Seite 14 von 14

Re: Reichsrat von Buhl

Verfasst: Mo 9. Jun 2025, 08:32
von Chrysostomus
Forster Ortswein 2023

Der Wein präsentiert sich in typischem grün-gelb, zeigt ebenso charakteristische Riesling-Aromen. Salzzitrone am Gaumen, etwas Apfel, Kohlensäure noch spürbar. Trinkanimierend, frisch, aber alles in allem etwas zu wässrig für meinen Gaumen, vor allem im Vergleich zu anderen Rieslingen der gleichen Preiskategorie des wunderbaren Jahrgangs 2023. 90-91 Pkt.

Re: Reichsrat von Buhl

Verfasst: Do 4. Sep 2025, 11:37
von Bradetti
Anfang der Woche im Glas gehabt

2019 Forster Pechstein Riesling Großes Gewächs

der bei Lobenberg mit folgender Begründung 100+ Punkte erhielt:

"Die Nase des 2019er Pechstein beginnt mit purer Wollust. Maracuja, aber ohne jegliche Botrytis, der Wein ist clean. Er ist komplett durchgegoren. Maracuja auf Zitronengras. Einige nussige Aromen, Walnuss, etwas Litschi dahinter. Süße Williamsbirne und weißer Pfirsich, dazu Waldmeister und Vergissmeinnicht. Ein Hauch Jasmin. So eine hedonistische, leckere und aromatisch-explosive Nase! Das ist großes Kino!
Der Mund ist knochentrocken. der Wein ist auf klar unter 3gr Restzucker durchgegoren, ich denke sogar auf unter 1gr. Das Ganze mit unglaublichen Gesteinsmassen unterlegt. Aber auch hier im Mund viel Frucht, erstaunlich viel Frucht. Wieder diese Maracuja, dazu etwas Bitterorange, Mandarine, Zitronengras und satte Nussaromatik. Unglaublich lang, steinig und mineralisch, mit wollüstiger Frucht. Ein ganz großer Oszillograph von dieser wunderbaren Frische, dieser knochentrockenen Ausrichtung und dann dieser wollüstig-üppigen und pikanten Frucht, die das Ganze balanciert. Der Wein ist einfach abenteuerlich gut!
Und obwohl von Buhl die 2019er sicherlich erst ein Jahr später offiziell bringen wird, kann ich natürlich versuchen, in Subskription etwas von diesem klaren 100+ Punkte Wein zu sichern.
Das ist ein ganz großer Wein und einer der besten Weine, die ich bei von Buhl je probiert habe!"


Ich sah den Wein so - ohne jetzt explizit Notizen gemacht zu haben:
In der Nase kaum Frucht. Max etwas Zitrone, weißer Pfirsich, nasser Stein, ein Hauch kräutrig-würzig. Am Gaumen leichte Zitrusnote, etwas Apfel, unreifer Pfirsich und auch hier viel Stein, salzig und mit messerscharfer Säurespur. Der Wein wirkt kompakt, brodelnd, hat Struktur und Tiefe.
Läuft ganz klar auf der Mineralik- / Stein-Seite. Wer "wollüstige Frucht" sucht (die man gemäß LOB ja hier finden soll), der sollte meiner Meinung nach woanders suchen....
Aber - und da gehe ich mit LOB dann mit - ein großer, toller, richtig trockener Riesling!

Re: Reichsrat von Buhl

Verfasst: Do 11. Dez 2025, 22:26
von Bernd Schulz
Es verhält sich nicht so, als ob ich in meiner mittlerweile gut vier Jahrzehnte währenden Weintrinkerkarriere noch nie ein VDP-Weingut besucht hätte. In der Pfalz beispielsweise war ich schon bei Christmann und beim Reichsrat vom Buhl im Betrieb. Von letzterem hatte mir Ralf neulich eine von zwei bei Ebay recht günstig geschossenen Flaschen abgetreten, und angesichts der jetzt wieder aufgeflammten VDP-Diskussion schien mir gerade der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, um diese Pulle zu öffnen:

Bild

Was soll ich sagen? Es handelt sich weder um eine Offenbarung noch um eine Enttäuschung; zum Ebay-Kurs von 14 Euro würde ich vielleicht auch noch eine zweite Flasche kaufen, eine dritte allerdings nicht mehr. Was der Wein seinerzeit ab Werk gekostet hat, weiß ich nicht, und ich bin gerade zu müde/zu faul, um das weiter zu recherchieren. Aber in der Preisklasse von 14 Euro gibt es genug Rieslinge, die mich eher mehr begeistern, und die kommen - Überraschung :!: :twisted: - größtenteils von nicht im VDP organisierten Weingütern. Gerade ist mir noch ein Rest vom 24er Kauber Riesling aus dem Hause Fetz (Fetz kennt doch kein Mensch :!: :mrgreen: ) in die Hände gefallen, und obwohl die Flasche schon etliche Tage offen war, steht dieser Wein dem 20er Musenhang von v. Buhl in puncto Geschmackstiefe/innere Dichte kaum nach (bei einem Ab-Hof-Preis von 10,50).

Moppern muss ich zudem wieder einmal über den Prügel von Flasche, in dem man bei v. Buhl den 20er Musenhang verpackt hat. Was zum Geier soll diese völlig überflüssige Ressourcenverschwendung? Je dicker das Flaschenglas, desto besser der Wein, oder was? Biosiegel auf dem Rückenetikett, aber Monsterflaschen verwenden.... :roll: :x

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Reichsrat von Buhl

Verfasst: Fr 12. Dez 2025, 08:46
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben: Do 11. Dez 2025, 22:26 Moppern muss ich zudem wieder einmal über den Prügel von Flasche, in dem man bei v. Buhl den 20er Musenhang verpackt hat. Was zum Geier soll diese völlig überflüssige Ressourcenverschwendung? Je dicker das Flaschenglas, desto besser der Wein, oder was? Biosiegel auf dem Rückenetikett, aber Monsterflaschen verwenden...
...das ist allerdings nichts, was unbedingt VDP-symptomatisch ist. Auch und gerade bei den Naturlern wird gern und viel über Nachhaltigkeit geredet und so auch die Verwendung des Korks gutgeredet, gleichzeitig bekommt man da aber in vielen -nicht allen- Fällen so einen 800 Gramm-Prügel in die Hand, auf dem on top dann auch noch ein fetter Klacks an Wachs angebracht wird. Der Mensch halt...