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Re: Südburgenland

Verfasst: Di 14. Mai 2013, 10:53
von Gerald
Hallo Sebastian,

den Béla-Jóska habe ich früher öfters probiert (allerdings nicht mehr die von dir genannten Jahrgänge), hat mich aber nie überzeugt. War für mich immer ein recht unspektakulärer, manchmal leicht unsauberer BF ohne erkennbare Herkunft vom Eisenberg bzw. Deutsch-Schützen. Aber vielleicht hat sich das geändert, werde mal die aktuellen Jahrgänge probieren.

Richtig überzeugt hat mich bei Wachter-Wiesler immer nur der Steinweg - ist aber mit über 30 Euro ab Hof auch mit Abstand der teuerste Wein des Weinguts ...

Grüße,
Gerald

Re: Südburgenland

Verfasst: So 23. Jun 2013, 20:30
von Gerald
Sehr schlechte Nachrichten gibt es vom Eisenberg, dort hat ein heftiges Hagelunwetter gestern in zahlreichen Weingärten zu schweren Schäden geführt, vielfach rechnet man mit einem Totalausfall für dieses Jahr. :(

http://burgenland.orf.at/news/stories/2589908/

Grüße,
Gerald

Re: Südburgenland

Verfasst: Mo 8. Jul 2013, 10:03
von Gerald
Recht nett, aber doch eher einfach gestrickt und ohne Wiedererkennbarkeit der Herkunft ist der 2010er Blaufränkisch von Thomas Wachter geworden:

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Sicher kein Vergleich zum viel spannenderen 2009er, aber der - zumindest bei Rotwein - nicht sehr angesehene Jahrgang 2010 wurde doch ganz gut gemeistert. Besonders wenn man berücksichtigt, dass viele Winzer ihre höherwertigen (bzw. -preisigen) Rotweine in diesem Jahr gar nicht erzeugt haben oder sie zumindest nicht in den Handel gekommen sind.

Grüße,
Gerald

Re: Südburgenland

Verfasst: Di 23. Jul 2013, 09:09
von Gerald
Nachdem mich 2010 und 2011 bei Krutzlers Basis-BF nicht so richtig begeistern konnten, zeigt der 2012er doch wieder, was für großartige Weine rund um den Eisenberg produziert werden können.

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Tolle Komplexität, dazu sehr typisch für die Blaufränker der Gegend, nur vielleicht ein bisschen zu rustikal für einen absoluten Topwein. Aber vielleicht ist das ja Absicht, denn man braucht ja auch ein Verkaufsargument für die teureren Weine des Weinguts ...

Werde den Wein jedenfalls nachkaufen, nicht zuletzt auch wegen des unsicheren 2013ers - wie erwähnt gab es am Eisenberg ja ein katastrophales Hagelunwetter mit stellenweise Totalausfall, inwieweit die Lagen für diesen Wein auch betroffen sind, weiß ich nicht.

Grüße,
Gerald

Re: Südburgenland

Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 09:20
von Gerald
Bei der Reserve hat mir auch der 2011er des Weinguts Krutzler sehr gut gefallen.

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Ein sehr attraktiver und charaktervoller, etwas kantiger Vertreter der Rebsorte, ganz typisch für die Region um den Eisenberg. OK, hier gibt es vielleicht zwei typische Stilistiken, zum einen die säurebetonte, kühl-aromatische Variante mit einer gewissen "Härte" am Gaumen wie eben dieser Wein - und andererseits die dunkelbeerig-schokoladige, körperreiche und - aus meiner Sicht oft etwas plumpe Variante, die mir persönlich nicht so zusagt und die meiner Ansicht nach auch die Herkunft nicht so gut ausdrücken kann.

