
Emrich-Schönleber
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Re: Emrich-Schönleber
...ich denke, da kann man sich d'rauf einigen! 

Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Re: Emrich-Schönleber
Das Renommee des Betriebs beruht wohl vorwiegend auf den trockenen Weinen. Aber man kann's auch in restsüß wirklich gut:
Monzinger Frühlingsplätzchen Riesling Spätlese 2004 (Emrich-Schönleber) 9,0%Vol. Altgold, schon recht dunkel. Intensive, sehr schöne Nase, schiefrig, satte Frucht, vor allem Mandarine (die echte, und nicht die Clementine, die in Deutschland fälschlicherweise häufig unter der Bezeichnung "Mandarine" verkauft wird). Im Gaumen schwungvoll, die Süße überhaupt nicht plump oder vordergründig, feine Säure, enorm saftig und trinkanimierend. Im langen Abgang erscheint dann wieder der Schiefer.
Das ist wie gesagt richtig gut, das Süße-Säurespiel ist absolut erstklassig.
Gruß
Ulli
Monzinger Frühlingsplätzchen Riesling Spätlese 2004 (Emrich-Schönleber) 9,0%Vol. Altgold, schon recht dunkel. Intensive, sehr schöne Nase, schiefrig, satte Frucht, vor allem Mandarine (die echte, und nicht die Clementine, die in Deutschland fälschlicherweise häufig unter der Bezeichnung "Mandarine" verkauft wird). Im Gaumen schwungvoll, die Süße überhaupt nicht plump oder vordergründig, feine Säure, enorm saftig und trinkanimierend. Im langen Abgang erscheint dann wieder der Schiefer.
Das ist wie gesagt richtig gut, das Süße-Säurespiel ist absolut erstklassig.
Gruß
Ulli
- Trapattoni
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Re: Emrich-Schönleber
Gestern eine hochinteressante Erfahrung mit
2003 Monzinger Halenberg GG
Habe die Flasche zufällig beim Umräumen in die Finger bekommen und blieb an der Kapsel kleben. Erschrocken musste ich feststellen, dass aufgrund eines fehlerhaften Korkens bereits etwa ca. 10% des Inhalts verdunstet bzw. ausgelaufen waren. Die Kapsel roch wie ein altes Sherry-Fass und ich hätte keinen Pfifferling mehr auf die Genießbarkeit des Rest-Inhalts gesetzt. Aber von wegen!
Zwischen Korken und Kapsel Stand oxidierter Wein, der Korken oben verschimmelt, ließ sich aber gut ziehen.
Der Wein glasklar, kräftig in der Farbe und in der Nase erst sehr burgundisch. Nase und Geschmack änderten sich minütlich, kein Botrytis, null Oxidation, mehr und mehr mandarinig. Super Länge, die knackige Säure passt toll zu dem heißen Jahr 2003, der Weinn ist rund, rund rund, nahe der Perfektion und kleidet den Mund voll aus. 2011 bewertete ich ihn mit 94 Punkten gestern hatte er selbst aus dieser Flasche zwei mehr. In perfekten Flschen kann so ein Wein anscheinend richtig gut altern.
Grüße
Dieter
2003 Monzinger Halenberg GG
Habe die Flasche zufällig beim Umräumen in die Finger bekommen und blieb an der Kapsel kleben. Erschrocken musste ich feststellen, dass aufgrund eines fehlerhaften Korkens bereits etwa ca. 10% des Inhalts verdunstet bzw. ausgelaufen waren. Die Kapsel roch wie ein altes Sherry-Fass und ich hätte keinen Pfifferling mehr auf die Genießbarkeit des Rest-Inhalts gesetzt. Aber von wegen!
Zwischen Korken und Kapsel Stand oxidierter Wein, der Korken oben verschimmelt, ließ sich aber gut ziehen.
Der Wein glasklar, kräftig in der Farbe und in der Nase erst sehr burgundisch. Nase und Geschmack änderten sich minütlich, kein Botrytis, null Oxidation, mehr und mehr mandarinig. Super Länge, die knackige Säure passt toll zu dem heißen Jahr 2003, der Weinn ist rund, rund rund, nahe der Perfektion und kleidet den Mund voll aus. 2011 bewertete ich ihn mit 94 Punkten gestern hatte er selbst aus dieser Flasche zwei mehr. In perfekten Flschen kann so ein Wein anscheinend richtig gut altern.

Grüße
Dieter
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt.
(Joachim Ringelnatz)
(Joachim Ringelnatz)
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Re: Emrich-Schönleber
Ein weiterer Frühlingstag, ein weiterer Frühlingswein – der hier heißt sogar so: „Lenz“, von Emrich-Schönleber. Mein Lieblingsweingut von der Nahe, die Rieslinge aus dem „Frühlingsplätzchen“ sind meine absoluten Favoriten. Nun, da kommt der 2019er Lenz natürlich nicht ganz dran, er firmiert als VdP-Gutswein und kostet 10,50 € ab Hof. Aber, er stammt von roten Schieferböden, so wie das Frühlingsplätzchen und angrenzenden Lagen mit ähnlicher Bodenstrukturen, und das schmeckt man auch.
