Es scheint sich jedenfalls um jemanden zu handeln, der wenig Wind um sich herum macht. Und das kann man ja erst einmal durchaus positiv deuten...
Und ich muss gestehen, dass ich Jancis Robinson als Kritikerin in puncto Deutschland überhaupt nicht auf meinem Bildschirm habe. Unter anderem hat das etwas mit meiner nur sehr rudimentären Beherrschung der englischen Sprache zu tun.
Ich hatte den Eindruck das (MS) deutsche Weine idR. besser bewertet als (JR) oder andere Mitglieder ihres Teams. Knauserig ist er nicht... Habe meine Mitgliedschaft vorletzten Monat pausiert, vielleicht guck ich nochmal rein wenn mehr Bewertungen da sind. Wie umfangreich ist das denn bis dato für GG 2015?
Ich war am Wochenende an der Mosel und habe u.a. das Weingut Zilliken besucht. Das Große Gewächs aus dem Saarburger Rausch fand ich durchaus ansprechend, wenn auch nicht ganz so toll wie Yves Beck
Ich muss dazu sagen, dass ich bisher nur wenig Erfahrung mit GGs von der Mosel gemacht habe. Habe dort bisher eher auf die restsüßen Kollegen gesetzt.
StephanB hatte ja dankenswerterweise den link zur VDP-Presseschau von der Veranstaltung in Wiesbaden gepostet, drueben im Mittelrhein-Strang. (Fuer die Faulen nochmal hier.)
Ich habe mir mal ein bisschen die verlinkten Artikel durchgelesen (soweit frei zugaenglich). Und ich muss sagen, ich bin ehrlich ueberrascht, auf was fuer einem unterirdischen Niveau sich die Berichterstattung abspielt. Der beste nationale Artikel ist, was Breite und Tiefe angeht und jenseits der (guten) Frage, ob man seine Meinung teilt, tatsaechlich derjenige von Markus Vahlefeld; die beste Berichterstattung eines deutschsprachigen Blogs ist von Felix Bodmann. International ist wirklich nix dabei, das da auch nur annaehernd herankommt; sogar der Artikel von Jancis in der FT bleibt ziemlich duerr. Unterm Strich bin ich mir nicht sicher, ob alle Berichterstattung zusammengenommen einen Strang hier im Forum aufwiegt.
OK, nur meine Meinung, und vielleicht bin ich hier voellig auf dem falschen Dampfer, aber sollte der VDP fuer sein GG nach 10 Jahren nicht mehr Menge und Qualitaet generieren koennen? (Auch wenn einige schon ihren Humor gewetzt haben: Ich meine bei der Berichterstattung, nicht bei den GGs selbst.) Wie sieht's denn bei der Versteigerung in Trier aus mit media coverage? Passiert da mehr? Oder bleiben Rieslinge bzw. die GGs hauptsaechlich doch eine sehr nationale Veranstaltung?
Cheers,
Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
Naja, unterirdisch wie Ollie finde ich die Berichterstattung nicht, besonders Stuart Pigotts Beitrag in der F.A.S ist doch eindrucksvoll, da muss man nicht alle Urteile über Jahrgang und Weine teilen. Aber ein anderer Hinweis von Olli deckt sich auch mit meinen Eindrücken: International scheinen die GG's bei den Kritikern kaum eine Rolle zuspielen. Der Winespectator schreibt nichts und auch bei Parker fristen sie ein Nischendasein - by the way: Wenn ein deutscher Spezialist die deutschen Weine bei Parker bewertet, dann bedeutet das ja vielleicht auch, dass hier vor allem das geneigte deutsche Publikum angesprochen werden soll und nicht die chinesischen afficionados. Und auch beim Decanter läuft nichts. Die GG's scheinen eine deutsche Spezialveranstaltung zu sein - oder?
Sigbert hat geschrieben:...auch bei Parker fristen sie ein Nischendasein - by the way: Wenn ein deutscher Spezialist die deutschen Weine bei Parker bewertet, dann bedeutet das ja vielleicht auch, dass hier vor allem das geneigte deutsche Publikum angesprochen werden soll und nicht die chinesischen afficionados. Und auch beim Decanter läuft nichts. Die GG's scheinen eine deutsche Spezialveranstaltung zu sein - oder?
Ich denke nicht, dass die Zielgruppe das deutsche Publikum ist sondern eher die Amis. Parker hat den Großteil seiner Leser, trotz der "Expansion" nach Asien, in den Staaten.
Soweit ich die Social Media Kanäle der amerikanischen Somms und Weinfreaks deuten kann, spielt das GG (Keller, Wittmann aside, aber dann wirds auch schon dünne) tatsächlich eher eine untergeordnete Rolle. Beliebter sind meines Erachtens da restsüße Weine von der Mosel, Klassiker wie Müller, Prüm, Zilliken aber auch "Newcomer" alias Weiser-Künstler, Steinmetz, etc. Natürlich ist diese Betrachtung kein Querschnitt des amerikanischen Trinkers sondern betrifft die absoluten Freaks.
Wenn ich das Wineberserkers Forum als Maßstab nehme, dann kann ich Marc recht geben. Trockene deutsche Weine finden dort eher weniger Beachtung, sondern mehr die Restsüßen... GG Besprechungen tauchen dort kaum auf...
Interessant finde ich auch die Wahrnehmnung der jeweiligen Weingüter: JJ Prüm ist in aller Munde und dann (rein subjektiv) auch z.B. Selbach-Oster. D.h. oft Weingüter, die einen "rührigen" US Importeur haben.
Im Jancis Robinson Forum sieht es komplett anders aus: Der "Deutschland" Thread im Forum ist der größte und langlebigste im ganzen Forum und dort wird auch viel über GGs berichtet.
So, Jancis Robinson (Michael Schmidt) hat die ersten Bewertungen für Mosel und Nahe GGs veröffentlich. Wow, wenn ich mich über die 16 Punkte für Huber's Chardonnay gewundert habe:
Bisher 3 x 19,5 Punkte und ziemlich viele 19 Punkte. Schäfer-Fröhlich hat für alle GGs 19-19,5 Punkte bekommen...
Die Notizen lesen sich recht enthusiastisch
NoTrollingerPlease hat geschrieben:So, Jancis Robinson (Michael Schmidt) hat die ersten Bewertungen für Mosel und Nahe GGs veröffentlich. Wow, wenn ich mich über die 16 Punkte für Huber's Chardonnay gewundert habe:
Bisher 3 x 19,5 Punkte und ziemlich viele 19 Punkte. Schäfer-Fröhlich hat für alle GGs 19-19,5 Punkte bekommen...
Die Notizen lesen sich recht enthusiastisch
Hab's auch kurz überflogen. Ich persönlich finde, dass Herr Schmidt überhaupt nicht im Kontext der übrigen Bewerter bei Jancis Robinson punktet, sondern deutlich höher. Die niedrigste Bewertung sind 17 Punkte und selbst die werden nur spärlich verteilt.
Zum Vergleich mal ein Alsace Tasting von Jancis Robinson. Da kriegen eine Hand voll Weine 17,5 P (z.B. die 2014er Sommerberg D und E Grand Crus von Boxler) und zwei (in Worten: zwei) Weine 18 P (Trimbach Clos Ste. Hune 2008 und Weinbach Cuvée Colette 2015).
Aus meiner Sicht stimmt da das Verhältnis nicht. Schmidts Notizen sind aus meiner Sicht inhaltlich sehr gut getroffen, da ich einige der Mosel GGs selbst probiert habe. In den Punkten finde ich sie deutlich zu hoch.