Hier vielleicht noch ein NoGo: Das ALLERSCHLIMMSTE, ob nun im Weinladen, Buchladen oder Plattenladen, ist für mich Überheblichkeit des Inhabers bzw. des Personals. Wenn das Personal einen abschätzig behandelt, weil man keine Ahnung hat oder weil man Ahnung hat, und man sich deshalb blöd vorkommt, etwas zu fragen, dann ist das für mich ein absoluter Kaufkiller. Das Phänomen wurde meiner Erinnerung nach ganz hübsch in dem Buch "High Fidelity" von Nick Hornby beschrieben.
Genau das ist für mich das größte Problem vieler Präsenzhändler im stationären Verkauf. Genau deshalb reagiere ich auch allergisch auf diese Aussage: "Ich kann beim Aussteigen aus dem Auto schon erkennen, was der Kunde kauft", die Kössler auf Wein Plus getätigt hat. Ich möchte nicht in eine Schublade gesteckt werden, da sich meine situativen Bedürfnisse und auch mein Geschmack nicht dauerhaft in eine Schublade stecken lassen.
Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass man gerade als junger Kunde sehr herablassend von Händlern behandelt wird. Es scheint zu stören, dass man Fragen stellt und vielleicht zu Anfang nur eine oder zwei Flaschen kauft. Andersherum gibt aus den Typus Händler, der einem unbedingt zeigen will, wie dumm man doch eigentlich ist. Gerade zu Beginn mit Mitte 20 hatte ich da einige Erfahrungen. Das Gute für mich war, dass ich sehr viele Präsenzhändler seitdem kategorisch für mich ausschließe und diese es verhindert haben, mit meinem Budget zu wachsen.
Es gibt aber eben auch andere Beispiele wie eben Vino Grande, Aux fins goumets (bei denen ich viel zu lange schon nicht mehr bestelt habe

), Janssen (Gute Weine) und Mövenpick in Münster.
Andersherum bedarf es für mich aber auch eines guten Onlineshops. Da muss der Sympathiefaktor genauso stimmen wie die erkennbare Leidenschaft und ein schlüssiges Konzept. Auch möchte ich mich vor einem Besuch im Laden schon online über Angebot und Preise informieren können und zwar ohne eine Anfrage stellen zu müssen. Und bei schlechter Onlinequalität meide ich auch den Laden. (z.B. Scholzen)
Sonderangebote und Abverkäufe sehe ich anders als Markus. Für mich geben sich gerade da die Möglichkeiten auch mal Weine zu kaufen, die ich mir zu normalen Preisen nicht leisten könnte oder wollte. Die besten Beispiele sind hier Le Meal 2008 (übrigens schon jetzt sehr schön), Black Guts oder auch ein GG 2009 aus der Kupfergrube von S-F. Diese kaufe ich aber im Regelfall auch nur bei Händlern, bei denen ich auch aus dem normalen Angebot kaufe. Da zahle ich dann für die Abtserde auch schonmal 4,- Euro mehr als beim billigsten Händler. Gerade hier kaufe ich auch mal hochpreisige Weine aus Regionen, die ich bisher nicht kannte um eine geschmackliche Referenz für diese Region zu finden. Sagt mir der Geschmack zu, probiere ich im Regefall mehrere Weine innerhalb meines Budgets und finde meinen Favoriten. Alles beim gleichen Händler.
Um auf Michaels Fragestellungen einzugehen, dem ich für den klasse Beitrag und die Fokussierung auf eine Lösungsfindung danke sagen möchte, hier nun kurz die möglichen Parameter:
Öffnungszeiten: Freitag nach 17:00 bis 20:00 Uhr mindestens und Samstags
Preisniveau: PreisWERT
Essensmöglichkeit: Finde ich sinnvoll, da wir gerade am WE viel mit Freunden in Restaurants sitzen und gerne auch mal gute Weine aus diesen mitnehmen, wenn der Preis passt. Da könnte ich mir eine Weinbar mit Fokus auf deutsche Weiße und französische Rote, vernünftigen Verkaufspreisen außer Haus und moderatem Korkgeld im Haus und einer guten Bistroküche absolut vorstellen. An mir könnten die viel verdienen.