Der Wein strahlt mit sattem goldgelb im Glas, die Nase zeigt einem mit typischen Zitrus- und Steinobstaromen sofort den Riesling an. Und nicht nur in der Farbe lässt er erkennen, dass er aus anderem Holz geschnitzt ist als die neulich verkostete Scheurebe von Meßmer. Die war verspielt, leicht und zurückhaltend. Der Lenz dagegen hat einen anderen Auftritt am Gaumen. Der steht voll im Saft, die Fruchtnoten von Pfirsich und Aprikose kommen direkt hervor, auch Apfel ist für mich deutlich spürbar. Eingefangen von animierender Säure wird daraus ein toller, frischer Wein mit enormen Trinkfluss. War die südpfälzische Scheurebe noch das erste zarte Grün im April, ist das hier schon ein warmer Tag Ende Mai, in dem alles voll ergrünt ist und die Blütenfarben leuchten. Alles eine Spur intensiver, dichter und voller, im Glas und am Gaumen – hat mit 12,5% auch ein 1% mehr Alkohol. Der Wein hallt nicht besonders lange nach, aber er macht Spaß und bietet einen genussvollen Einstieg in die Welt der Nahe-Rieslinge bei E-S. „Nur-Trocken-Trinker“ aufgepasst: Der Wein hat ca. 13 g Restzucker – aber wenn man es euch nicht verrät, merkt ihr es vielleicht gar nicht und seid einfach von dem gekonnten Süße-Säure-Spiel ganz begeistert. Für mich jedenfalls eine tolle Entdeckung im Sortiment dieses renommierten Weingutes.
Der Wein strahlt mit sattem goldgelb im Glas, die Nase zeigt einem mit typischen Zitrus- und Steinobstaromen sofort den Riesling an. Und nicht nur in der Farbe lässt er erkennen, dass er aus anderem Holz geschnitzt ist als die neulich verkostete Scheurebe von Meßmer. Die war verspielt, leicht und zurückhaltend. Der Lenz dagegen hat einen anderen Auftritt am Gaumen. Der steht voll im Saft, die Fruchtnoten von Pfirsich und Aprikose kommen direkt hervor, auch Apfel ist für mich deutlich spürbar. Eingefangen von animierender Säure wird daraus ein toller, frischer Wein mit enormen Trinkfluss. War die südpfälzische Scheurebe noch das erste zarte Grün im April, ist das hier schon ein warmer Tag Ende Mai, in dem alles voll ergrünt ist und die Blütenfarben leuchten. Alles eine Spur intensiver, dichter und voller, im Glas und am Gaumen – hat mit 12,5% auch ein 1% mehr Alkohol. Der Wein hallt nicht besonders lange nach, aber er macht Spaß und bietet einen genussvollen Einstieg in die Welt der Nahe-Rieslinge bei E-S. „Nur-Trocken-Trinker“ aufgepasst: Der Wein hat ca. 13 g Restzucker – aber wenn man es euch nicht verrät, merkt ihr es vielleicht gar nicht und seid einfach von dem gekonnten Süße-Säure-Spiel ganz begeistert. Für mich jedenfalls eine tolle Entdeckung im Sortiment dieses renommierten Weingutes.
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Salute - und immer einen guten Wein im Glas wünscht
Jörn
Salute - und immer einen guten Wein im Glas wünscht
Jörn
Re: Emrich-Schönleber
Das war leider nicht so eindrucksvoll, wie erwartet
Halenberg Riesling GG 2011
Der Wein ist gut, keine Frage. Tropische, gelbe Früchte; erdige, dunkelwürzige Noten mit etwas Tabak; schöne Mineralität (nasser Stein sowohl in Nase als auch am Gaumen), dezente Gerbstoffe mit leichter Bitternote am Ende.
Dem Wein fehlt m.E. aber Spannung und Tiefe. Zunächst dachte ich, es wäre die in meinen Augen etwas schwache Säure, wodurch der Wein leicht süßlich wirkt. Aber das ist es nicht allein. In der Mitte empfinde ich ein geschmackliches Loch. Dort fehlen Präzision und Präsenz.
M.E. sollte er demnächst getrunken werden.
VG, Nora
Halenberg Riesling GG 2011
Der Wein ist gut, keine Frage. Tropische, gelbe Früchte; erdige, dunkelwürzige Noten mit etwas Tabak; schöne Mineralität (nasser Stein sowohl in Nase als auch am Gaumen), dezente Gerbstoffe mit leichter Bitternote am Ende.
