Brunello di Montalcino

Sauternes
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Sauternes »

Jochen R. hat geschrieben: Sa 28. Dez 2024, 10:12 2011 geht so, nicht schlecht. Der kürzlich getrunkene 2012er hat mich nicht vom Hocker gerissen - flach, die letzte Flasche wird nicht mehr lange überleben. Möglicherweise ein Problem der letzten Jahrgänge (?), ich habe aber abgesehen vom (jung ganz hervorragenden) 2016er nichts mehr gekauft.
Dieses Problem spiegelt sich exakt auf Cellartracker wieder, die Jahrgänge 2015 und 2016 mit Rekord Kellerbeständen und dnach bricht es brutal ein.
Nur was sind die Ursachen?
Hat sich etwas in der Teambesetzung geändert, andere Philosophie in der Weinbereitung oder kommt man mit den Herausforderungen des Klimawandel nicht zurecht?
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten warum sich bei dem Weingut die Weine so verändert haben, aber es ist wohl klar, sie haben sich verändert, leider zum Nachteil, die Kunden quittieren es mit zurückgezogenen Kaufinteresse.

Grüße Heiko
Hasi
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Hasi »

Ciao tutti!
ich habe mit Il Poggione noch nie Probleme gehabt, mit keinem Jahrgang sowohl bei Annata als auch Riserva. Die Rosso dM des Hauses sind allerdings NICHT deren Stärke, das sei gesagt.
Meines Erachtens ist 2016 viellicht zu jung, wenn `16 getrunken werden soll dann versucht es mit 24h Luftzufuhr. Ich habe mit Poggione-Weinen die so um die 15 Jahre alt sind meist die besten Erfahrungen, wir haben vor 8 Jahren aber auch einen 1969-er geöffnet, der noch voll da war ...
Ich kann mal Ende Jänner in den Keller steigen und ein paar Coarvin-Proben nehmen, wenn das interessant sein sollte, bin aber erst wieder am 21.1. von Madeira zurück

bom dia

Hasi
Sauternes
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Sauternes »

Il Poggione Brunello di Montalcino 2016

Ja wo fange ich da an? vielleicht beim positiven, davon ist noch 1 Flasche im Keller, zum Glück :lol: .
Warum? , ja nun, weil der Wein einfach so stark gealtert daher kommt, was normal nicht unbedingt schlecht ist, aber dieser Wein ist deutlich zum Nachteil gereift, blasse Frucht, prägnante Säure und eine leicht muffige Note, aber kein Korkton.
Korken war in Ordnung, abgesehen davon, das er komplett schief geschnitten war, der Füllstand war absolut in Ordnung.
Zu früh geöffnet sehe ich jedenfalls nicht, eher zu spät.
Zählt für mich in der Verfassung zu den schlechtesten Weinen in 2024.

Grüße Heiko
Ollie
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Ollie »

Na sowas!? :mrgreen:

Cheers,
Ollie
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Marvin77
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Marvin77 »

Hallo,

also ich hatte vor einigen Monaten den "Il Poggione 2015" und fand den Wein sehr gut. Vielleicht ein Problem mit 2016 und nachfolgenden Jahrgängen.
Oder ich habe einfach Glück gehabt. Mir hat mal ein Weinhändler - dem ich durchaus eine gewisse Expertise zuschreibe - geschrieben, dass sich Weine in der Flasche sehr unterschiedlich entwickeln können.

Ich überlege jetzt fast mal meine letzte oder vorletzte Flasche zu öffnen; sonst habe ich nur mal zwei "Einzelflaschen" vom 2019er bestellt um diese irgendwann im Vergleich mit einem Lieblingsbrunello von 2019 zu vergleichen. Vielleicht mache ich das mal früher als ursprünglich geplant.

Bis dann
Alex
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Jochen R.
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Jochen R. »

Das ist wirklich interessant. Hätte, was die Entwicklung Il Poggione BdM 2015 vs. 2016 anbelangt, das genau umgekehrt vermutet :?

Hatte damals den rosinigen Rosso 2015 im Glas, der nach 3 Std. in der offenen Flasche flach wie ein Brett war und dachte mir, wie wird das wohl in ein paar Jahren schmecken. Hat mich letztendlich vom Kauf des BdM ´15 abgehalten.

Viele Grüße,
Jochen
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Marvin77
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Marvin77 »

Vielleicht werde ich wirklich mal in den nächsten Tagen/Wochen aus wissenschaftlichen Gründen eine weitere Flasche des BdM 2015 von "Il Poggione" öffnen.

Den Rosso von "Il Poggione" kenne ich in der Tat nicht, obwohl ich sonst schon viele Rosso probiert habe.

Hier ist übrigens der Rosso von Siro Pacenti für mich eine Empfehlung. Habe vor kurzem den 2022 getrunken und den fand ich sehr gut und hat fast wie ein "kleiner" BdM geschmeckt.

