Re: Südsteiermark
Verfasst: Mo 17. Mai 2021, 18:00
Der Geist war willig, doch das Fleisch war schwach.
Anstatt zu widerstehen, nutzte ich also einen Gutschein, um u.a. diese Weine kennenzulernen:
Skoff original, Grassnitzberg Sauvignon blanc 2011
Skoff original, Grassnitzberg Sauvignon blanc 2018
Über knapp 3 Tage getrunken, waren beide sehr stabil.
2018 zeigt eine spannende Melange aus herben grasig-kräuterigen und weißfloralen Aromen. Die Textur ist leicht cremig, die Säure frisch, aber tendenziell eher mild(er). Der Abgang ist lang und von grasiger Herbheit geprägt. Das ist ein schöner, (knapp) sortentypischer SB, nicht zu plakativ, aber für mich mit etwas zu weicher Textur. Wirkt noch etwas unruhig, im Abgang minimal grün. Es scheint schon ein wenig so, als wäre 2018 schwierig und eine Gratwanderung zwischen Reife und Frische gewesen. Dürfte sich in den nächsten Jahren noch verbessern. Man könnte an einen sehr knackig geratenen WB denken, von denen einige ja SB-Assoziationen hervorrufen (siehe z.B. meine Posts zur "Quintessenz" der Kellerei Kaltern).
2011 ist der Kracher! Der Wein zeigt eine leichte Firnis ohne störende Oxidationsnoten, eher gelbfruchtig, eine schöne Mineralik und frische, fast knackige Säure. Am ersten Tag war sogar noch deutlich CO₂ zu erkennen, das dann mit der Zeit aber natürlich ausgaste. Sehr schöne Balance und Spannung machen einen richtig guten Wein. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich ihn blind als SB erkannt hätte: Ich hatte leise Assoziationen eines wirklich cremigen Rieslings, aber wahrscheinlich hätte ich am Ende auf eine WB-Ch-Cuvée getippt, weil nichts Grasiges, Stachelbeeriges oder Cassisiges zu entdecken ist, allenfalls ein Hauch Maracuja.
Wenn das kein Plädoyer für Schrauber ist, dann weiß ich auch nicht...
Für mich war der Fernvergleich mit Tement interessant. Dort ist der Grassnitzberg auch etwas kräftiger als der Zieregg, so daß der Unterschied zwischen den Grassnitzbergen der verschiedenen Weingüter garnicht so groß ist. Von Tement kenne ich ausgerechnet den 18er, und der fiel schon straffer, knackiger und mineralischer aus als der Skoff, wenn ich mich richtig erinnere. Wie sich das mit Reife darstellen wird, vermag ich nicht zu sagen.
Für 17€ Listenpreis ist der 2011er richtig gut! Ich überlege, auch ohne Rabatt nachzuordern. Da warte ich aber erst noch ab, wie sich die Morillon aus gleichem Hause präsentieren...
2018 (18€) ist auch ganz gut, aber eher kein Nachkauf.


Anstatt zu widerstehen, nutzte ich also einen Gutschein, um u.a. diese Weine kennenzulernen:
Skoff original, Grassnitzberg Sauvignon blanc 2011
Skoff original, Grassnitzberg Sauvignon blanc 2018
Über knapp 3 Tage getrunken, waren beide sehr stabil.
2018 zeigt eine spannende Melange aus herben grasig-kräuterigen und weißfloralen Aromen. Die Textur ist leicht cremig, die Säure frisch, aber tendenziell eher mild(er). Der Abgang ist lang und von grasiger Herbheit geprägt. Das ist ein schöner, (knapp) sortentypischer SB, nicht zu plakativ, aber für mich mit etwas zu weicher Textur. Wirkt noch etwas unruhig, im Abgang minimal grün. Es scheint schon ein wenig so, als wäre 2018 schwierig und eine Gratwanderung zwischen Reife und Frische gewesen. Dürfte sich in den nächsten Jahren noch verbessern. Man könnte an einen sehr knackig geratenen WB denken, von denen einige ja SB-Assoziationen hervorrufen (siehe z.B. meine Posts zur "Quintessenz" der Kellerei Kaltern).
2011 ist der Kracher! Der Wein zeigt eine leichte Firnis ohne störende Oxidationsnoten, eher gelbfruchtig, eine schöne Mineralik und frische, fast knackige Säure. Am ersten Tag war sogar noch deutlich CO₂ zu erkennen, das dann mit der Zeit aber natürlich ausgaste. Sehr schöne Balance und Spannung machen einen richtig guten Wein. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich ihn blind als SB erkannt hätte: Ich hatte leise Assoziationen eines wirklich cremigen Rieslings, aber wahrscheinlich hätte ich am Ende auf eine WB-Ch-Cuvée getippt, weil nichts Grasiges, Stachelbeeriges oder Cassisiges zu entdecken ist, allenfalls ein Hauch Maracuja.
Wenn das kein Plädoyer für Schrauber ist, dann weiß ich auch nicht...
Für mich war der Fernvergleich mit Tement interessant. Dort ist der Grassnitzberg auch etwas kräftiger als der Zieregg, so daß der Unterschied zwischen den Grassnitzbergen der verschiedenen Weingüter garnicht so groß ist. Von Tement kenne ich ausgerechnet den 18er, und der fiel schon straffer, knackiger und mineralischer aus als der Skoff, wenn ich mich richtig erinnere. Wie sich das mit Reife darstellen wird, vermag ich nicht zu sagen.
Für 17€ Listenpreis ist der 2011er richtig gut! Ich überlege, auch ohne Rabatt nachzuordern. Da warte ich aber erst noch ab, wie sich die Morillon aus gleichem Hause präsentieren...
