Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?
Verfasst: Fr 22. Nov 2013, 10:15
Lass ihn doch mal ein paar Jahre liegen, vielleicht wird er ja besser 

Daran hatte ich auch schon gedachtsusa hat geschrieben:Lass ihn doch mal ein paar Jahre liegen, vielleicht wird er ja besser
@Stephan:Der ganze Auftritt signalisiert Wertigkeit: schwere Flasche mit Zinnkapsel, Glasgravour und einem geprägten Siegeletikett aus Metall. Der aufwendig gestaltete Flyer signalisiert dem Konsumenten einen “Premium Bordeaux par Excellence”, zitiert Testimonials von Parker, Andrew Jefford und Jancis Robinson. Da wurde wirklich nichts dem Zufall überlasssen. Zudem stimmen Preis und Qualität des Weins.
wie schon vorher geschrieben, macht es meiner Meinung (und auch Erfahrung) nach einen fundamentalen Unterschied, ob man eine Flasche Wein am Abend trinken möchte (egal ob solo oder zum Essen) oder ob man einen Probeschluck vor sich hat, vielleicht in einer Reihe mit 10, 20 oder mehr Weinen zur Verkostung. In der "großen" Verkostung kann man einfach nicht so viele Eindrücke gewinnen, da kann auch ein sehr erfahrener Verkoster wohl die Biologie nicht überlisten. Das ist für mich ein Grundproblem der Nachvollziehbarkeit von Weinguides, Verkostungsveranstaltungen etc.Wenn ich überlege, dass ich irgendwo auf einer Probe einen wohlpräparierten Probeschluck genommen hätte, hätte ich den Wein wahrscheinlich positiver gesehen. Er ist ja in kleinen Dosen einen Probeschluck wert.
Tja, dann entspricht diese Ausstattung wohl Mario Scheuermanns GeschmackInteressanterweise sieht MS nicht nur den Wein, sondern auch die Flasche viel positiver als die Teilnehmer hier im Forum
Ich weiß nicht, ich weiß nicht, Stephan...dieser Satz regt mich nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Widerspruch an! Richtig Zeit dazu finde ich leider frühestens heute nacht. Es stellt sich mir aber auf jeden Fall die Frage, was einen zum "Weinsnob" stempelt (ich verfüge weder über ein Hinterzimmer noch über LedersesselDenn man macht sich mit nichts angreifbarer als mit Kritik an Alltagsweinen, Supermarktweinen, "Weinpunk"-Weinen oder Weinen von 25-jährigen Geisenheim-Absolventen mit Bauhaus-Etiketten.
Reine Geschmackssache? Oder könnte die Freude, dass man als Blogger ein Interview - sogar mit gemeinsamem Foto - mit dem weltberühmten Herrn Rolland bekommen hat, bei der Bewertung eine Rolle spielen?"Am Gaumen primär stoffige Frucht, weiche Tannine, abgeschliffene Säure. Trotz der Fruchtdominanz nicht zu breiter Körper, guter Trinkfluss. Staubtrocken im Finish. Könnte sogar noch ein paar Jährchen liegen. Natürlich wirkt dieser Wein gemacht und standardisiert. Wir reden hier aber über acht Euro. Ich habe schon deutlich Schlechteres für deutlich mehr Geld getrunken und hier erhält man einen soliden und ansprechenden Tischwein, wie es ihn keinem vergleichbaren Sortiment des LEH zu diesem Preis zu erwerben gibt. Rolland liefert, was zu erwarten war"
Soll dass ein Aufruf an alle sein die ihre Flasche nicht leeren wollten oder konnten diese dir zu schicken?Bernd Schulz hat geschrieben:P.S.: Ich habe übrigens am Dienstagabend die ganze Flasche Rolland leergetrunken, ohne dass es mir Pein bereitet hätte.
Viele Grüße
Bernd
Grundsätzlich angreifbar machst du dich in dem Moment, in dem du deine Meinung (- eigentlich egal zu was, ob Wein, Gesellschaft, Politik, Essen, ... -) in einem öffentlich zugänglichen Medium kundtust. Das sollte jeder hier beteiligte Forumsuser ggf. auch schon aus eigener Erfahrung wissen, oder gar selbst erlebt haben. So what? Die Branche lebt doch nicht nur von fundierten recherchierten Beträgen, sondern auch von einem gerüttelt Mass Radau, bringt doch mehr Traffic als langweilige Ergüsse.octopussy hat geschrieben:.... Hinzu kommt, dass man als Weinjournalist oder Blogger tunlichst den Fettnapf des Weinsnobs umgehen sollte. Denn man macht sich mit nichts angreifbarer als mit Kritik an Alltagsweinen, Supermarktweinen, "Weinpunk"-Weinen oder Weinen von 25-jährigen Geisenheim-Absolventen mit Bauhaus-Etiketten. Den Ruf als elitärer Weinsnob, der Wein im Hinterzimmer mit den großen Gläsern und Ledersesseln belassen will, hat man schnell weg...
Gratis nehme ich die Reste gerne entgegen!Soll dass ein Aufruf an alle sein die ihre Flasche nicht leeren wollten oder konnten diese dir zu schicken?
Gute Frage!Warum übrigens gerade von jemandem, der - meiner Meinung nach völlig zurecht - immer wieder den drohenden Klimawandel thematisiert, das Thema mit der schweren Flasche und der damit verbundenen, völlig unnötigen CO2-Belastung (Einweggebinde!), nicht mit einem Wort erwähnt wird?
Und statt dessen die "Wertigkeit" der Flasche betont wird?
Für mich wäre die Flasche ein ernsthafter Grund, den Wein auch bei einem mit guten Basisqualitäten aus dem Fachhandel vergleichbaren Niveau (welches ja nun leider nicht gegeben ist - da sind wir uns hier alle einig ) nicht nachzukaufen! Um solch eine Pulle noch einmal heimzuschleppen, müsste sich darin schon ein absoluter PLV-Kracher verbergen.Mann, war mir das peinlich, im Edeka diese unsägliche Proletenflasche aufs Band zu legen