Grüße,
Gerald

Re: Südburgenland

Verfasst: So 3. Nov 2013, 20:49
von Lyonnat
hallo,

bela joska '11 ist, wie sebastian bereits geschrieben hat, wirklich empfehlenswert. ich finde, der ist ein bisschen wie der pfarrweingarten einmal war (an '08 denke ich dabei bspw)', nicht überambitioniert und trotzdem deutlich über den den einsteigerBF aus anderen häusern. und trotzdem sehr typisch für die gegend. mit irgendeinem tollen einzellagen BF aus dem eisenberg will ich ihn aber auch nicht vergleichen...

den '11 szapary ("eisenberg reserve" aber auch mit trauben von den lagen hummergraben und fasching) von jalits kann ich auch empfehlen. der hat für mich schon den von gerald beschriebenen eisenberg-toch (haarwasser). er hat auch eine gewisse tannin-härte, ist ziemlich dunkel. trotzdem puristisch, das kleine holzfaß schmecke ich fast nicht heras. super trinkfluß, trotz 14 umdrehungen. bei manchen intersparfillialen in AUT relativ günstig beziehbar.

lg
wolfgang

Re: Südburgenland

Verfasst: Sa 9. Nov 2013, 09:00
von Gerald
Hallo,

durch den letzten Beitrag neugierig geworden, habe ich mir auch eine Flasche des genannten Weins von Jalits zugelegt:

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An sich ein schöner Wein, nur die (bei Jalits-Weinen öfters angetroffene) sehr füllige Struktur geht ein bisschen auf Kosten der Trinkfreudigkeit. Dazu auch nicht ganz so sauber wie die Topweine der Region. Allerdings natürlich auch preislich entsprechend günstiger.

Trotzdem denke ich, dass man aus den im Wein enthaltenen Spitzenlagen (besonders dem Szapary) mehr machen könnte ...

Grüße,
Gerald

P.S. Vom Weingut gibt es noch einen teureren Blaufränker (Diabas, knapp 30 Euro) aus den Lagen Saybritz und Reihburg. Hat den schon einmal jemand probiert?

Re: Südburgenland

Verfasst: Sa 9. Nov 2013, 16:07
von austrianredwineblog
Jalits Reserve 11 hatte ich auch letztens. Konnte nicht ganz halten was ich mir erhofft hatte (trotzdem noch ein sehr guter Wein; gerade bei dem Preis). Vielleicht waren meine Erwartungen aber auch zu hoch.
Bin in dem Fall bei dir Gerald: Er kommt mir auch sehr füllig vor. Überraschend für mich auch der nicht unerhebliche Holzeinsatz (hatte den aus 10 weniger stark in Erinnerung; ist ja gebr. Barrique), der mit der Zeit aber wohl mehr in den Hintergrund gehen wird.
10er hat mir insgesamt besser gefallen - der "schlanke" Jahrgang war aus meiner Sicht gut für diesen Wein - machte ihn puristischer.

Im direkten Vergleich der hier zuletzt angesprochenen Weine sagt mir der Bela-Joska doch um ein Stückmehr zu.

LG

Re: Südburgenland

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 00:01
von Lyonnat
zu jalits eisenberg reserve szapary!

sehr schöne beschreibung von gerald! füllig und balsamisch würde ich jetzt aus meiner erinnerung heraus in der beschreibung nicht verwenden, aber wir haben den wein auch am gleichen abend geleert.
da gäbe es auch von diesem jahrgang bspw aus dem mittelburgenland einige bsp die ich vergleichsweise als sehr füllig empfunden habe. kirchholz von weninger bspw oder den hochäcker von p. kerschbaum, steineiche ebenfalls (wobei das vielleicht eine andere kategorie ist).
aber ja, den 2010 szapary von jalits hätte ich auch gerne probiert, dieser jahrgang liegt mir eigentlich auch sehr...
lg
w

Re: Südburgenland

Verfasst: So 12. Jan 2014, 19:26
von austrianredwineblog
Sehr gut gefallen hat uns der BF 2011 von Groszer Wein.

Dabei handelt es sich um das Nachfolgeweingut des Projekts Vinum Ferreum. VM's Weine haben uns leider nie überzeugt - obwohl der Betrieb auf Traubenmaterial von den besten Eisenberg Lagen zurück greifen konnte.
Der neue Ansatz von Groszer Wein ist aus unserer Sicht aber sehr vielversprechend. Der BF zeigt die typische Eisenberg Mineralik, präsente Säure aber druchaus auch typische BF Frucht (Brombeere, Kirsche). Sehr schöne Stilistik. Der Wein ist in heute ungewöhnliche 1 Liter Flaschen abgefüllt.
Mehr dazu:
http://austrianredwine.blogspot.co.at/2 ... ebten.html

Liebe Grüße aus dem ARWB!