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Re: F.X. Pichler

Verfasst: Mo 7. Apr 2025, 21:17
von Alba
Hallo,
Sehe ich im Prinzip wie Ursus, m.M. nach sind die Weine in den letzten Jahren klar feiner und auch Alkohol – leichter geworden (auch das offensichtliche Weglassen Botrytis befallener Trauben geht in diese Richtung).
Ob und wie das mit Johanna P. zusammenhängt kann ich nicht kommentieren – keine Ahnung diesbezüglich, aber seit Lucas Pichler die Weinbereitung über hat würde ich schon eine klare Richtungsänderung sehen – übrigens nicht nur hier, auch bei einigen anderen (Spitzen–) Winzern.
Bei FXP gab es, aus welchem Grund auch immer (könnte aber schon ein Zeichen in diese Richtung sein), nach 2019 meines Wissens auch keinen „M“ (monumental) mehr. Okay, der Unendlich ist noch da …
Dass mir die Stilistik gefällt und die Weine schmecken habe ich ja schon einige Male kundgetan.

LG
Manfred

Re: F.X. Pichler

Verfasst: Di 8. Apr 2025, 07:50
von EThC
...vielen Dank für Eure Einschätzungen! Werde ich beizeiten mal antesten, ob und wie weit sich die Weine den kühleren, schlanken Wachau-Stilistiken wie z.B. von Peter Veyder-Malberg angenähert haben. Allerdings nicht jetzt gleich, Kellerfülle...

Re: F.X. Pichler

Verfasst: Mi 10. Sep 2025, 19:59
von Alba
last but not least, im Zuge der Verkostung von u.a. 5 Top Wachauern,
für mich auf diesem bereits höchsten Niveau die beiden absoluten Stars (und beide mit echten 100 beschenkt),
der Riesling Kellerberg 2022 (auch hier - der Jahrgang ist in der Spitze weit mehr als "mäßig"); extrem fein und elegant - laaang; nichts lautes - fettes - vordergründiges. Wachau Riesling in (feinster) Perfektion - groß.
Kann man das steigern ? Eigentlich nicht, aber der Unendlich Grüner Veltliner 2023 kann das - zumindest wenn man sowas mag (ich -JA). Der liegt schon wahrnehmbar im Holz (aber kein lautes Barrique-tosting, eher etwas Neuholzanteil bei mittleren-größeren Fässern, Vermutung!). Das ist schon ein PS starker und auch hochdrehender Bolide, aber perfekt gelöst und auch zum Jahrgang passend (GV Unendlich gibt es ja deutlich seltener als die selbigen aus Riesling gemacht). Sehr dicht am Gaumen, ordentlich Power aber auch hier noch immer - mit großer Eleganz und Laufruhe. Die Länge ist wirklich fast unendlich, hängt sehr lange nach.
Wermutstropfen - dass ich nächsten Tag arbeiten musste und der Unendlich auch einen dem Namen passenden Preis hat ;)
Freue mich in Jahren auf selbiges aus 2021, da sind mir einmal - Augen zu und durch, Presischild ausblenden - 2 Flaschen reingeschneit.

LG
Manfred

PS - rot war ja auch am Start, u.a. Figeac, LMHB, Cos, Beaus.DL, Troplong M. und der Giodo aus Montalcino. Werde bei Gelegenheit mal berichten, genug für heute.

Re: F.X. Pichler

Verfasst: Do 11. Sep 2025, 08:10
von Jochen R.
Hallo Manfred,
toll, vielen Dank für die Notizen zu den Wachau-Granaten!

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung ...
Alba hat geschrieben: Mi 10. Sep 2025, 19:59 ...
PS - rot war ja auch am Start, u.a. Figeac, LMHB, Cos, Beaus.DL, Troplong M. und der Giodo aus Montalcino. Werde bei Gelegenheit mal berichten, genug für heute.

Viele Grüße,
Jochen

Re: F.X. Pichler

Verfasst: So 28. Sep 2025, 15:00
von Alba
Jochen R. hat geschrieben: Do 11. Sep 2025, 08:10 Hallo Manfred,
toll, vielen Dank für die Notizen zu den Wachau-Granaten!

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung ...


Viele Grüße,
Jochen

Bevor ich jetzt spät aber doch - nach 2 tollen Wochen in Italien, großteils im Süden, Basilicata & Puglia - wieder in heimischen Gefilden was zu den Bordeaux dieser Granaten Verkostung schreiben werde - siehe B. 2009, 18, 20, 22 nochmals ein kurzer Eintrag zu FXP, heute zur Pasta (gelbe Tomaten & Melanzani - quasi Urlaubsauslauf) genossen ein Riesling Steinertal 2022.
Was soll ich sagen, er ist nicht ganz am 100 P. Niveau des Kellerberg, aber nicht viel schwächer, 95 ist mir das jederzeit wert.
Ist ja kein Smaragd mehr (Lucas P. ist aus der Vineau mit diesem Jahrgang ausgeschieden), hat auch nur nominell 12.5% und ist ein weiteres grandioses Beispiel für den Eleganz und Trinkigkeit betonenden neuen Wachaustil. Trinkfluss ist fast schon beängstigend, man blendet glatt und mit Leichtigkeit das Wasserglas daneben aus. Helles gelb (wer will - mit leichten Grüntönen), dezente Nase, nichts vordergründiges und sehr ausgewogen zwischen feinster Frucht und Mineralität. Setzt sich am Gaumen 1:1 fort, Erinnerungen an frische Ananas mit ein paar Tropfen Zitrone und im Hintergrund Marille. Auch hier - sehr zart und fast filigran.
Säure ist da ,aber perfekt eingebunden, da tut nichts weh und man freut sich auf den nächsten Schluck. Mittlerer Körper und dafür außergewöhnlich langer Abgang, der bleibt mit seiner Pikanz und in der vorgenannten Ausgewogenheit (Frucht - Mineralik) lange hängen.
Wirklich schön und ein weiteres Beispiel dass 22 vielleicht wirklich (jedenfalls von mir, nach 21 ...) unterschätzt wurde, die Rieslinge sind schon jetzt jedenfalls in top Verfassung hier.

LG
Manfred