Pestizideinsatz im Médoc

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MichaelWagner
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Re: Pestizideinsatz im Médoc

Beitrag von MichaelWagner »

Na dann haste doch ne Lösung. Das machen auch ganz ganz viele andere so. Wo war jetzt das Problem nochmal???
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UlliB
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Re: Pestizideinsatz im Médoc

Beitrag von UlliB »

Muellimov hat geschrieben:Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass eben nicht nur Fungizide zum Einsatz kommen.
Eben. Und seit dem Auftreten der KEF in Deutschland außer Fungiziden und Herbiziden zumindest auch ein Insektizid.

Und ich vermute mal: nächstes Jahr kommen noch ein paar mehr Insektizide zum Einsatz, wenn man gegen die KEF nicht wie in diesem Jahr kurativ und damit zwangsläufig mit einem Mittel mit kurzer Wartezeit vorgehen wird, sondern frühzeitig und präventiv. Es sei denn, jemand findet rechtzeitig ein wirksames KEF-Pheromon in Verbindung mit geeigneten Fallen für die Viecher.

Gruß
Ulli
Muellimov
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Re: Pestizideinsatz im Médoc

Beitrag von Muellimov »

MichaelWagner hat geschrieben:Na dann haste doch ne Lösung. Das machen auch ganz ganz viele andere so. Wo war jetzt das Problem nochmal???
Für mich schon. Nur ist es eben so, dass es ganz, ganz viele gibt, die Herbizide einsetzen. Da ist das Problem.
UlliB hat geschrieben:Und ich vermute mal: nächstes Jahr kommen noch ein paar mehr Insektizide zum Einsatz
Ja, das glaube ich auch. Wie ich schon schrieb, berichtete mir ein Winzer in der Nähe von Heilbronn, der dort Trollinger und Dornfelder bewirtschaftet, dass Spintor bei ihm und seinen Kollegen nahezu nichts gebracht hat. Ein weiterer Winzer in Hofheim am Taunus sagte das auch.
MichaelWagner
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Re: Pestizideinsatz im Médoc

Beitrag von MichaelWagner »

Dass Spintor nix bringt war vorher klar. Als Todsterbenskranker greift man nach jedem Strohhalm - ein gutes Geschäft für den Hersteller.

Lasst uns ne Wette abschließen:

Meine KEF-Prognose: im Herbst 2015 redet da kein Mensch mehr drüber.

Einsatz?

PS: der Unterschied zwischen Bio und biodyn ist immernoch offen?
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Muellimov
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Re: Pestizideinsatz im Médoc

Beitrag von Muellimov »

MichaelWagner hat geschrieben:Meine KEF-Prognose: im Herbst 2015 redet da kein Mensch mehr drüber.
Über die KEF oder über Spintor?
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Gerald
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Re: Pestizideinsatz im Médoc

Beitrag von Gerald »

Meine KEF-Prognose: im Herbst 2015 redet da kein Mensch mehr drüber.
Ob das so schnell geht? Vor allem auch, da der großflächige Einsatz von Insektziden immer mehr auf öffentliche Kritik stößt, siehe die Sache mit den Neonicotinoiden.

Andererseits sollten sich - mit etwas Verzögerung - ja auch natürliche Fressfeinde einstellen, die das Problem dann reduzieren werden. Außer natürlich, wenn man alles mit Insektiziden totspritzt und damit auch die Nützlinge mitvernichtet.

http://www.hortipendium.de/Kirschessigfliege
PS: der Unterschied zwischen Bio und biodyn ist immernoch offen?
da steht doch ohnehin einiges im verlinkten Thread, oder?

Kurz würde ich es so zusammenfassen: "Biodyn" baut mehr oder weniger auf "bio" auf, ist teilweise strenger (jedenfalls wenn man die Demeter-Richtlinien betrachtet). Vor allem aber hat biodyn den esoterischen Hintergrund aus der Anthroposophie von Rudolf Steiner, was sich in - für Außenstehende - merkwürdigen Methoden und Denkweisen äußert, also z.B. die vergrabenen, mit Mist gefüllten Kuhhörner, die Spritzung mit homöopathie-ähnlichen Präparaten oder die Nutzung "kosmischer Energien". ;)

Und dazu gibt es auch - anders als bei "bio" - starke Einschränkungen im Keller, wo es viel mehr um "Naturbelassenheit" als um Umweltschutz geht.

Grüße,
Gerald
MichaelWagner
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Re: Pestizideinsatz im Médoc

Beitrag von MichaelWagner »

Die KEF wird ohne Spintor o. Ä kein Thema mehr sein

Biodyn: das mit Steiner etc ist schon klar, allerdings habe ich die konkreten Richtlinien durchforstet (arbeitsrichtlinien) und kann keine unterschiede finden. Beim Pflanzenschutz sind Netzschwefel & Kupfer zugelassen...
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Gerald
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Re: Pestizideinsatz im Médoc

Beitrag von Gerald »

Wie erwähnt, sind die Unterschiede im Weinberg eher gering (vom esoterischen Zeugs natürlich abgesehen ;) ), die demeter-Richtlinien dafür kann man z.B. hier nachlesen:

http://www.demeter.de/sites/default/fil ... 014_II.pdf

(ab Seite 17 zum Pflanzenschutz)

Im Keller geht es aber meines Wissens restriktiver zu, was nicht ausdrücklich in den Richtlinien zugelassen ist, gilt als verboten.

Unterschiede zwischen "biodyn" und "bio" liegen z.B. bei Zusätzen von Ascorbinsäure, Diammoniumphosphat, Kupfersulfat *), Gelatine und Eichenholzchips, außerdem die Anwendung von Mostkonzentration durch Umkehrosmose *)

Und "biodyn" erlaubt - anders als "bio" - nur Spontangärung, außer wenn die Gärung steckenbleibt oder bei Sekt.

*) derzeit noch zulässig bei "bio", könnte 2015 auch verboten werden

http://www.bios-kontrolle.at/wp-content ... n_2012.pdf

http://www.bios-kontrolle.at/wp-content ... fo2014.pdf


Grüße,
Gerald
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Re: Pestizideinsatz im Médoc

Beitrag von MichaelWagner »

Hatte die Richtlinien studiert...ehrlich gesagt sind die im Keller zugelassenen Hilfsmittel und deren Höchstwerte für jeden qualitativ arbeitenden Winzer nichts Besonderes. abgesehen vom Kupfer als Fungizid wäre also jeder 2te Winzer den ich kenne biodyn...

Und der Unterschied zu Bio beschränkt sich wohl aufs Kuhhorn...
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Gerald
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Re: Pestizideinsatz im Médoc

Beitrag von Gerald »

Streng genommen müsste ein biodynamischer Weinbaubetrieb auch Tiere halten (wegen den kosmischen Kreisläufen oder so ähnlich), in der Praxis dürften das aber nur die wenigsten tun. Wird wohl großzügige Ausnahmegenehmigungen geben. Und die Sache mit dem Kuhhorn und den homöopatischen Teespritzungen kann man sicher auch mehr oder weniger engagiert betreiben. ;)

Zumindest bei den österreichischen Weingütern, die "biodyn" arbeiten, scheinen mir da schon erhebliche Unterschiede zu bestehen. Manche dürften den esoterischen Background wirklich ernst nehmen (z.B. die Steirer um Muster, Tauss, Strohmeier und Werlitsch), andere - die Mehrzahl? - eher als folkloristisches Beiwerk, vermute ich zumindest ...

Grüße,
Gerald
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