Brunello di Montalcino

Ollie
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Ollie »

Und die nächste Kurznotiz:

2016 Il Poggione
Solide, aber hat seine schönste Zeit aber schon hinter sich (zumindest diese Flasche), da die in der Jugend durchaus spektakuläre Frucht deutlich am Verblassen ist.

Cheers,
Ollie
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harti
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von harti »

Ollie hat geschrieben: Fr 27. Dez 2024, 12:59 Und die nächste Kurznotiz:

2016 Il Poggione
Solide, aber hat seine schönste Zeit aber schon hinter sich (zumindest diese Flasche), da die in der Jugend durchaus spektakuläre Frucht deutlich am Verblassen ist.

Cheers,
Ollie
Es gab eine Zeit, da ich mich durch abstrus hohe Bewertungen der schreibenden Weinzunft zu Käufen der Poggione-Weine habe hinreißen lassen. Heute bereue ich meine Gutgläubigkeit von damals. Ich habe in meinem Keller noch immer Rossos, die schon nach wenigen Jahren nach Maggi geschmeckt haben. Ich konnte mich einfach noch nicht überwinden, das Zeug in den Ausguss zu kippen :? . Und nicht viel besser ist es mir mit den Brunellos ergangen, die einen wahnwitzig schnellen Alterungsprozess durchlaufen haben. Inzwischen habe ich kapiert: Am besten sind diese Weine, wenn sie auf den Markt kommen. Nur: Solche Weine will ich nicht im Keller haben :roll: .

Grüße

Hartmut
Ollie
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Ollie »

Ja, das sehe ich mittlerweile auch so.

Cheers,
Ollie
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Rotundweiss
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Rotundweiss »

Leute, jetzt macht mir doch bitte keine Angst. Ich hatte eigentlich vor, meine Il Poggione BdM 15 & 16 frühestens in 5 Jahren,
den 15er Vigna Paganelli gar in 10 Jahren anzusüppeln. :shock:

@Hasi: Bitte dringend intervenieren, was die Entwicklungsfähigkeit der BdM dieses Weingutes anbelangt.

@all: Sind euch weitere Weingüter aus Montalcino bekannt, deren BdM unerwartet früh die Grätsche machen ?

Thx und viele Grüße,
Georg
amateur des vins
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von amateur des vins »

Rotundweiss hat geschrieben: Fr 27. Dez 2024, 20:02 @Hasi: Bitte dringend intervenieren, was die Entwicklungsfähigkeit der BdM dieses Weingutes anbelangt.
Unbedingt! Und refirmieren als Il Hasione.
Besten Gruß, Karsten
Sauternes
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Sauternes »

Bei Col D`Orcia hatte ich das Gefühl das der 12er Brunello ziemlich schnell abgebaut hat, habe jetzt nichts mehr davon.
Brunello Il Poggione 2012 hat mir voriges Jahr noch sehr gut gefallen, ebendso wie Vigna Paganelli 2010, toller Wein.
Inzwischen habe nur noch wenige Flaschen von Il Poggione, was aber auch der deutlich gestiegenden Preise geschuldet ist.
Und dann nehme ich dafür dann Weingüter, die für mich von der Geschichte her einfach spannender sind, Colleoni oder Le Chiuse z.B. .

Grüße Heiko
Ollie
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Ollie »

Ollie hat geschrieben: Mo 5. Apr 2021, 20:17 2016 Il Poggione Brunello di Montalcino, 14.5%

Uff! Sehr, sehr unruhig, verändert sich nach dem Öffnen über zwei Stunden, deshalb einfach mal eine Auflistung aller gefundenen Zustände: In der Nase schwarze, sirupige Kirsche (Amarena mit Hang zu Maraschino), recht modernes Neuholz (Kakao, Vanille, Gewürze), nach einiger Zeit auch (streckenweise extrem stinkiges) Leder, Walnuss, Pfingstrose (typisch blutjunger Sangiovese) und Rosmarin. Am Gaumen dekliniert der Wein das alles auch noch mal durch, getragen von einer extremen Säure, die anfangs sogar leicht zitrisch wirkt (Poujeaux 2010 lässt grüßen) und den Wein seltsam schlank wirken lässt; das Tannin ist ziemlich gut vergraben. Anfangs nicht soo fürchterlich lang, wird aber nach zwei Stunden breiter, körperreicher, länger, auf Frucht und Säure. Uff! Schon ein rechtes Spektakel, aber noch völlig unfertig und roh.

Il Poggione ist immer ein sehr guter und sehr gut gemachter BdM, und der 2016er ist sogar sehr, sehr gut - wenn sich das alles wirklich mal zu einem kohärenten Wein fügt, sind das ohne zu zögern 93-94 Punkte (zum Vergleich: Dem 2013er gab ich im Sommer 2019 91-92 Punkte).

Cheers,
Ollie
Anbei meine Vorkriegsnotiz meiner Erstbegegnung mit dem 2016er (auf Seite 96 des Strangs gab Hasone übrigens 89), in der ich witzigerweise den 2013er mit knapp sechs Jahren Alter über den grünen Klee lobe.

Der neulich versoffene 2016er hingegen hatte schon acht auf dem Buckel. Und vielleicht war's ja wirklich die Flasche, die irgendwie einen Hau hatte. Gottseidank :shock: :? habe ich noch einen Haufen Konterflaschen...

Cheers,
Ollie
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Fasano
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Fasano »

Ich glaube, das ist das größte Problem worüber alle Rotweinproduzenten in ganz EUROPA "den Mantel des Schweigens" breiten. Den optimalen Lesezeitpunkt zu bestimmten um einen reifefähigen Wein zu lesen. Ob Brunello oder Bordeaux,alle haben Probleme mit der Klimaerwärmung. Ein bis max. zwei Tage entscheiden, ob es einen Wein wird, der nur für den kurzen Genuss reicht oder den oft gewollten aber selten erreichten langen reifeverlangenden Genuss reicht.
glauer
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von glauer »

Was soll ich da erst sagen....ich habe noch eine 1978er Poggione BdM, dürfte so eine der letzten Flaschen aus dem Keller meines Vaters sein. Durchaus auch nicht immer optimal gelagert. Muss ich wohl mal langsam ran.
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Jochen R.
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Jochen R. »

Mein Senf dazu ...
Mir haben von Il Poggione BdM die Jahrgänge 2008/09/10 mit etwas Flaschenreife deutlich besser gefallen als die Jungweine. Die 2005er Riserva wunderbar! Der 2004er kam bisher fast jugendlich daher - vielleicht jetzt der passende Moment, die letzte Flasche zu schlachten. Dass sich hier eine (über)schnelle Alterung vollzogen hat, kann ich nicht bestätigen.

2011 geht so, nicht schlecht. Der kürzlich getrunkene 2012er hat mich nicht vom Hocker gerissen - flach, die letzte Flasche wird nicht mehr lange überleben. Möglicherweise ein Problem der letzten Jahrgänge (?), ich habe aber abgesehen vom (jung ganz hervorragenden) 2016er nichts mehr gekauft.

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
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