Herzliche Grüße
Alex
Hasi
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Hasi »

Also ... ich hatte gestern beim Weihnachtsessen mit den Kindern und Enkeln einen 2006-er Il Poggione geöffnet (neben einem 2007-er Vasco Sassetti, dem letzten Jahrgang den Vasco selbst vinifiziert hatte). BEIDE Brunellos waren einfach völlig auf der Höhe, keinerlei Alterstöne, Sassetti war zugänglicher, Il Poggione hatte fast noch zu viel an Säure, nach 3h an der Luft begann sich das dann langsam zu legen (hier wieder „meine 24h Luft”-Empfehlung).
Aus Interesse habe ich dann mit dem Coravin einen 2015-er und einen 2016-er von Il Poggione angestochen, beide Weine excellent, Bilderbuch-Brunellos.
Mehr kann ich dazu nicht sagen, müsste eventuell noch einen zweiten 16-er anstechen ... aber für MICH ist der Wein ja zu 100% ok. Dass allerdings so „Viele” andere hier Pech haben/hatten ist sehr bedenklich und seltsam!

Hasi

P.S.: Ich habe irgendwie immer mehr den Eindruck, dass „die üblichen Verdächtigen” hier einfach NULL mit Brunello anfangen können und mit Krampf versucht wird diese alle durch die Bank grundverschiedenen Sangiovese aus dem kleinen Bergstädtchen unbedingt „einordnen” zu wollen. Nochmals: Es ist UNMÖGLICH Brunello einordnen zu können, viel zu verschieden sind Böden, Ausbau-Arten, Holzeinsatz, Alter der Rebstöcke, Önologen, Winzer usw. Ich habe in den letzten Jahren von den hunderten Brunellos die ich getrunken oder verkostet habe, vielleicht eine handvoll „schlechter” Weine abbekommen, der Rest war Durchschnitt bis Weltklasse.
Vermutlich ist es ganz einfach so, dass es Leute gibt für die dieser Wein völlig ungeeignet ist, so wie für mich BORDEAUX oder BURGUND! Ich habe hunderte Bordeaux und Burgunder getrunken, günstige, schweineteure, bekannte und unbekannte, unterm Strich ist das einfach NICHT „mein” Wein. Ebensowenig „berührt” mich Whiskey, obwohl ich 3 Jahre in Glasgow gelebt habe und meine Partnerin auch ein Croft in den Highlands hatte, wo wir x-mal Verkostungen Besuche bei Destillerien usw. unternommen haben, für MICH ist Whiskey ein Brechmittel im Gegensatz zu Rum oder einem vorzüglichen österr. Edelbrand.
Somit sollten sich Bordeaux-Versteher nicht zu Brunello-Scharfrichtern bemüssigt fühlen, sondern uns Sangiovese-Fans einfach in Ruhe dahintrinken lassen.
Prosit Neujahr 2025 - und nicht vergessen!! MORGEN mittags am 1.1.2025 spielen die grandiosen Wiener Philharmoniker groß auf!!
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Jochen R.
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Jochen R. »

Il Poggione - BdM 2004:
Into neck, Korken hat´s beim Ziehen zerlegt. Tief dunkel. In der Nase empfängt einen zuerst mal Liebstöckel, süßlich. Zum Glück wird das aber schon nach wenig Luftzufuhr durch nasses Leder und Tabak fast vollständig überlagert. Mit etwas mehr Luft auch Kirschen und Minze.
Schlank bis mittelgewichtig, mit der bisher jugendlichen Frucht (von der ich etwas weiter oben geschrieben habe) war´s das wohl – aber Reste sind noch da, ansonsten adstringierend, präsente Säure, würzig mit einem dezenten Bitterl, so mittellang. 89(-90) P.

Im Vergleich zu den letzten Flaschen ist das schon ein rustikaler Geselle, mit dem ich aber Spaß haben kann. Einwandfreies PLV - zu der ich auch diese letzte Flasche noch zählen würde.

Viele Grüße,
Jochen
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Marvin77
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Marvin77 »

Hi Jochen,
Jochen R. hat geschrieben: Do 2. Jan 2025, 18:43 Il Poggione - BdM 2004:
Schlank bis mittelgewichtig, mit der bisher jugendlichen Frucht (von der ich etwas weiter oben geschrieben habe) war´s das wohl – aber Reste sind noch da, ansonsten adstringierend, präsente Säure, würzig mit einem dezenten Bitterl, so mittellang. 89(-90) P.

Im Vergleich zu den letzten Flaschen ist das schon ein rustikaler Geselle, mit dem ich aber Spaß haben kann. Einwandfreies PLV - zu der ich auch diese letzte Flasche noch zählen würde.
vielen Dank für Deinen Test. Dann kann ich meinen Il Poggione 2015-Test noch ein paar Wochen bzw. Monate nach hinten verschieben.
Das klingt dann durchaus so, dass diese Weine durchaus auch etwas länger durchhalten können.
Welche Brunello kannst Du denn noch empfehlen bzw. gefallen Dir?
Mir hat vor kurzem der San Polino "Helichrysum" 2016 ganz hervorragend gefallen.
Das war für mich wahrscheinlich der bis hier beste BdM den ich im Glas hatte.
Er war wirklich die perfekte Symbiose aus Frucht/Kraft (etwas dunkle Sauerkirsche) und Komplexität (Kräuter und Trüffel/Erde).

Liebe Grüße
Alex
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