschrieben: ↑Sa 25. Jan 2025, 11:08 Nachdem Weinfreunde mehrfach über die Weine des Weinguts Lassak in Hessigheim geschwärmt haben, war ich sehr interessiert daran, auch mal etwas von diesem Betrieb ins Glas zu bekommen. Das ist gar nicht so einfach, ab Hof scheint da nichts verkauft zu werden, und die auf der Homepage aufgeführten Händler sind permanent ausverkauft. Im letzten Juni bekam ich ein Angebot von einem meiner Stammhändler, aber ich war nicht schnell genug - bereits eine Stunde nach Eingang der Mail waren die Lagenweine schon komplett ausverkauft. Ich habe dann versuchsweise einen lagenlosen Lemberger und einen ebenso lagenlosen Spätburgunder genommen.
Der Lemberger 2022 war sehr gut, aber nicht wirklich herausragend.
Der Spätburgunder 2022 (12%Vol., Landwein Neckar) hat mich jetzt aber total begeistert. Recht dunkles Kirschrot. Intensive, strahlend schöne Pinot-Nase, vielschichtig, tiefgründig und kalkig unterlegt, ganz dezenter Holzeinsatz. Im Gaumen sehr lebendig, ganz frische Frucht, feine Säure, die Mineralik noch intensiver als in der Nase, trotz nur 12%Vol. intensiv, Holz ganz im Hintergrund, sehr langer Nachhall. Völlig stimmig, komplex und sehr elegant, gehört ganz klar zu den besten Spätburgundern, die ich aus Deutschland bisher im Glas hatte - und das waren ziemlich viele.
Boah. Ich bin jetzt ernsthaft angefixt und werde mal sehen, wo ich noch etwas von Lassak bekommen kann. Tips sind willkommen![]()
Gruß
Ulli
Gruß Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
Re: Württemberg - Die Rotweine
Christian Escher, Schwaikheim
Trollinger Alte Reben 2022
13%
€ 8,00
Der Trollinger von 40-jährigen Reben, auf Gipskeuper gewachsen und im großen Holzfaß gereift.
Im Glas ein mitteltransparentes Kirschrot.
In der Nase ein Strauß von roten Früchten (Erdbeeren, Himbeeren, roten Johannisbeeren) und eine leichte Mandelnote.
Am Gaumen leicht herb mit schönen säuerlichen Früchten. Saftig und animierend, dabei aber trocken und eher schlank.
Das hat in dieser Preisklasse mal so richtig Spaß gemacht.
15/20
Paßte mit seiner Saftigkeit perfekt zum Tafelspitz in der Brühe.
Trollinger Alte Reben 2022
13%
€ 8,00
Der Trollinger von 40-jährigen Reben, auf Gipskeuper gewachsen und im großen Holzfaß gereift.
Im Glas ein mitteltransparentes Kirschrot.
In der Nase ein Strauß von roten Früchten (Erdbeeren, Himbeeren, roten Johannisbeeren) und eine leichte Mandelnote.
Am Gaumen leicht herb mit schönen säuerlichen Früchten. Saftig und animierend, dabei aber trocken und eher schlank.
Das hat in dieser Preisklasse mal so richtig Spaß gemacht.
15/20
Paßte mit seiner Saftigkeit perfekt zum Tafelspitz in der Brühe.
Herzliche Grüße
Stefan
Stefan
Re: Württemberg - Die Rotweine
Vielen Dank. Ich werde es da mal versuchen.maha hat geschrieben: ↑Sa 25. Jan 2025, 21:34 Versuchs mal bei Cool Climate in Frankfurt. Aber nicht über die Homepage, die ist nicht immer aktuell. Am besten per Mail an Christian Lebherz mailto:mail@coolclimate.de
Gruß
Ulli
Re: Württemberg - Die Rotweine
Christian Escher, Schwaikheim
Meisterwerk 2020
13,5%
€ 16
Christian Eschers "Bordeaux-Cuvée" aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot, zu der noch Lemberger "dazugeschmuggelt" wurde. Die Trauben stammen aus Lagen in Korb und Neustadt. In erst- und zweitbelegten Barriquefässern ausgebaut und unfiltriert gefüllt.
Ein sehr intensives dunkles Rubinrot im Glas.
In der Nase kräftige Noten von Schwarzkirsche und Pflaume, aber auch wunderbare, leichte balsamische Eindrücke, die die Frucht nicht zu intensiv werden lassen.
Am Gaumen sehr nachhaltig, merkbare Gerbstoffe bei gleichzeitig lebendiger Säure. Das hat Stoff und Struktur und eine tolle Würzigkeit. Schön saftig, aber nicht zu rund, was das Ganze animierend und lebendig macht. Trotz der Intensität ist das eher filigran und schön ausbalanciert.
Toller Wein.
16/20
In zwei Jahren gibt es vermutlich noch einen halben Punkt obendrauf.
Meisterwerk 2020
13,5%
€ 16
Christian Eschers "Bordeaux-Cuvée" aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot, zu der noch Lemberger "dazugeschmuggelt" wurde. Die Trauben stammen aus Lagen in Korb und Neustadt. In erst- und zweitbelegten Barriquefässern ausgebaut und unfiltriert gefüllt.
Ein sehr intensives dunkles Rubinrot im Glas.
In der Nase kräftige Noten von Schwarzkirsche und Pflaume, aber auch wunderbare, leichte balsamische Eindrücke, die die Frucht nicht zu intensiv werden lassen.
Am Gaumen sehr nachhaltig, merkbare Gerbstoffe bei gleichzeitig lebendiger Säure. Das hat Stoff und Struktur und eine tolle Würzigkeit. Schön saftig, aber nicht zu rund, was das Ganze animierend und lebendig macht. Trotz der Intensität ist das eher filigran und schön ausbalanciert.
Toller Wein.
16/20
In zwei Jahren gibt es vermutlich noch einen halben Punkt obendrauf.
Herzliche Grüße
Stefan
Stefan
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Re: Württemberg - Die Rotweine
Mit den Neippergschen Weißen habe ich bislang nur gute Erfahrungen gemacht, aber dieser Lemberger lässt mich gerade etwas ratlos zurück:

Meine 86 Punkte habe ich mit Blick auf die Ernsthaftigkeit und Substanz, über die der Wein zweifelsohne verfügt, vergeben - ansonsten wäre die Bewertung noch deutlich niedriger ausgefallen, denn ganz subjektiv konnte ich diesen Typ Rotwein mit massiven Tanninen und einer ziemlich krassen Säure noch nie mit richtiger Freude trinken. Jedenfalls nicht als Solist - vielleicht geht er ja deutlich besser zu einem rustikalen Essen...oder sogar in einer Sauce
(ich habe gerade noch ein schönes Stück Lammschulter da).....
Herzliche Grüße
Bernd

Meine 86 Punkte habe ich mit Blick auf die Ernsthaftigkeit und Substanz, über die der Wein zweifelsohne verfügt, vergeben - ansonsten wäre die Bewertung noch deutlich niedriger ausgefallen, denn ganz subjektiv konnte ich diesen Typ Rotwein mit massiven Tanninen und einer ziemlich krassen Säure noch nie mit richtiger Freude trinken. Jedenfalls nicht als Solist - vielleicht geht er ja deutlich besser zu einem rustikalen Essen...oder sogar in einer Sauce

Herzliche Grüße
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Re: Württemberg - Die Rotweine
Heute habe ich es doch noch mal gewagt, etwas von dem Neippergschen Lemberger zu probieren - und siehe da: Plötzlich macht das Zeug richtig Freude! Ich habe ja bei verschiedenen Weinen schon einiges an Entwicklung über Nacht erlebt, aber eine so krasse Metamorphose ist mir bislang noch nie untergekommen.
Wenn ich nicht aufpasse, wird die Flasche im Laufe des Abends leer. Nix mit Sauce zum Lamm.....
Herzliche Grüße
Bernd
Wenn ich nicht aufpasse, wird die Flasche im Laufe des Abends leer. Nix mit Sauce zum Lamm.....

Herzliche Grüße
Bernd