Dem Wein fehlt m.E. aber Spannung und Tiefe. Zunächst dachte ich, es wäre die in meinen Augen etwas schwache Säure, wodurch der Wein leicht süßlich wirkt. Aber das ist es nicht allein. In der Mitte empfinde ich ein geschmackliches Loch. Dort fehlen Präzision und Präsenz.
M.E. sollte er demnächst getrunken werden.
VG, Nora
Re: Emrich-Schönleber
Die "Zweitweine" von E-S waren in diesem Jahr auch deutlich schlechter als sonst. Hier wird die Jahrgangsproblematik sehr deutlich: zumindest im trockenen Bereich ist 2011 in Deutschland nach 2018 der zweitschwächste Jahrgang der "10er-Jahre".Nora hat geschrieben:Das war leider nicht so eindrucksvoll, wie erwartet
Halenberg Riesling GG 2011
Der Wein ist gut, keine Frage. Tropische, gelbe Früchte; erdige, dunkelwürzige Noten mit etwas Tabak; schöne Mineralität (nasser Stein sowohl in Nase als auch am Gaumen), dezente Gerbstoffe mit leichter Bitternote am Ende.
Dem Wein fehlt m.E. aber Spannung und Tiefe. Zunächst dachte ich, es wäre die in meinen Augen etwas schwache Säure, wodurch der Wein leicht süßlich wirkt. Aber das ist es nicht allein. In der Mitte empfinde ich ein geschmackliches Loch. Dort fehlen Präzision und Präsenz.
M.E. sollte er demnächst getrunken werden.
Gruß
Ulli
Re: Emrich-Schönleber
Ja, Ulli, das sehe ich auch so.
Nach einigen weißen GGs im Verlauf des letzten Jahres muss ich das leider bestätigen. Und in Österreich sieht es im Jahrgang 2011 leider nicht viel anders aus. Aber es gibt zum Glück immer ein paar rühmliche Ausnahmen.
VG, Nora
Nach einigen weißen GGs im Verlauf des letzten Jahres muss ich das leider bestätigen. Und in Österreich sieht es im Jahrgang 2011 leider nicht viel anders aus. Aber es gibt zum Glück immer ein paar rühmliche Ausnahmen.
VG, Nora
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Re: Emrich-Schönleber
Letzte Woche im Urlaub im Restaurant:
Halenberg GG 2014
VG, Nora
Halenberg GG 2014
Die Notiz kann ich bestätigen. Leider noch keine Vorwärtsbewegung. Für mich leider die 2. Enttäuschung dieses Jahr mit dem Halenberg GG nach dem hier weiter oben beschriebenen 2011er.Dilbert hat geschrieben:2014 - sehr strahlig, schlank, sehr niedriger Restzucker, wirkt fast etwas uncharmant, bleibt jedoch spannend zu beobachten, wie sich der Wein in der Zukunft entwickeln wird. Hat auf jeden Fall Potential!
Gruß,
Jochen
VG, Nora
Re: Emrich-Schönleber
Nora hat geschrieben:
Halenberg GG 2014
Die Notiz kann ich bestätigen. Leider noch keine Vorwärtsbewegung. Für mich leider die 2. Enttäuschung dieses Jahr mit dem Halenberg GG nach dem hier weiter oben beschriebenen 2011er.
Hi Nora,Nora hat geschrieben:
Das war leider nicht so eindrucksvoll, wie erwartet
Halenberg Riesling GG 2011
Der Wein ist gut, keine Frage. Tropische, gelbe Früchte; erdige, dunkelwürzige Noten mit etwas Tabak; schöne Mineralität (nasser Stein sowohl in Nase als auch am Gaumen), dezente Gerbstoffe mit leichter Bitternote am Ende.
Dem Wein fehlt m.E. aber Spannung und Tiefe. Zunächst dachte ich, es wäre die in meinen Augen etwas schwache Säure, wodurch der Wein leicht süßlich wirkt. Aber das ist es nicht allein. In der Mitte empfinde ich ein geschmackliches Loch. Dort fehlen Präzision und Präsenz.
jetzt hast Du aber zielsicher die beiden Jahrgänge erwischt, die auch bei unserer Halenberg-Vertikale in 2019 die schlechteste Performance abgeliefert haben.
2011 ist sicherlich jahrgangsbedingt sehr kritisch und ich denke auch, dass da nicht mehr viel kommen wird (leider!! - da es der Geburtsjahrgang unseres Sohnes ist, habe ich zusätzlich noch zwei Magnum-Flaschen Halenberg im Keller

Bei 2014 bin ich schon noch optimistisch. Ich denke, dass könnte ein Langläufer sein, der sich erst mit zunehmendem Alter harmonischer präsentieren wird. Für mich immer noch ein Baby!

Gruß,
Jochen
„Eine Magnum-Flasche? Genau die richtige Größe für einen schönen Abend. Vorausgesetzt, man beginnt mit einem Champagner, man endet das Menu mit einem Sauternes, und man ist allein daheim…“
(Anthony Barton)
(Anthony Barton)